70 Wolfgang Richter: Sedimentpetrographische Unter-
2. Die alten Neckarsedimente sind mit nur wenigen Ausnahmen
unsortiert. Die Korngrößenverteilung ist horizontal und
vertikal vollkommen regellos.
3. Die Kornformenanalyse läßt keine sicheren Rück-
schlüsse auf die hydrographischen Verhältnisse des Neckars zu.
4. Die Schwermineralanalyse läßt als Liefergebiet für
die Ohrsbergablagerungen ältere Sedimente erkennen, und zwar
mit größter Wahrscheinlichkeit Buntsandstein.
5. Die Beziehungen zwischen Lagerung, Farbe und Orthoklas-
gehalt gestatten eine vertikale Aufteilung in vier Sedimentgruppen
und eine Altersgliederung innerhalb der am Ohrsberg abgelagerten
Schichten (s. Abb. 1 und Tab. 8).
6. Der Vergleich des Feldspatgehaltes und der Farben der
Ohrsbergsedimente mit denen des frischen Odenwälder Buntsand-
steins (Hoppe 1927) und seiner Rumpfflächenverwitterungsrinden
(zur Ergänzung der Untersuchungen wurden noch die weißen tonigen
Sande auf der Hochfläche von Schlossau-Mudau und der unter
ihnen liegende frische Plattensandstein auf ihren Mineralgehalt
geprüft) führt zu der Erkenntnis, daß die Sedimentgruppen I, II
und III aus zwei Komponenten bestehen, und zwar einmal aus
um gelagertem so-Rumpfflächenverwitterungsmaterial und zum an-
deren aus einer Zusatzschüttung. Diese besteht im Komplex I
aus frischem Buntsandstein-Hangmaterial, während in den Kom-
plexen II und III podsoliertes Hangmaterial hinzutritt. Das
Klima dürfte deshalb mindestens während der Sedimentation
der Gruppen II und III feucht-kühl gewesen sein, also eine An-
näherung an diluviale Verhältnisse darstellen, was gut überein-
stimmt mit Heller’s Altersdatierung der von ihm beschriebenen
Bärenzahnfunde aus dem Schichtkomplex III.
7. Die Lagerung und gegenseitige Altersbeziehung der Sedi-
mentgruppen I—IV läßt 5 Erosions- und 4 Sedimentationszeiten
des Neckars erkennen, die sich nur durch tektonische Bewegungen
im Odenwald und im Falle der Sedimentation der Gruppe IV
durch Aufwärtsbewegungen in der Heilbronner Mulde und der
südlich angrenzenden Gebiete, sowie durch einen Aufstau des
Neckars im westlichen Teil des Odenwaldes erklären lassen, was
E. Becksmann (1939) näher ausführt.
2. Die alten Neckarsedimente sind mit nur wenigen Ausnahmen
unsortiert. Die Korngrößenverteilung ist horizontal und
vertikal vollkommen regellos.
3. Die Kornformenanalyse läßt keine sicheren Rück-
schlüsse auf die hydrographischen Verhältnisse des Neckars zu.
4. Die Schwermineralanalyse läßt als Liefergebiet für
die Ohrsbergablagerungen ältere Sedimente erkennen, und zwar
mit größter Wahrscheinlichkeit Buntsandstein.
5. Die Beziehungen zwischen Lagerung, Farbe und Orthoklas-
gehalt gestatten eine vertikale Aufteilung in vier Sedimentgruppen
und eine Altersgliederung innerhalb der am Ohrsberg abgelagerten
Schichten (s. Abb. 1 und Tab. 8).
6. Der Vergleich des Feldspatgehaltes und der Farben der
Ohrsbergsedimente mit denen des frischen Odenwälder Buntsand-
steins (Hoppe 1927) und seiner Rumpfflächenverwitterungsrinden
(zur Ergänzung der Untersuchungen wurden noch die weißen tonigen
Sande auf der Hochfläche von Schlossau-Mudau und der unter
ihnen liegende frische Plattensandstein auf ihren Mineralgehalt
geprüft) führt zu der Erkenntnis, daß die Sedimentgruppen I, II
und III aus zwei Komponenten bestehen, und zwar einmal aus
um gelagertem so-Rumpfflächenverwitterungsmaterial und zum an-
deren aus einer Zusatzschüttung. Diese besteht im Komplex I
aus frischem Buntsandstein-Hangmaterial, während in den Kom-
plexen II und III podsoliertes Hangmaterial hinzutritt. Das
Klima dürfte deshalb mindestens während der Sedimentation
der Gruppen II und III feucht-kühl gewesen sein, also eine An-
näherung an diluviale Verhältnisse darstellen, was gut überein-
stimmt mit Heller’s Altersdatierung der von ihm beschriebenen
Bärenzahnfunde aus dem Schichtkomplex III.
7. Die Lagerung und gegenseitige Altersbeziehung der Sedi-
mentgruppen I—IV läßt 5 Erosions- und 4 Sedimentationszeiten
des Neckars erkennen, die sich nur durch tektonische Bewegungen
im Odenwald und im Falle der Sedimentation der Gruppe IV
durch Aufwärtsbewegungen in der Heilbronner Mulde und der
südlich angrenzenden Gebiete, sowie durch einen Aufstau des
Neckars im westlichen Teil des Odenwaldes erklären lassen, was
E. Becksmann (1939) näher ausführt.