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Wager, Rudolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1938, 5. Abhandlung): Zur Kenntnis der Schapbachgneise, Primärtrümer und Granulite — Heidelberg, 1938

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https://doi.org/10.11588/diglit.43751#0004
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Rudolf Wager: Schapbachgneise,
erklären. Vornehmlich ans texturellen Gründen ergaben sich
Zweifel bei der Untersuchung von Gesteinen aus dem Bärental
und von Todtnauberg (Wager 1937). Eine Zusammenstellung von
Bedenken und grundsätzlichen Überlegungen veröffentlichte Erd-
MANNSDÖRFFER (1938) x)-
Neben dem eigentlichen Schapbachtypus, welcher nach den
Schilderungen im Schrifttum gegenüber den „Renchgneisen“ be-
merkenswert gleichförmig ist, werden in der Literatur noch die
Granulite und die Primärtrümer den Schapbachgneisen, dem
„Schapbachmagma“, zugerechnet.
Die erste Abtrennung der Granulite wurde für den Schwarz-
wald wohl durch Sauer vorgenommen und zwar für Gesteine,
„die bis zu den mikroskopischen Details herab mit den normalen
Granuliten des sächsischen Mittelgebirges übereinstimmen“. Sie
werden von Sauer in verschiedenen Veröffentlichungen als in der
Regel den Schapbachgneisen angehörend angesehen, obwohl 1904
— leider ohne Anführung von Beispielen — betont wird, daß
eine „Art von Granuliten im Schwarzwalde aus feingebänderten
Sedimentgneisen hervorgeht“.
Schwenkel gibt die folgende Definition: „Unter Granuliten
versteht man im Schwarzwald saure Gesteine, die der Formation
des Eruptivgneises angehören und in der Regel keinen Biotit,
aber Granat führen“, und deutet seine Beobachtungen damit,
„daß der Granulit einen sauren Nachschub des Eruptivgneises
darstellt“ und daß es vorzugsweise die Granulite (nebst „Apliten
der Eruptivgneise“) sind, „die in größeren und kleineren Adern
und Gangtrümern in die Sedimentgneise eindringen“.
Niggli (1925) betont, daß die quarzreichen Renchgneise
sich gut von den Granuliten unterscheiden lassen. „Die Granu-
lite weisen typisch granitischen (aplit-engadinitgranitischen)
Chemismus auf, wenn auch oft a/ durch Zersetzungsvorgänge
relativ angereichert erscheint. In Übereinstimmung mit den Be-
obachtungen im Felde sind diese Schapbachgneise somit tatsäch-
lich als Orthogesteine, ursprüngliche Eruptivgneise, anzusprechen.“
h Seng (1934) läßt bei seiner beiläufigen Befassung mit Schwarzwald-
gneisen die Orthogneise als Gruppe bestehen, für die Kinzigitgneise glaubt
er eine starke (alt-)magmatische Komponente annehmen zu dürfen, für die
Renchgneise eine solche bescheidener Art. Diese Auffassung ist höchst
anfechtbar. In der speziellen Beschreibung ist die Meinung, daß Perthit
nur ausnahmsweise vorkommt, nicht richtig.
 
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