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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1937, 4. Abhandlung): Über Migmatite aus dem südlichen Schwarzwald — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43743#0011
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aus dem südlichen Schwarzwald

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undulös // c. Rundliche Quarze in Feldspat spärlich, ebenso kleine
Quarze an der Grenze von aneinander stoßenden Feldspäten.
Alkalifeldspat, gleichmäßig als Einzelkörner im Gefüge ver-
teilt. Fast stets feine und feinste Perthitschnüre. Einige Prozent
der Körner myrmekitisch. Vielfach leicht zersetzt. Plagioklas,
ebenfalls gleichmäßig und wahrscheinlich ungeregelt ins Gefüge
eingebaut. Mehrfach Einschlüsse von Plagioklas in Alkalifeldspat
(umgekehrt selten). Ziemlich einheitliche Werte; 18—20% An-
Normal zonarer Bau häufig, i. a. zwei Schalen, gelegentlich bis
zu fünf Schalen; auch Rekurrenz. Zwillingslamellierung (vor-
wiegend Albitgesetz) meist sehr fein (auch Gitterlamellen); merk-
lich weniger häufig als im Grundgewebe. Mehrfach stufig zer-
brochene und wiederverheilte Körner. Myrmekit nicht selten. Im
allgemeinen stärker als die Alkalifeldspäte serizitisch zersetzt,
dabei öfters Kern stärker zersetzt als die Schale („gefüllte Feld-
späte“?). Biotit, Einzelindividuen von sehr wechselnder Größe
oder wirre Knäuel und Strähnen von kleineren Körnern; ohne
offenkundige Einregelung. Gelegentlich wohlbegrenzt als Ein-
schlüsse in Quarz und Feldspat. Braune Farben. Zu hohem Teil
chloritisch zersetzt, dabei Titanitleisten und kleine Erzkörner.
Accessorien: Apatit fehlt fast ganz. Zirkon sehr spärlich. Mus-
kowit in winzigen Füttern; auch einige größere Individuen. Ge-
legentlich sehr frische Cordierite; auch wirrfaserige Aggregate
von kleinen Biotiten, Hornblenden, Muskowiten dürften früheren
Cordieritkörnern entsprechen.
Integrationsanalysen vgl. Fig. 2.
Die aplitisch-pegmatitischen Säume von einigen Millimetern
Breite, welche das „granitartige Gestein“ beim Angrenzen an das
Grundgewebe entwickeln kann, schließen sich ihm im Mineral-
bestand völlig an, nur das Korn ist etwas gröber (y2—2 mm-
körnig). Im quantitativen Bestand ist bemerkenswert das Zurück-
treten des Biotits, das Zunehmen des Quarzes und die leichte
Zunahme an Plagioklas. (Fig. 2).
Das „granitartige Gestein“ kann weiterhin kontinuierlich in
pegmatitische Massen übergehen, die sich nach makroskopischem
Befund qualitativ und quantitativ eng daran anschließen und nichts
besonderes bieten. Mikroskopisch wurden sie nicht untersucht.
Die vereinzelt — isoliert oder in Schwärmen oder in lockeren
 
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