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Florian Heller : Schädelausguß
des eingedrungenen Gesteinsmaterials zu erkennen gibt und noch
einige spärliche Reste der dünnen Knochenlamellen enthält.
Unter der Siebbeinregion treten die halbkreisförmigen Alveolen
der Incisiven sehr deutlich in Erscheinung. Von den Schneide-
zähnen selbst ist fast nichts mehr erhalten, weil das Dentin den
zerstörenden Einflüssen vollständig zum Opfer gefallen ist. Nur
vom rechten Schneidezahn finden sich noch geringe Reste des
widerstandsfähigeren Schmelzüberzuges.
Etwas unterhalb der Steinkernpartie der äußeren Nasenkammern
entspringen an den Seiten zwei bogenförmige Gebilde mit einigen
weiteren Fortsätzen (Taf., Fig. 4). Sie umfassen die Alveolen für
die Schneidezähne, laufen am Unterrand dieser Alveolen entlang
und verlieren sich am Vorderende des Steinkerns des Nasen-
rachenraumes. Zweifellos handelt es sich bei diesen Gebilden um
ausgefüllte Teile des Ductus nasopalatinus (= incisivus), der
einerseits bei den Foramina incisiva, andererseits in die Nasen-
höhle, bzw. das jACOBSON’sche Organ ausmündet. Ganz genau
läßt sich der Verlauf des Ductus nasopalatinus gegen die Fora-
mina incisiva zu leider nicht mehr verfolgen, da einmal die ent-
sprechende Partie nicht mehr vorliegt und zudem das Gesteins-
material die feinen Kanälchen doch nicht so vollkommen erfüllte.
Wie die Fossilisation des merkwürdigen Fundes vor sich
gegangen sein mag, darüber lassen sich nur Vermutungen aus-
sprechen. Der vorzüglich gute Erhaltungszustand des Steinkerns
läßt zunächst darauf schließen, daß die Schädelkapsel vor ihrer
Einbettung noch vollkommen unversehrt war. Es ist weiterhin
zu vermuten, daß der Schädel längere Zeit, vielleicht auf einer
Sandbank, frei herumlag und so den Einflüssen der Atmosphärilien
ausgesetzt war. Dabei dürfte der eine Prämolar, von dem, wie
bereits weiter oben erwähnt wurde, nur der Steinkern der Alve-
olenausfüllung vorliegt, verloren gegangen sein. Die Ausfüllung
der Schädelhohlräume, bzw. die Bildung des Steinkernes muß
ganz allmählich vor sich gegangen und bereits vor der Einbettung
abgeschlossen gewesen sein; denn anders läßt sich die merk-
würdige Erscheinung nicht erklären, daß selbst in die feinsten
Kanäle des Schädelinneren das Ausfüllungsmaterial gelangen
konnte. Wäre nämlich die endgültige Einbettung des noch leeren
Schädels rasch erfolgt, dann hätten die Flußablagerungen zwar
Gelegenheit gehabt, die größeren Hohlräume auszufüllen, nicht
aber auch bis in die feineren Kanäle vorzudringen, da hierzu
Florian Heller : Schädelausguß
des eingedrungenen Gesteinsmaterials zu erkennen gibt und noch
einige spärliche Reste der dünnen Knochenlamellen enthält.
Unter der Siebbeinregion treten die halbkreisförmigen Alveolen
der Incisiven sehr deutlich in Erscheinung. Von den Schneide-
zähnen selbst ist fast nichts mehr erhalten, weil das Dentin den
zerstörenden Einflüssen vollständig zum Opfer gefallen ist. Nur
vom rechten Schneidezahn finden sich noch geringe Reste des
widerstandsfähigeren Schmelzüberzuges.
Etwas unterhalb der Steinkernpartie der äußeren Nasenkammern
entspringen an den Seiten zwei bogenförmige Gebilde mit einigen
weiteren Fortsätzen (Taf., Fig. 4). Sie umfassen die Alveolen für
die Schneidezähne, laufen am Unterrand dieser Alveolen entlang
und verlieren sich am Vorderende des Steinkerns des Nasen-
rachenraumes. Zweifellos handelt es sich bei diesen Gebilden um
ausgefüllte Teile des Ductus nasopalatinus (= incisivus), der
einerseits bei den Foramina incisiva, andererseits in die Nasen-
höhle, bzw. das jACOBSON’sche Organ ausmündet. Ganz genau
läßt sich der Verlauf des Ductus nasopalatinus gegen die Fora-
mina incisiva zu leider nicht mehr verfolgen, da einmal die ent-
sprechende Partie nicht mehr vorliegt und zudem das Gesteins-
material die feinen Kanälchen doch nicht so vollkommen erfüllte.
Wie die Fossilisation des merkwürdigen Fundes vor sich
gegangen sein mag, darüber lassen sich nur Vermutungen aus-
sprechen. Der vorzüglich gute Erhaltungszustand des Steinkerns
läßt zunächst darauf schließen, daß die Schädelkapsel vor ihrer
Einbettung noch vollkommen unversehrt war. Es ist weiterhin
zu vermuten, daß der Schädel längere Zeit, vielleicht auf einer
Sandbank, frei herumlag und so den Einflüssen der Atmosphärilien
ausgesetzt war. Dabei dürfte der eine Prämolar, von dem, wie
bereits weiter oben erwähnt wurde, nur der Steinkern der Alve-
olenausfüllung vorliegt, verloren gegangen sein. Die Ausfüllung
der Schädelhohlräume, bzw. die Bildung des Steinkernes muß
ganz allmählich vor sich gegangen und bereits vor der Einbettung
abgeschlossen gewesen sein; denn anders läßt sich die merk-
würdige Erscheinung nicht erklären, daß selbst in die feinsten
Kanäle des Schädelinneren das Ausfüllungsmaterial gelangen
konnte. Wäre nämlich die endgültige Einbettung des noch leeren
Schädels rasch erfolgt, dann hätten die Flußablagerungen zwar
Gelegenheit gehabt, die größeren Hohlräume auszufüllen, nicht
aber auch bis in die feineren Kanäle vorzudringen, da hierzu