des Baues der verholzten Faser
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ein Material geliefert, das sich direkt und leicht zum 1 M-Kom-
plex abbauen läßt. Es wurde also hier mit Äthylendiaminkupfer-
oxyd-Lösung das gleiche erreicht wie beim Holundermark III
mit starken Enzymen.
Wenn der Komplex 1:1, der so auf enzymatischem Wege
gewonnen war, ein einheitliches chemisches Individuum darstellte,
mußte er sich auch gegen Äthylendiaminkupferoxyd-Lösung (im
Gegensatz zum Holz) einheitlich verhalten. Eine Probe wurde
daher einer sechstägigen Einwirkung des Reagens ausgesetzt.
Der Versuch bestätigte diese Annahme, zeigte aber gleich-
zeitig, daß man nicht erwarten darf, mittels der heterogenen
Enzymreaktion zu absolut einheitlichen Präparaten zu kommen.
Die angesetzte Probe ging bis auf einen Rückstand von 8,8 %
in Lösung. Unser Äthylendiaminkupferoxyd-Rückstand ist also
unter der Enzymeinwirkung löslich geworden. Demnach ist also
der l:l-Komplex in Äthylendiaminkupferoxyd löslich!
Der neue Rückstand von 8,8 % enthält 78,9 % Lignin. Die
durch Ansäuern der Äthylendiaminkupferoxyd-Lösung wieder
gewonnene Substanz zeigt eine neuerliche enzymatische Angreif-
barkeit, die aber schon nach wenigen Prozenten zum Stehen
kommt und uns wieder den alten Komplex 1 : 1 hinterläßt, dessen
Lignin mit der Zusammensetzung
C 64,05% H 5,83% OCH3 18,34%
wenig Änderung erfahren hat. Dieser Komplex ist jetzt frei von
Pentosen.
In Analogie zu den bei Ansatz A angetroffenen Verhältnissen
war zu erwarten, daß die durch Ansäuren aus der Äthylendiamin-
kupferoxyd-Lösung ausgeflockte Fraktion (Fb) auch hier beson-
ders leicht abbaubar sein würde. Tatsächlich führte auch die
erste Abbaustufe in nur sieben Tagen zu einem 42,1-prozentigen
Abbau.
Die Zuckerkonzentration in der Enzymlösung stieg dabei auf 2,5 °/0.
Es hat überrascht, daß dieser relativ hohe Wert keine sonderlichen Hem-
mungserscheinungen hervorrief. Gewichtsabnahme 4,200 gr, gefundener
Zucker (umgerechnet auf 100 prozentige Polymerisation) 1,990 gr Hexosan
4- 1,980 gr Pentosan = 3,970 gr Polysaccharide.
Die zweite Abbaustufe brachte in 12 Tagen eine Gewichts-
abnahme von 949 mg, die von den entstandenen 985 mg redu-
ziertem Zucker gut ausgeglichen werden. In der dritten Stufe
gehen jedoch wieder nicht-reduzierende Stoffe in Lösung, denn
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ein Material geliefert, das sich direkt und leicht zum 1 M-Kom-
plex abbauen läßt. Es wurde also hier mit Äthylendiaminkupfer-
oxyd-Lösung das gleiche erreicht wie beim Holundermark III
mit starken Enzymen.
Wenn der Komplex 1:1, der so auf enzymatischem Wege
gewonnen war, ein einheitliches chemisches Individuum darstellte,
mußte er sich auch gegen Äthylendiaminkupferoxyd-Lösung (im
Gegensatz zum Holz) einheitlich verhalten. Eine Probe wurde
daher einer sechstägigen Einwirkung des Reagens ausgesetzt.
Der Versuch bestätigte diese Annahme, zeigte aber gleich-
zeitig, daß man nicht erwarten darf, mittels der heterogenen
Enzymreaktion zu absolut einheitlichen Präparaten zu kommen.
Die angesetzte Probe ging bis auf einen Rückstand von 8,8 %
in Lösung. Unser Äthylendiaminkupferoxyd-Rückstand ist also
unter der Enzymeinwirkung löslich geworden. Demnach ist also
der l:l-Komplex in Äthylendiaminkupferoxyd löslich!
Der neue Rückstand von 8,8 % enthält 78,9 % Lignin. Die
durch Ansäuern der Äthylendiaminkupferoxyd-Lösung wieder
gewonnene Substanz zeigt eine neuerliche enzymatische Angreif-
barkeit, die aber schon nach wenigen Prozenten zum Stehen
kommt und uns wieder den alten Komplex 1 : 1 hinterläßt, dessen
Lignin mit der Zusammensetzung
C 64,05% H 5,83% OCH3 18,34%
wenig Änderung erfahren hat. Dieser Komplex ist jetzt frei von
Pentosen.
In Analogie zu den bei Ansatz A angetroffenen Verhältnissen
war zu erwarten, daß die durch Ansäuren aus der Äthylendiamin-
kupferoxyd-Lösung ausgeflockte Fraktion (Fb) auch hier beson-
ders leicht abbaubar sein würde. Tatsächlich führte auch die
erste Abbaustufe in nur sieben Tagen zu einem 42,1-prozentigen
Abbau.
Die Zuckerkonzentration in der Enzymlösung stieg dabei auf 2,5 °/0.
Es hat überrascht, daß dieser relativ hohe Wert keine sonderlichen Hem-
mungserscheinungen hervorrief. Gewichtsabnahme 4,200 gr, gefundener
Zucker (umgerechnet auf 100 prozentige Polymerisation) 1,990 gr Hexosan
4- 1,980 gr Pentosan = 3,970 gr Polysaccharide.
Die zweite Abbaustufe brachte in 12 Tagen eine Gewichts-
abnahme von 949 mg, die von den entstandenen 985 mg redu-
ziertem Zucker gut ausgeglichen werden. In der dritten Stufe
gehen jedoch wieder nicht-reduzierende Stoffe in Lösung, denn