18 Rudolf Wager: Über Migmatite
z. T. ebenfalls ohne Zweifel anzuschließenden Pegmatite macht
auch keine Schwierigkeit.
Zum Vergleich kommen von den Südschwarzwälder Graniten
der räumlichen Lage nach in Betracht: Bärhalde-Hochfirst-Granit;
geschieferte Aplitgranite; Schluchseegranit (v. Bubnoff 1928,
Wilser 1932, Strigel 1932). Von diesen scheidet der Bärhalde-
Granit bei der Eigenart seiner Ausbildung von vornherein für den
Vergleich aus. Teile von den als Schluchseegranit zusammen-
gefaßten Gesteinen entsprechen in Habitus, Farbe, Körnigkeit
etwa dem „granitartigen Gestein“; sie haben jedoch, soweit bis-
her bekannt ist, anders gebaute zonare Plagioklase (An% im
Kern < An% in der Schale; auch Rekurrenz); zusammen mit ge-
wissen Eigenheiten der Orthoklase mindert dies die Möglichkeit
einer Verwandtschaft. Die geschieferten Granite — an und für sich
wohl überhaupt nur als tektonische Facies aufzufassen — führen
reichlich Muskowit, dazu noch Turmalin als typischen Nebenge-
mengteil, so daß ein Vergleich damit wohl auch entfallen muß.
Diesen stofflichen Schwierigkeiten, das „granitartige Gestein“
den Südschwarzwälder Graniten anzuschließen, gesellen sich noch
weitere zu. S. v. Bubnoff (1912) hat für räumlich benachbarte
Gebiete darauf hingewiesen, daß die Grenze der geschieferten
Granite beispielsweise gegen den Gneis keineswegs scharf ist
und besonders, „daß die injizierten Gneise stets in stark zersetz-
tem Zustande vorliegen“, wobei (mit abnehmender „Injektion“)
„die zersetzten Gneise durch alle Übergänge mit normalen Schap-
bachgneisen verbunden sind“.
Die ganzen Tatsachen und Überlegungen — es sei besonders
daran erinnert, daß das „granitartige Gestein“ noch in das Grund-
gewebe parakristallin hineinverarbeitet sein kann (Fig. 1 u. Abb. 3)
— sprechen (den magmatischen Charakter vorausgesetzt) für die
Zugehörigkeit des „granitartigen Gesteins“ zu mindestens präkul-
mischen, ev. sogar vorvaristischen Intrusionen. Ein exakter Beleg
für die Altersstellung läßt sich jedoch vorläufig nicht erbringen 13).
Das als „Aufschmelzschleier“ bezeichnete Gestein dürfte
durch Imbibition, „Auflösung“ von Teilen, kleineren Schollen, des
13) Die Charakterisierung und Gliederung der Granite des Südschwarz-
waldes kann (nach eigenen Übersichtsbegehungen, wie nach freundlicher
mündlicher Mitteilung von Herrn Prof. Dr. Wilser, Heidelberg) noch nicht
als abgeschlossen betrachtet werden, so daß sich später weitere Möglichkeiten
zu Vergleichen ergeben könnten (vgl. auch Strigel 1932).
z. T. ebenfalls ohne Zweifel anzuschließenden Pegmatite macht
auch keine Schwierigkeit.
Zum Vergleich kommen von den Südschwarzwälder Graniten
der räumlichen Lage nach in Betracht: Bärhalde-Hochfirst-Granit;
geschieferte Aplitgranite; Schluchseegranit (v. Bubnoff 1928,
Wilser 1932, Strigel 1932). Von diesen scheidet der Bärhalde-
Granit bei der Eigenart seiner Ausbildung von vornherein für den
Vergleich aus. Teile von den als Schluchseegranit zusammen-
gefaßten Gesteinen entsprechen in Habitus, Farbe, Körnigkeit
etwa dem „granitartigen Gestein“; sie haben jedoch, soweit bis-
her bekannt ist, anders gebaute zonare Plagioklase (An% im
Kern < An% in der Schale; auch Rekurrenz); zusammen mit ge-
wissen Eigenheiten der Orthoklase mindert dies die Möglichkeit
einer Verwandtschaft. Die geschieferten Granite — an und für sich
wohl überhaupt nur als tektonische Facies aufzufassen — führen
reichlich Muskowit, dazu noch Turmalin als typischen Nebenge-
mengteil, so daß ein Vergleich damit wohl auch entfallen muß.
Diesen stofflichen Schwierigkeiten, das „granitartige Gestein“
den Südschwarzwälder Graniten anzuschließen, gesellen sich noch
weitere zu. S. v. Bubnoff (1912) hat für räumlich benachbarte
Gebiete darauf hingewiesen, daß die Grenze der geschieferten
Granite beispielsweise gegen den Gneis keineswegs scharf ist
und besonders, „daß die injizierten Gneise stets in stark zersetz-
tem Zustande vorliegen“, wobei (mit abnehmender „Injektion“)
„die zersetzten Gneise durch alle Übergänge mit normalen Schap-
bachgneisen verbunden sind“.
Die ganzen Tatsachen und Überlegungen — es sei besonders
daran erinnert, daß das „granitartige Gestein“ noch in das Grund-
gewebe parakristallin hineinverarbeitet sein kann (Fig. 1 u. Abb. 3)
— sprechen (den magmatischen Charakter vorausgesetzt) für die
Zugehörigkeit des „granitartigen Gesteins“ zu mindestens präkul-
mischen, ev. sogar vorvaristischen Intrusionen. Ein exakter Beleg
für die Altersstellung läßt sich jedoch vorläufig nicht erbringen 13).
Das als „Aufschmelzschleier“ bezeichnete Gestein dürfte
durch Imbibition, „Auflösung“ von Teilen, kleineren Schollen, des
13) Die Charakterisierung und Gliederung der Granite des Südschwarz-
waldes kann (nach eigenen Übersichtsbegehungen, wie nach freundlicher
mündlicher Mitteilung von Herrn Prof. Dr. Wilser, Heidelberg) noch nicht
als abgeschlossen betrachtet werden, so daß sich später weitere Möglichkeiten
zu Vergleichen ergeben könnten (vgl. auch Strigel 1932).