aus dem südlichen Schwarzwald
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älteren Bestands durch entsprechende Lösungen nahe, aber es
wäre dann die Frage, weshalb Grundgewebe und helle Adern
nicht entsprechendes zeigen.
Für das Gesamtgestein wird also folgende Deutung nahege-
legt: Hornblendeführendes Grundgewebe weist anatektisch mobi-
lisierte Anteile auf, welche in Form von hellen Adern — vor-
wiegend s — wiederabgesetzt sind. Es ist weiterhin in hohem
Maß, z. T. konkordant, z. T. diskordant, durchsetzt von Material,
welches stark an Schapbachgneise erinnert und welches ebenfalls
als anatektisch mobilisiert zu betrachten sein dürfte; das Her-
kunftsgebiet bzw. die zugehörigen Restbestände sind nicht festzu-
legen, sie sind jedenfalls nicht im Grundgewebe der näheren
Umgebung zu suchen. Dieses Schapbachmaterial agiert mit dem
Grundgewebe unter Bildung von räumlich untergeordneten Misch-
komplexen.
Steinbruch an der Straße im Albtal,
1 km ostsüdöstlich von Wilfingen, etwa 200 m talaufwärs von
trig. Punkt 606.5, Bl. Görwihl (siidl. Schwarzwald).
In dem Aufschluß steht ein feinstreifiger, dunkler Gneis an,
welcher von hellgrauen Lagen//s durchadert und weiterhin stark
durchsetzt ist von granitischem hellerem Material, welches nach
makroskopischem Befund stark mit dem Gneis agiert.
Der dunkle Gneis ist fast stets in auffälliger Weise horn-
blendeführend : es handelt sich im wesentlichen um den von
Suter und Ray abgetrennten Typ „Hornblendegneis“ (gegenüber
Amphiboliten: makroskopisch und mikroskopisch deutlicher Gneis-
charakter). Vgl. auch das Kärtchen bei Suter (1924, S. 99). Horn-
blendegneislagen gehen kontinuierlich I s in Biotitgneislagen
über. Die Struktur ist einfach granoblastisch. In den hier näher
untersuchten, sehr dunklen Hornblendegneisen tritt Biotit ganz
zurück. Mineralbestand sehr einfach: Hornblende c/n y 20°,
schwacher Pleochroismus gelblichlichgrün/grün; gelegentlich Plagio-
klaskörner als Einschlüsse enthaltend; Größe der einzelnen Indi-
viduen stark schwankend: zeilige Einregelung in s zu etwa 3/4.
Gelegentlich Quarz. Plagioklas, 28—45 % An; normaler Zonenbau
(z. B. 35—28 °/0 An; 40—30 % An) nicht selten; meist verzwillingt;
rundliche Körner; offenbar wenig ins eingeregelt. Orthoklas fehlt
völlig. Accessorien: Biotit, Zirkon, Serizit, Calcit, Erze, äußerst
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älteren Bestands durch entsprechende Lösungen nahe, aber es
wäre dann die Frage, weshalb Grundgewebe und helle Adern
nicht entsprechendes zeigen.
Für das Gesamtgestein wird also folgende Deutung nahege-
legt: Hornblendeführendes Grundgewebe weist anatektisch mobi-
lisierte Anteile auf, welche in Form von hellen Adern — vor-
wiegend s — wiederabgesetzt sind. Es ist weiterhin in hohem
Maß, z. T. konkordant, z. T. diskordant, durchsetzt von Material,
welches stark an Schapbachgneise erinnert und welches ebenfalls
als anatektisch mobilisiert zu betrachten sein dürfte; das Her-
kunftsgebiet bzw. die zugehörigen Restbestände sind nicht festzu-
legen, sie sind jedenfalls nicht im Grundgewebe der näheren
Umgebung zu suchen. Dieses Schapbachmaterial agiert mit dem
Grundgewebe unter Bildung von räumlich untergeordneten Misch-
komplexen.
Steinbruch an der Straße im Albtal,
1 km ostsüdöstlich von Wilfingen, etwa 200 m talaufwärs von
trig. Punkt 606.5, Bl. Görwihl (siidl. Schwarzwald).
In dem Aufschluß steht ein feinstreifiger, dunkler Gneis an,
welcher von hellgrauen Lagen//s durchadert und weiterhin stark
durchsetzt ist von granitischem hellerem Material, welches nach
makroskopischem Befund stark mit dem Gneis agiert.
Der dunkle Gneis ist fast stets in auffälliger Weise horn-
blendeführend : es handelt sich im wesentlichen um den von
Suter und Ray abgetrennten Typ „Hornblendegneis“ (gegenüber
Amphiboliten: makroskopisch und mikroskopisch deutlicher Gneis-
charakter). Vgl. auch das Kärtchen bei Suter (1924, S. 99). Horn-
blendegneislagen gehen kontinuierlich I s in Biotitgneislagen
über. Die Struktur ist einfach granoblastisch. In den hier näher
untersuchten, sehr dunklen Hornblendegneisen tritt Biotit ganz
zurück. Mineralbestand sehr einfach: Hornblende c/n y 20°,
schwacher Pleochroismus gelblichlichgrün/grün; gelegentlich Plagio-
klaskörner als Einschlüsse enthaltend; Größe der einzelnen Indi-
viduen stark schwankend: zeilige Einregelung in s zu etwa 3/4.
Gelegentlich Quarz. Plagioklas, 28—45 % An; normaler Zonenbau
(z. B. 35—28 °/0 An; 40—30 % An) nicht selten; meist verzwillingt;
rundliche Körner; offenbar wenig ins eingeregelt. Orthoklas fehlt
völlig. Accessorien: Biotit, Zirkon, Serizit, Calcit, Erze, äußerst