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0. H. ErdmannSdörffer :
Das von Niggli als Differentiationsdiagramm angesehene Bild
der Schwarzwaldintrusiva Aplit-Granit-Lamprophyr ist in Abb. 19
wiedergegeben. Ich stelle daneben in Abb. 20 ein anderes, das
die Beziehungen zwischen Aplit -j- Granulit — Renchgneis — Kin-
zigitgneis in gleicher Form darstellt. Die Ähnlichkeit beider ist
zweifellos groß; auch die Streuung der einzelnen darstellenden
Punktreihen ist hier nicht stärker wie dort.
Differentiation ist aber hier nach Lage der Dinge ausge-
schlossen. Rein zahlenmäßig ist die Zerlegung einer mittleren
Renchgneismischung in zwei komplementäre Teile ohne weiteres
darstellbar, von denen der eine ebenfalls aplitische, der andere
lamprophyrartige Züge trägt. Geologisch würde aber eine solche
Stoffverschiebung durch eine partiell anatektisch bedingte Schei-
dung und eine damit verbundene oder darauf folgende räumliche
Trennung des Verflüssigten vom schwer löslichen Rückstand be-
wirkt werden können, der dann seinerseits das Rohmaterial für
Syenitmagmen geben würde.
c) A u s g a n g s m a t e r i a 1: A m p h i b o 1 i t e.
Amphibolite gehen, wie S. 10 u. a. O. angegeben, gelegentlich
durch Biotitisierung in Gesteine über, die den „Biotitgesteinen“
ähnlich werden können. Der Vorgang weist auf eine Zufuhr von
Kali, vielleicht auch anderen Stoffen hin. Die Möglichkeit, so zu
syenitischen Beständen zu gelangen, liegt somit vor.
In folgendem wird daher der Versuch gemacht, solche Vor-
gänge stofflich zu deuten. Er kann naturgemäß nur schema-
tisch sein.
Als „Amphibolit“ wird das Mittel der vorhandenen Schwarz-
wälder Amphibolitanalysen (auf NiGGLiwerte umgerechnet) ein-
gesetzt. Das anatektisch zugeführte Material soll die Zusammen-
setzung eines Mikroklin- bzw. eines Oligoklaspegmatits mit den
Werten von J. H. L. Vogt (22) besitzen. Die berechneten Mi-
schungen werden ebenfalls in NiGGLiwerten in ein in Abb. 21
aufgeklappt dargestelltes Konzentrationstetraeder eingetragen, in
dem auch die Amphibolit- und Syenitfelder angegeben sind. Das
Bild zeigt deutlich, wie die Mischungenreihen Amphibolit — Pegma-
tite stets durch das Syenitfeld laufen.
In Abb. 22 (S. 62) sind dieWerte in der üblichen Weise eingetragen.
Man erkennt, daß die eingekreisten Syenit-Mittelwerte recht nahe
0. H. ErdmannSdörffer :
Das von Niggli als Differentiationsdiagramm angesehene Bild
der Schwarzwaldintrusiva Aplit-Granit-Lamprophyr ist in Abb. 19
wiedergegeben. Ich stelle daneben in Abb. 20 ein anderes, das
die Beziehungen zwischen Aplit -j- Granulit — Renchgneis — Kin-
zigitgneis in gleicher Form darstellt. Die Ähnlichkeit beider ist
zweifellos groß; auch die Streuung der einzelnen darstellenden
Punktreihen ist hier nicht stärker wie dort.
Differentiation ist aber hier nach Lage der Dinge ausge-
schlossen. Rein zahlenmäßig ist die Zerlegung einer mittleren
Renchgneismischung in zwei komplementäre Teile ohne weiteres
darstellbar, von denen der eine ebenfalls aplitische, der andere
lamprophyrartige Züge trägt. Geologisch würde aber eine solche
Stoffverschiebung durch eine partiell anatektisch bedingte Schei-
dung und eine damit verbundene oder darauf folgende räumliche
Trennung des Verflüssigten vom schwer löslichen Rückstand be-
wirkt werden können, der dann seinerseits das Rohmaterial für
Syenitmagmen geben würde.
c) A u s g a n g s m a t e r i a 1: A m p h i b o 1 i t e.
Amphibolite gehen, wie S. 10 u. a. O. angegeben, gelegentlich
durch Biotitisierung in Gesteine über, die den „Biotitgesteinen“
ähnlich werden können. Der Vorgang weist auf eine Zufuhr von
Kali, vielleicht auch anderen Stoffen hin. Die Möglichkeit, so zu
syenitischen Beständen zu gelangen, liegt somit vor.
In folgendem wird daher der Versuch gemacht, solche Vor-
gänge stofflich zu deuten. Er kann naturgemäß nur schema-
tisch sein.
Als „Amphibolit“ wird das Mittel der vorhandenen Schwarz-
wälder Amphibolitanalysen (auf NiGGLiwerte umgerechnet) ein-
gesetzt. Das anatektisch zugeführte Material soll die Zusammen-
setzung eines Mikroklin- bzw. eines Oligoklaspegmatits mit den
Werten von J. H. L. Vogt (22) besitzen. Die berechneten Mi-
schungen werden ebenfalls in NiGGLiwerten in ein in Abb. 21
aufgeklappt dargestelltes Konzentrationstetraeder eingetragen, in
dem auch die Amphibolit- und Syenitfelder angegeben sind. Das
Bild zeigt deutlich, wie die Mischungenreihen Amphibolit — Pegma-
tite stets durch das Syenitfeld laufen.
In Abb. 22 (S. 62) sind dieWerte in der üblichen Weise eingetragen.
Man erkennt, daß die eingekreisten Syenit-Mittelwerte recht nahe