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Rudolf Wager : Über Migmatite
ist zumeist der Fall) schneidet es diese (samt eingeschalteten
hellen Lagen) diskordant ab. In größeren Gängen des granitischen
Gesteins schwimmen Schollen des Gneises, wobei die verschie-
dene Richtung der Schieferung in den einzelnen Schollen auf
Bewegungen, Strömungen im Granit hinweist (Fig. 7). Neben
dem klaren, scharf abschneidenden Durchsetzen des granitischen
Gesteins durch dunklen Gneis kommen, wie schon erwähnt, auch
Verflößungen der beiden ineinander vor. Beispiele von Imbi-
bition zeigt die Figur.
Der dunkle Gneis gehört, wie bereits angedeutet, einwandfrei
zu dem von Ray und Suter aufgestellten und eingehend ge-
schilderten Typ der „Hornblendegneise“. Über die Natur der
insgesamt nur spärlich auftretenden hellen Lagen // s (mit der
oben angeführten Charakterisierung) machen diese Autoren keine
nähere Mitteilung.
Im Vergleich mit den Vorkommen vom Bärental und von
Todtnauberg wird hier eine Auffassung auch dieser hellen Lagen
als Ektekte (Scheumann) nahegelegt. Dafür spricht m. E. der
Mineralbestand (Chemismus) und seine Gleichartigkeit in den
verschiedenen untersuchten Beispielen, welcher eine Ableitung
aus dem granitischen Gestein nicht zuläßt und sich auch an keine
der sonst nachgewiesenen Injektionen des Albtalgebietes (Suter)
anschließen läßt.
Das recht stark mit dem Gneis agierende granitische Gestein
ist — damit ergibt sich eine allgemeinere Bedeutung der Verhält-
nisse dieses Aufschlusses — zweifellos dem Albtalgranit zuzu-
rechnen; es geht gegen Süden kontinuierlich in den normalen
Albtalgranit1C) über, wie sich in guten Aufschlüssen verfolgen
läßt. Durch die Injektion und Imbibition (Fig. 7) ergeben sich
Verhältnisse, die durchaus dem entsprechen, was durch Niggli,
Suter, Ray aus dem Albtal und benachbarten Gebieten bekannt-
geworden ist.
Das Gesamtgestein ist nach den hier vorgebrachten Beobach-
tungen und Überlegungen als partiell anatektisch zerlegter Horn-
blendegneis mit herzynisch zu datierender Zertrennung in Schol-
’°) Der Frage, inwieweit Schwarzwälder Granite durch „Granitisierung“
von Gneispartien Zustandekommen, soll in einer späteren Mitteilung nach-
gegangen werden.
Rudolf Wager : Über Migmatite
ist zumeist der Fall) schneidet es diese (samt eingeschalteten
hellen Lagen) diskordant ab. In größeren Gängen des granitischen
Gesteins schwimmen Schollen des Gneises, wobei die verschie-
dene Richtung der Schieferung in den einzelnen Schollen auf
Bewegungen, Strömungen im Granit hinweist (Fig. 7). Neben
dem klaren, scharf abschneidenden Durchsetzen des granitischen
Gesteins durch dunklen Gneis kommen, wie schon erwähnt, auch
Verflößungen der beiden ineinander vor. Beispiele von Imbi-
bition zeigt die Figur.
Der dunkle Gneis gehört, wie bereits angedeutet, einwandfrei
zu dem von Ray und Suter aufgestellten und eingehend ge-
schilderten Typ der „Hornblendegneise“. Über die Natur der
insgesamt nur spärlich auftretenden hellen Lagen // s (mit der
oben angeführten Charakterisierung) machen diese Autoren keine
nähere Mitteilung.
Im Vergleich mit den Vorkommen vom Bärental und von
Todtnauberg wird hier eine Auffassung auch dieser hellen Lagen
als Ektekte (Scheumann) nahegelegt. Dafür spricht m. E. der
Mineralbestand (Chemismus) und seine Gleichartigkeit in den
verschiedenen untersuchten Beispielen, welcher eine Ableitung
aus dem granitischen Gestein nicht zuläßt und sich auch an keine
der sonst nachgewiesenen Injektionen des Albtalgebietes (Suter)
anschließen läßt.
Das recht stark mit dem Gneis agierende granitische Gestein
ist — damit ergibt sich eine allgemeinere Bedeutung der Verhält-
nisse dieses Aufschlusses — zweifellos dem Albtalgranit zuzu-
rechnen; es geht gegen Süden kontinuierlich in den normalen
Albtalgranit1C) über, wie sich in guten Aufschlüssen verfolgen
läßt. Durch die Injektion und Imbibition (Fig. 7) ergeben sich
Verhältnisse, die durchaus dem entsprechen, was durch Niggli,
Suter, Ray aus dem Albtal und benachbarten Gebieten bekannt-
geworden ist.
Das Gesamtgestein ist nach den hier vorgebrachten Beobach-
tungen und Überlegungen als partiell anatektisch zerlegter Horn-
blendegneis mit herzynisch zu datierender Zertrennung in Schol-
’°) Der Frage, inwieweit Schwarzwälder Granite durch „Granitisierung“
von Gneispartien Zustandekommen, soll in einer späteren Mitteilung nach-
gegangen werden.