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Jung, Ernst G.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1982, 1. Abhandlung): Licht und Hautkrebse: Modelle und Risikoerfassung ; vorgetragen in der Sitzung vom 27. Juni 1981 — Berlin, Heidelberg [u.a.]: Springer, 1982

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https://doi.org/10.11588/diglit.47279#0020
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Ernst G. Jung


Abb. 5. Schematische Darstellung der Carcinom-Empfindlichkeit der menschlichen Haut
in umgekehrter Abhängigkeit von der MED. Einflüsse von Pigmentgehalt und Reparatur-
aktivität

Um Einblicke in die Lichtcarcinogenese und um eine Grundlage für eine
prospektive Risikoerfassung mit individueller Beratung zu bekommen, muß die
Kaskade der physikalischen, photochemischen und cellulären Ereignisse vorge-
stellt werden, die im Anschluß an eine UVB-Bestrahlung der Haut im Zeitraum
eines cellulären Generationscyclus abläuft.

A. Kaskade der lichtinduzierten Ereignisse und Schutzmechanismen
in der menschlichen Haut (Abb. 6)
Die primäre Auswirkung einer Strahlung auf ein Substrat, in diesem Fall auf
die menschliche Haut, ist physikalischer Natur. Die Absorption der UV-
Phototenen geschieht an den Bindungselektronen der Moleküle, die auf ein
energiereicheres Niveau (Orbitale) angehoben werden. Dieser angeregte
Zustand eines Moleküls ist unstabil und wird unter Abgabe von Energie in den
Grundzustand zurückfallen. Ein Teil dieser Energie wird wieder freigesetzt in der
Form von Sekundärstrahlung (Fluorescenz, Phosphorescenz), als Wärme oder als
photoelektrische Energie, die photobiologischen Sekundärreaktionen zugeführt
werden kann. Melaninpigment, aber auch exogen zugeführte Pigmente oder
absorbierende Substanzen, vermögen eingestrahlte UV-Photonen zu absorbie-
ren, bevor sie an Molekülen lebender Zellen absorbiert werden. Diese Pigmente
führen in der Regel die eingestrahlte Energie in Wärme über und entziehen sie

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