Primärtrümer und Granulite
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Die Alkalifeldspäte in Schapbachgneisen sind in der Regel
nicht verzwillingt, während in den varistischen magmatischen Ge-
steinen Zwillinge (meist Karlsbader) weit überwiegen.
Die Schapbachtypen führen so gut wie nie Cordierit, während
in der varistischen Folge (bis hinauf in die Quarzporphyre) in
fast allen Gesteinen dieses Mineral auffällig häufig vorkommt.
Erdmannsdörffer (1938) hat darauf besonders hingewiesen9).
Bei den Schapbachgneisen kommt die Schieferung in der Regel
durch lagige Sonderung zustande, das Biotitgefüge ist straff zu
Gürteln geregelt. In den Graniten dagegen (Wager 1929/30)
wird die Schieferung mehr durch Parallelstellung einzelner Mineral-
körner erreicht, und im Gefügebild tritt der Gürtel um B meist
zurück zugunsten einer der flächenhaften Paralleltextur entspre-
chenden Häufung.
Die Ganggefolgschaft der Granite (Aplite und Pegmatite) folgt
im allgemeinen der Querklüftung, steht also I B und I s, falls
diese ausgebildet sind. Nach der besonders von Schwenkel ver-
tretenen Auffassung entsprächen den Apliten die Primärtrümer.
Für diese ist aber die Regel, daß sie // s liegen oder spitze
Winkel damit bilden. Primärtrümer I B, also in der Richtung
der — im Gneisgebirge sowieso zurücktretenden — Querklüf-
tung, sind ausgesprochen selten.
Nimmt man hierzu noch die Struktureigentümlichkeiten der
Schapbachtypen — z. B. das Vortreten der rundlichen Quarze in
Feldspäten, die Siebstrukturen, die Anklänge an poikilitische Struk-
turen, rotiertes Gefüge in Granaten — und weiterhin noch die
ausgeprägte Orthitführung und Granatführung, so bleiben kaum
mehr Möglichkeiten des Vergleichs oder gar der Parallelisierung
(Klemm, van Werveke) mit den Graniten.
Die Orthitführung. Im Schwarzwald ist die ausgeprägte
Führung von Orthit, wie lange bekannt, eine Eigenart der Gneise.
9) Erinnert man sich an die Allgegenwart des Cordierits in Rench-
typen, so ist das prinzipielle Fehlen in Schapbachgneisen doppelt eigen-
tümlich. Umgekehrt ist festzustellen, daß die Pegmatite in Schapbach-
gebieten oft große, wohlgebildete Cordierite führen, während solche in
jenen der Renchgneisgebiete zu fehlen scheinen. Auch in dem Gang-
gefolge der Granite (mindestens im Nordschwarzwald) fehlt Cordierit völ-
lig (unveröffentlichte Aufnahmen des Verf.). Es dürften somit die Pegma-
tite mit Cordierit (nebst Granat) im Gneisgebirge kaum auf die karboni-
schen Granite zurückzuführen zu sein.
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Die Alkalifeldspäte in Schapbachgneisen sind in der Regel
nicht verzwillingt, während in den varistischen magmatischen Ge-
steinen Zwillinge (meist Karlsbader) weit überwiegen.
Die Schapbachtypen führen so gut wie nie Cordierit, während
in der varistischen Folge (bis hinauf in die Quarzporphyre) in
fast allen Gesteinen dieses Mineral auffällig häufig vorkommt.
Erdmannsdörffer (1938) hat darauf besonders hingewiesen9).
Bei den Schapbachgneisen kommt die Schieferung in der Regel
durch lagige Sonderung zustande, das Biotitgefüge ist straff zu
Gürteln geregelt. In den Graniten dagegen (Wager 1929/30)
wird die Schieferung mehr durch Parallelstellung einzelner Mineral-
körner erreicht, und im Gefügebild tritt der Gürtel um B meist
zurück zugunsten einer der flächenhaften Paralleltextur entspre-
chenden Häufung.
Die Ganggefolgschaft der Granite (Aplite und Pegmatite) folgt
im allgemeinen der Querklüftung, steht also I B und I s, falls
diese ausgebildet sind. Nach der besonders von Schwenkel ver-
tretenen Auffassung entsprächen den Apliten die Primärtrümer.
Für diese ist aber die Regel, daß sie // s liegen oder spitze
Winkel damit bilden. Primärtrümer I B, also in der Richtung
der — im Gneisgebirge sowieso zurücktretenden — Querklüf-
tung, sind ausgesprochen selten.
Nimmt man hierzu noch die Struktureigentümlichkeiten der
Schapbachtypen — z. B. das Vortreten der rundlichen Quarze in
Feldspäten, die Siebstrukturen, die Anklänge an poikilitische Struk-
turen, rotiertes Gefüge in Granaten — und weiterhin noch die
ausgeprägte Orthitführung und Granatführung, so bleiben kaum
mehr Möglichkeiten des Vergleichs oder gar der Parallelisierung
(Klemm, van Werveke) mit den Graniten.
Die Orthitführung. Im Schwarzwald ist die ausgeprägte
Führung von Orthit, wie lange bekannt, eine Eigenart der Gneise.
9) Erinnert man sich an die Allgegenwart des Cordierits in Rench-
typen, so ist das prinzipielle Fehlen in Schapbachgneisen doppelt eigen-
tümlich. Umgekehrt ist festzustellen, daß die Pegmatite in Schapbach-
gebieten oft große, wohlgebildete Cordierite führen, während solche in
jenen der Renchgneisgebiete zu fehlen scheinen. Auch in dem Gang-
gefolge der Granite (mindestens im Nordschwarzwald) fehlt Cordierit völ-
lig (unveröffentlichte Aufnahmen des Verf.). Es dürften somit die Pegma-
tite mit Cordierit (nebst Granat) im Gneisgebirge kaum auf die karboni-
schen Granite zurückzuführen zu sein.