Primärtrümer und Granulite
25
darin ausgeprägte Bänderung — sie müßte im Sinne der älteren
Literatur, etwa Schwenkel, als Fließerscheinung betrachtet werden
— dürfte nach dem Schliffbild auf eine prä- bis parakristalline
Durchscherung zurückzuführen und das Umbiegen von s an por-
phyrischen Feldspäten entsprechend zu deuten sein. (Abb. 2).
Von den in der PHiupp’schen Argumentierung eine Rolle spie-
lenden Granuliten des Südschwarzwalds ist ein Beispiel von
Todtmoos-Mättle bemerkenswert. Es zeigt graues, granitisches
Gestein mit wenig ausgeprägter flächenhafter Paralleltextur und
parallel dieser anschließendem Granulit. Beide Gesteine erweisen
sich im Schliffbild als ziemlich typisch; der Granulit zeigt z. B.
Granat und // s langgestreckte Quarze. Die Tatsache, daß reliktisch
aufgefaßte Partien des Granits im Granulit festzustellen sind, legt
die Deutung des Granulits durch parakristalline Zerscherung des
granitischen Gesteins unter Bildung von Granat und unter leichter
Stoffverschiebung I s nahe.
Ein Überblick über das Material an Schapbachgneisen, Pri-
märtrtimern, Granuliten läßt einige gemeinsame Züge und allge-
meinere Ergebnisse herausstellen.
Chemismus. Der Chemismus der Schapbachtypen im Ver-
gleich zu Renchgneisen ist schon mehrfach moderner behandelt
worden, so besonders bei Niggli (1925), Wager (1935), Erd-
mannsdörffer (1938). Es ergab sich dabei jeweils die Tatsache,
daß die Niggliwerte der Analysen von Schapbachtypen ziemlich
gut einem Differentiationsdiagramm entsprechen, wobei zum Ver-
gleich naturgemäß jenes der karbonischen Schwarzwälder Erup-
tiva herangezogen wurde. Bei Wager (1935) finden sich schon
Bedenken über die Differentiations-Natur des Diagramms. Die
Zweifel und die neuen Deutungsmöglichkeiten der durch die Niggli-
werte gegebenen Abfolge werden von Erdmannsdörffer (1938)
eingehender beleuchtet.
Ein Überblick über die in der Tabelle auf S. 26 und der
Fig. 3 zusammengestellten Analysen macht einmal die „Differen-
tiations“-Abfolge klar6); er läßt weiterhin für die Primärtrümer
6) Auf die beiden Analysen von Teufelsmühl und Jakobsbrunnenteich
(vgl. Niggli 1925) wurde verzichtet, da m. E. die Zugehörigkeit der Ge-
steine zu den Schapbachgneisen nicht feststeht.
Eine neue Analyse des Schapbachgneises vom Laufbachtal (mikrosk.
25
darin ausgeprägte Bänderung — sie müßte im Sinne der älteren
Literatur, etwa Schwenkel, als Fließerscheinung betrachtet werden
— dürfte nach dem Schliffbild auf eine prä- bis parakristalline
Durchscherung zurückzuführen und das Umbiegen von s an por-
phyrischen Feldspäten entsprechend zu deuten sein. (Abb. 2).
Von den in der PHiupp’schen Argumentierung eine Rolle spie-
lenden Granuliten des Südschwarzwalds ist ein Beispiel von
Todtmoos-Mättle bemerkenswert. Es zeigt graues, granitisches
Gestein mit wenig ausgeprägter flächenhafter Paralleltextur und
parallel dieser anschließendem Granulit. Beide Gesteine erweisen
sich im Schliffbild als ziemlich typisch; der Granulit zeigt z. B.
Granat und // s langgestreckte Quarze. Die Tatsache, daß reliktisch
aufgefaßte Partien des Granits im Granulit festzustellen sind, legt
die Deutung des Granulits durch parakristalline Zerscherung des
granitischen Gesteins unter Bildung von Granat und unter leichter
Stoffverschiebung I s nahe.
Ein Überblick über das Material an Schapbachgneisen, Pri-
märtrtimern, Granuliten läßt einige gemeinsame Züge und allge-
meinere Ergebnisse herausstellen.
Chemismus. Der Chemismus der Schapbachtypen im Ver-
gleich zu Renchgneisen ist schon mehrfach moderner behandelt
worden, so besonders bei Niggli (1925), Wager (1935), Erd-
mannsdörffer (1938). Es ergab sich dabei jeweils die Tatsache,
daß die Niggliwerte der Analysen von Schapbachtypen ziemlich
gut einem Differentiationsdiagramm entsprechen, wobei zum Ver-
gleich naturgemäß jenes der karbonischen Schwarzwälder Erup-
tiva herangezogen wurde. Bei Wager (1935) finden sich schon
Bedenken über die Differentiations-Natur des Diagramms. Die
Zweifel und die neuen Deutungsmöglichkeiten der durch die Niggli-
werte gegebenen Abfolge werden von Erdmannsdörffer (1938)
eingehender beleuchtet.
Ein Überblick über die in der Tabelle auf S. 26 und der
Fig. 3 zusammengestellten Analysen macht einmal die „Differen-
tiations“-Abfolge klar6); er läßt weiterhin für die Primärtrümer
6) Auf die beiden Analysen von Teufelsmühl und Jakobsbrunnenteich
(vgl. Niggli 1925) wurde verzichtet, da m. E. die Zugehörigkeit der Ge-
steine zu den Schapbachgneisen nicht feststeht.
Eine neue Analyse des Schapbachgneises vom Laufbachtal (mikrosk.