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Hausser, Isolde; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1939, 4. Abhandlung): Ultrakurzwellen: Physik, Technik und Anwendungsgebiete — Heidelberg, 1939

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https://doi.org/10.11588/diglit.43762#0024
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24

Isolde Hausser:

falls zwanglos mit Hilfe der K. W. WAGNER’schen Theorie (40)
geschichteter dielektrischer Medien deuten. Es ist also keineswegs
erforderlich, zur Erklärung der Entstehung der angegebenen Dis-
persionsgebiete die DEBYE’sche Dipoltheorie (47) heranzuziehen,
ja es ist wahrscheinlicher, daß diese Dispersionsgebiete nicht durch
Relaxationseffekte oder Molekularresonanzen verursacht sind. Ich
will das an Hand der ausführlichen Untersuchungen an Blut (43)
(44) (45) etwas näher erläutern.
Die Hochfrequenz-Leitfähigkeit von Blut ist größer als seine
Niederfrequenz-Leitfähigkeit. Die Hochfrequenz-Dielektrizitätskon-
stante ist kleiner als die Niederfrequenz-Dielektrizitätskonstante.
Reichert man durch Zentrifugieren die roten Blutkörperchen in
dem sie umgebenden Serum an, so beobachtet man die beschrie-
benen Effekte noch in verstärktem Maße, während das Serum
allein keinerlei Frequenzabhängigkeit aufweist. Werden aber jetzt
die roten Blutkörperchen haemolysiert, d. h. ihre Zellmembranen
werden gesprengt, so verschwindet auch bei ihnen jeder Fre-
quenzgang. Tabelle 2 zeigt die Leitfähigkeit und Dielektrizitäts-

Tabelle 2
Zur Haemolyse von Blutkörperchen nach Schaefer.
(2 = 12 m, t = 37°).

κίοη
U/
κ/Αοη
ε
Blutkörperchen . . .
0,77· 10-3
7,85· 10-3
10,3
190
„ haemolysiert
7,5 ·10-3
7,75· ΙΟ“3
1,04
78

konstante von roten Blutkötperchen vor und nach der Haemo-
lyse. Hoch- und Niederfrequenzleitfähigkeit sind nach der Haemo-
lyse nahezu gleich, ihr Verhältnis fällt von 10 auf etwa 1.
Die Dielektrizitätskonstante fällt von dem hohen Wert 190 auf
78. Haemolysierte Blutkörperchen verhalten sich wie jeder Elek-
trolyt. Nach Schaefer (43) ist dieses Verhalten auf folgende Weise
zu erklären: In einer leitenden Flüssigkeit, dem Serum, schwim-
men kleine Teilchen, die roten Blutkörperchen, deren gut leiten-
des Innere von einer schlecht leitenden Hülle, der Zellmembran,
umgeben ist. Wir können jetzt wieder auf das Ersatzschema
für geschichtete Medien (Bild 17) zurückgreifen. Dem langsamen
Wechselstrom steht nur das die Zwischenräume zwischen den
 
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