aus dem südlichen Schwarzwald
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der Plagioklase: ein Verhältnis, welches, trotz der lange bekann-
ten Natronvormacht (Niggli) der gesamten Schwarzwälder Ge-
steine, für einen Abkömmling von solch alkalifeldspatreichem
Material kaum möglich erscheint, auch nicht im Sinne der An-
gleichung eines das Grundgewebe injizierenden Materials an
dessen Chemismus und Mineralbestand. Die in einem Fall fest-
gestellte Disthenführung des Gesteins spricht des weiteren stark
gegen eine derartige Herkunft. Dieselben Gründe sind gegen
eine Ableitung aus den aplitischen Säumen aufzuführen, was
gegenüber den von Philipp (1907) geschilderten Verhältnissen zu
betonen ist.
Gegen die weitere Möglichkeit, in den „hellen Adern“ eine
Erhaltung von ursprünglichen, schichtigen stofflichen Verschieden-
heiten des Ausgangsgesteins zu sehen, sprechen dieselben Gründe
wie bei Furtwangen (Wager 1936), insbesonders der sonst so
weitgehend gleichförmige Charakter des Grundgewebes und die
unrythmische Einschaltung der „hellen Adern“. Auch die oben
nahegelegte Deutung des Grundgewebes als Schapbachgneis, also
als Gestein, dem schon an und für sich primär eingelagerte, stofflich
stark abweichende Partien i. a. fehlen, spricht dagegen. Solche
liegen, sieht man von einigen Kalksilikatgesteinen (Schnarren-
berger 1909) und den Granuliten ab, eigentlich nur in den „Pri-
märtrümern“ vor. Unter diesem Begriff hat Schwenkel (1912)
Gebilde zusammengefaßt, die einer endogenen Injektion (apliti-
schen Injektion des Gneismagmas selbst) zugeschrieben werden,
wobei i. a. nachweisbare Zusammenhänge der Trümer mit größe-
ren Granulit-, Aplit- oder Pegmatitadern erwartet werden. Der
eine Teil der Schwenkel’sehen Beispiele zeigt jedoch anders-
artige Produkte, als sie die „hellen Adern“ darstellen, und der
andere — stofflich näher verwandt mit letzteren — legt nach der
Beschreibung den Gedanken an Secernierung nahe.
Die Auffassung der „hellen Adern“ als aus dem Grundgewebe
herausgelöste und in Lagen // s wieder abgesetzte Anteile scheint
am ehesten zu befriedigen. Sie trägt der Tatsache Rechnung, daß
die quantitative Zusammensetzung schwerlich für ein „magma-
tisches“ Produkt spricht (trotz einer gewissen Ähnlichkeit mit
Plagioklasgraniten, Tröger 1935), weiter dem auffällig einheit-
lichen An-Gehalt der Plagioklase und dem gelegentlichen Vor-
kommen inversen Zonenbauesu). Die sehr spärliche Disthen-
u) Inverser Zonenbau scheint paritätisch mit normalem vorzukommen.
(Fortsetzung der Fußnote auf S. 16)
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der Plagioklase: ein Verhältnis, welches, trotz der lange bekann-
ten Natronvormacht (Niggli) der gesamten Schwarzwälder Ge-
steine, für einen Abkömmling von solch alkalifeldspatreichem
Material kaum möglich erscheint, auch nicht im Sinne der An-
gleichung eines das Grundgewebe injizierenden Materials an
dessen Chemismus und Mineralbestand. Die in einem Fall fest-
gestellte Disthenführung des Gesteins spricht des weiteren stark
gegen eine derartige Herkunft. Dieselben Gründe sind gegen
eine Ableitung aus den aplitischen Säumen aufzuführen, was
gegenüber den von Philipp (1907) geschilderten Verhältnissen zu
betonen ist.
Gegen die weitere Möglichkeit, in den „hellen Adern“ eine
Erhaltung von ursprünglichen, schichtigen stofflichen Verschieden-
heiten des Ausgangsgesteins zu sehen, sprechen dieselben Gründe
wie bei Furtwangen (Wager 1936), insbesonders der sonst so
weitgehend gleichförmige Charakter des Grundgewebes und die
unrythmische Einschaltung der „hellen Adern“. Auch die oben
nahegelegte Deutung des Grundgewebes als Schapbachgneis, also
als Gestein, dem schon an und für sich primär eingelagerte, stofflich
stark abweichende Partien i. a. fehlen, spricht dagegen. Solche
liegen, sieht man von einigen Kalksilikatgesteinen (Schnarren-
berger 1909) und den Granuliten ab, eigentlich nur in den „Pri-
märtrümern“ vor. Unter diesem Begriff hat Schwenkel (1912)
Gebilde zusammengefaßt, die einer endogenen Injektion (apliti-
schen Injektion des Gneismagmas selbst) zugeschrieben werden,
wobei i. a. nachweisbare Zusammenhänge der Trümer mit größe-
ren Granulit-, Aplit- oder Pegmatitadern erwartet werden. Der
eine Teil der Schwenkel’sehen Beispiele zeigt jedoch anders-
artige Produkte, als sie die „hellen Adern“ darstellen, und der
andere — stofflich näher verwandt mit letzteren — legt nach der
Beschreibung den Gedanken an Secernierung nahe.
Die Auffassung der „hellen Adern“ als aus dem Grundgewebe
herausgelöste und in Lagen // s wieder abgesetzte Anteile scheint
am ehesten zu befriedigen. Sie trägt der Tatsache Rechnung, daß
die quantitative Zusammensetzung schwerlich für ein „magma-
tisches“ Produkt spricht (trotz einer gewissen Ähnlichkeit mit
Plagioklasgraniten, Tröger 1935), weiter dem auffällig einheit-
lichen An-Gehalt der Plagioklase und dem gelegentlichen Vor-
kommen inversen Zonenbauesu). Die sehr spärliche Disthen-
u) Inverser Zonenbau scheint paritätisch mit normalem vorzukommen.
(Fortsetzung der Fußnote auf S. 16)