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Ploetz, Theodor; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1940, 10. Abhandlung): Beiträge zur Kenntnis des Baues der verholzten Faser — Heidelberg, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.43802#0022
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Theodor Ploetz: Zur Kenntnis

Bei der Ligninbestimmung wurden im Abbaurückstand 26,3 °/0
Lignin gefunden, also die dem Ausgangsmaterial entsprechende
Menge. Die für den Ligninaufschluß verwendete Schwefelsäure
wurde verdünnt und ihr Gehalt an reduzierendem Zucker er-
mittelt. Umgerechnet auf Polysaccharide ergibt sich folgende Zu-
sammensetzung (in Millimol):
0,351 Hexosan -|- 0,139 Pentosan
1 11 .. 1 " III
0,490 Polysaccharide0,147 Lignin.
Das alte Holunder mark III wurde zunächst, parallel mit
Mark I, einem Abbauversuch mit gleichen Enzympräparaten und
-mengen unterworfen. Der Abbau dieses Materials war nach vier
Stufen von zusammen 34 Tagen Dauer beendet, d. h. es konnte
dann keine Bildung von reduzierendem Zucker mehr beobachtet
werden. In diesem Stadium waren 26,8 % der Substanz in Lösnng
gegangen. Infolge dieser geringen Gewichtsabnahme unterscheiden
sich hier Ausgangsmaterial und Abbaurückstand nur wenig.

Holundermark III
C
0/
/o
H
°/o
och3
°/o
Ausgangsmaterial
49,14
6,30
5,03
Abbaurückstand
50,4
6,36
5,30

Die Ligninbestimmung im Abbaurückstand ergab eine Aus-
beute von 24,8 %. In der für die Ligninbestimmung verwendeten
Aufschlußsäure wurde nach dem Verdünnen der Zuckergehalt
ermittelt.
Für die Zusammensetzung des Abbaurückstandes ergab sich
folgendes Molverhältnis (in Millimol):
0,304 Hexosan-p 0,135 Pentosan
0,439 Polysaccharide P~ 0,135 Lignin.
In einem späteren, etwas größeren Ansatz wurde Mark III
von Anfang an einem kräftigen Enzym ausgesetzt. Die im vor-
hergehenden Ansatz festgestellte Abbauschranke wurde hier
rasch durchbrochen und schließlich nach sieben Enzymeinwir-
kungen von insgesamt 52 Tagen Dauer ein Abbau von 63 %
erreicht. In den letzten Stadien konnte dabei nur durch neues
Mahlen des Abbaurückstandes jeweils ein geringer weiterer Ab-
bau erzielt werden.
 
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