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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1937, 4. Abhandlung): Über Migmatite aus dem südlichen Schwarzwald — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43743#0008
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8 Rudolf Wager: Über Migmatite
betonend, sonst Verteilung ziemlich gleichmäßig; Einregelung in
s zu etwa 3/4. Braune Farben. Pleochroitische Höfe (z. T. mit ver-
schiedenen Intensitätszonen) um Zirkone nicht selten. Einige
Prozent der Körner (ganz unregelmäßig verteilt) chloritisch zer-
setzt. Accessorien: Apatit, sehr unregelmäßig verteilt, meist
mit Biotit vergesellschaftet; Körner bis ca. l/4: mm groß. Horn-
blende, spärlich. Muskovit, mit Biotit verwachsen, sehr spärlich.
Zirkon. Erze.
Die quantitative Zusammensetzung des lagigen Grundgewebes
zeigen die an Schliffserien von Handstücken gewonnenen Inte-
grationsanalysen (Fig. 2)8).
Für die flaserige Abart des Grundgewebes gilt diese Schilde-
rung im großen und ganzen ebenfalls. Das Korn kann in ihr jedoch
gröber werden; durch stärkere flaserige Sonderung von hellen
und dunklen Gemengteilen auf kleinem Raum kommt ein etwas
unruhiger Charakter des Gesteins zustande. Besonders die Quarze
können sich in langgestreckten Zeilen über ganze Schliffe aus-
dehnen und dadurch s stark betonen. Die Biotite erscheinen
weniger eingeregelt als im lagigen Gefüge. Hornblende kann
mengenmäßig den Biotit erreichen; sie zeigt sich im Schliff von
ganz hellem Grün, ohne merklichen Pleochroismus; sie wurde
nicht näher bestimmt. Accessorien sind etwas reichlicher als in
der lagigen Abart, besonders gilt dies für Zirkon und die Erz-
körnchen (um welche in Biotit gelegentlich pleochroitische Höfe
auftreten).
Dem vorwiegend in dem flaserigen Typ auftretenden Orthit
fehlt die übliche rötliche Umrandung. Im Schliffbild zeigt er sich
ziemlich frisch, hat hohe Lichtbrechung, Pleochroismus: grünlich-
gelb/hellblaugrünlich, ist nicht ganz einheitlich gebaut (leicht
zonarer Bau). Nach verschiedenen Messungen mit dem Drehtisch
ist 2Vy^60—65°; das optische Gebäude scheint in Bezug auf
die auftretenden Spaltrisse nicht einheitlich orientiert zu sein9).
Eine schmale Korona um Orthit und Orthitaggregate scheint im
8) Bei sämtlichen in der Fig. 2 dargestellten Analysen wurde mög-
lichste Genauigkeit bei der Feststellung des Verhältnisses Alkalifeldspat
(Orthoklas): Plagioklas angestrebt. Da Lichtbrechung, Doppelbrechung usw.
für die beiden Gruppen nicht stets einwandfreie Diagnosen erlaubten,
wurden die Schliffe z. T. Korn für Korn vor der Integration mit dem Uni-
versal-Drehtisch an der Hand von Zeichnungen und Photos durchgemustert.
9) Vgl. Anm. 2.
 
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