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Rudolf Wager: Schapbachgneise,
nat sehr zurücktritt und da die An-Werte für einen Granulit zu
hoch erscheinen (vgl. S. 26), ist das Gestein wohl besser zu den
Primärtrümern zu rechnen.
Im Mineralbestand ist gegenüber dem Gneis das noch stär-
kere Hervortreten von perthitischem Alkalifeldspat bemerkens-
wert; auch Flecken von diesem in Plagioklasen kommen wieder
vor. Neben den Biotit treten nicht allzu spärlich kleine helle
Granaten, welche stets von einer chloritischen (ursprünglich Bio-
tit?) Hülle umgeben sind. Die rundlichen Quarze als Einschlüsse
in Feldspäten scheinen noch etwas häufiger als im Gneis zu sein.
Das ganggranitische (z.T. normal granitisch, z. T. pegmati-
tisch entwickelte) Gestein durchsetzt, wie ebenfalls die Fig. 8
verdeutlicht, Gneis und Granulit diskordant. Eine Beeinflussung
durch den Gneis ist nur selten festzustellen; gelegentliche wol-
kige Biotit-Anhäufungen könnten auf eine untergeordnete Auf-
nahme von Gneismaterial zurückzuführen sein. Bemerkenswert
sind in solchen Zonen gelegentlich größere Fahlunit (Cordierit)-
Individuen.
Man kann dieses auch spärlich Turmalin führende Gestein mit
großer Sicherheit den nach der THüRACH’schen Kartierung (1895)
hier gehäuft vorkommenden Ganggraniten angliedern. Letztere
dürften — wenngleich die bezeichnende Turmalinführung meist
fehlt — dem Nordracher Turmalingranit zugehören. Es ist des-
halb die Integrationsanalyse eines typischen Nordracher Granits
aus dem Haigerachtal zum Vergleich in die Fig. 2 aufgenom-
men 3).
Das Gefüge gibt, da man heute gelernt hat, Fließgefüge in
Gesteinen von tektonisch durchbewegten, Fließerscheinungen vor-
täuschenden Gefügen in der Regel zu unterscheiden, den Beweis,
daß es sich bei dem Gestein vom Paulischänzle nicht um einen
im ScHWENKEL’schen Sinn „noch im plastischen Zustand“ oder
„primär gefältelten“ Gneis handelt. Bei einem solchen wäre, da
es sich bei dem Vorkommen nur um einen kleinen Körper von
Schapbachgneis handelt, die allgemein gleiche Orientierung der
Faltenachsen nicht wahrscheinlich; für die Glimmer wäre ein fast
3) Es handelt sich um Werte aus Schliffen vom Originalmaterial zu
der bei Wilser: Südgerichteter Schuppenbau und carbonischer Vulkanis-
mus im mittleren badischen Schwarzwald. — N. Jahrb. f. Min. Beil.-Bd. 73 A,
1935, mitgeteilten Analyse. Für die Überlassung bin ich Herrn Prof. Wilser,
Heidelberg, zu großem Dank verpflichtet.
Rudolf Wager: Schapbachgneise,
nat sehr zurücktritt und da die An-Werte für einen Granulit zu
hoch erscheinen (vgl. S. 26), ist das Gestein wohl besser zu den
Primärtrümern zu rechnen.
Im Mineralbestand ist gegenüber dem Gneis das noch stär-
kere Hervortreten von perthitischem Alkalifeldspat bemerkens-
wert; auch Flecken von diesem in Plagioklasen kommen wieder
vor. Neben den Biotit treten nicht allzu spärlich kleine helle
Granaten, welche stets von einer chloritischen (ursprünglich Bio-
tit?) Hülle umgeben sind. Die rundlichen Quarze als Einschlüsse
in Feldspäten scheinen noch etwas häufiger als im Gneis zu sein.
Das ganggranitische (z.T. normal granitisch, z. T. pegmati-
tisch entwickelte) Gestein durchsetzt, wie ebenfalls die Fig. 8
verdeutlicht, Gneis und Granulit diskordant. Eine Beeinflussung
durch den Gneis ist nur selten festzustellen; gelegentliche wol-
kige Biotit-Anhäufungen könnten auf eine untergeordnete Auf-
nahme von Gneismaterial zurückzuführen sein. Bemerkenswert
sind in solchen Zonen gelegentlich größere Fahlunit (Cordierit)-
Individuen.
Man kann dieses auch spärlich Turmalin führende Gestein mit
großer Sicherheit den nach der THüRACH’schen Kartierung (1895)
hier gehäuft vorkommenden Ganggraniten angliedern. Letztere
dürften — wenngleich die bezeichnende Turmalinführung meist
fehlt — dem Nordracher Turmalingranit zugehören. Es ist des-
halb die Integrationsanalyse eines typischen Nordracher Granits
aus dem Haigerachtal zum Vergleich in die Fig. 2 aufgenom-
men 3).
Das Gefüge gibt, da man heute gelernt hat, Fließgefüge in
Gesteinen von tektonisch durchbewegten, Fließerscheinungen vor-
täuschenden Gefügen in der Regel zu unterscheiden, den Beweis,
daß es sich bei dem Gestein vom Paulischänzle nicht um einen
im ScHWENKEL’schen Sinn „noch im plastischen Zustand“ oder
„primär gefältelten“ Gneis handelt. Bei einem solchen wäre, da
es sich bei dem Vorkommen nur um einen kleinen Körper von
Schapbachgneis handelt, die allgemein gleiche Orientierung der
Faltenachsen nicht wahrscheinlich; für die Glimmer wäre ein fast
3) Es handelt sich um Werte aus Schliffen vom Originalmaterial zu
der bei Wilser: Südgerichteter Schuppenbau und carbonischer Vulkanis-
mus im mittleren badischen Schwarzwald. — N. Jahrb. f. Min. Beil.-Bd. 73 A,
1935, mitgeteilten Analyse. Für die Überlassung bin ich Herrn Prof. Wilser,
Heidelberg, zu großem Dank verpflichtet.