Licht und Hautkrebse
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dargestellt. Ein besonderes Risiko für lichtinduzierte Hautcarcinome und Mela-
nome kommt der Menschengruppe zu, die mit geringem oder inhomogenem
Pigmentkleid versehen (Hauttypen I und II) eine herabgesetzte Aktivität des
Excisionsreparaturmechanismus aufweisen. Infolge des geringen Pigmentschut-
zes wird eine Bestrahlung zu einer relativ hohen Zahl von DNS-Schäden führen,
welche durch die Excisionsreparatur zwar fehlerfrei aber unzureichend behoben
werden. Es resultieren persistente Pyrimidin-Dimere, welche ihrerseits den
fehlerhaften SOS-repair-Mechanismus auslösen. So induzierte Fehler können zu
somatischen Mutationen in überlebenden Zellen führen und Ausgangspunkte
maligner cloni darstellen. In Abb. 11 ist dieser Abschnitt der Ereigniskaskade im
Anschluß an eine UV-Bestrahlung der Haut gesondert dargestellt. Zudem ist
aufgezeigt, auf welchen Stufen Meßmöglichkeiten zur Risikoerfassung und damit
zur prospektiven Beratung bestehen.
B. Die Risikoerfassung von lichtinduzierten Malignomen der Haut
Die Risikoerfassung erfolgt zunächst an Patientengruppen mit manifesten
lichtinduzierten Präcancerosen und Malignomen der Haut. Davon ausgehend
wird angestrebt, die Meßparameter auch bei jungen Menschen anzuwenden, die
aus vielfältigen Gründen (Beruf, Freizeit, Militär etc.) starke oder übermäßige
Sonnenexpositionen zu erwarten haben. Die prospektive Beratung ergibt sich
aus der Risikoerfassung und soll nicht nur die Aufklärung über das biologisch
meßbare Risiko umfassen, sondern auch die individuellen Schutzbedürfnisse und
deren Möglichkeiten aufzeigen. Des weiteren ergeben sich Entwicklungs- und
Ausarbeitungsanstöße für adäquate Schutzmaßnahmen.
Trotz häufiger Vermischung und Überschneidung ist es zweckmäßig,
zunächst die Patientengruppen mit multiplen lichtlokalisierten Präcancerosen,
Basaliomen und Spinaliomen gesondert zu betrachten und davon abgetrennt die
Gruppe der Melanom-Patienten zu untersuchen. Letztere müssen unter Berück-
sichtigung der klinisch-histologischen Kriterien aufgeteilt werden in LMM, NM
und SSM.
Folgende Risikoerfassungen sind theoretisch und praktisch verfügbar und
zeigen tatsächliche Anhaltspunkte zur experimentell-klinischen Verwertbarkeit:
1. Messung der cellulären Repair-Aktivität
An peripheren Blutlymphocyten von Patienten mit aktinischen Keratosen
und lichtinduzierten Malignomen konnte gezeigt werden, daß deren Repair-
Aktivität niedriger ist als diejenige von gleichaltrigen Kontrollpersonen ohne
lichtinduzierte Präcancerosen oder Tumore [1,15]. Die Aussage kann statistisch
gesichert werden. In gleiche Richtung sprechen Versuche an angezüchteten
Fibroblasten aus lichtexponierter Haut von Patienten mit aktinischen Keratosen,
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dargestellt. Ein besonderes Risiko für lichtinduzierte Hautcarcinome und Mela-
nome kommt der Menschengruppe zu, die mit geringem oder inhomogenem
Pigmentkleid versehen (Hauttypen I und II) eine herabgesetzte Aktivität des
Excisionsreparaturmechanismus aufweisen. Infolge des geringen Pigmentschut-
zes wird eine Bestrahlung zu einer relativ hohen Zahl von DNS-Schäden führen,
welche durch die Excisionsreparatur zwar fehlerfrei aber unzureichend behoben
werden. Es resultieren persistente Pyrimidin-Dimere, welche ihrerseits den
fehlerhaften SOS-repair-Mechanismus auslösen. So induzierte Fehler können zu
somatischen Mutationen in überlebenden Zellen führen und Ausgangspunkte
maligner cloni darstellen. In Abb. 11 ist dieser Abschnitt der Ereigniskaskade im
Anschluß an eine UV-Bestrahlung der Haut gesondert dargestellt. Zudem ist
aufgezeigt, auf welchen Stufen Meßmöglichkeiten zur Risikoerfassung und damit
zur prospektiven Beratung bestehen.
B. Die Risikoerfassung von lichtinduzierten Malignomen der Haut
Die Risikoerfassung erfolgt zunächst an Patientengruppen mit manifesten
lichtinduzierten Präcancerosen und Malignomen der Haut. Davon ausgehend
wird angestrebt, die Meßparameter auch bei jungen Menschen anzuwenden, die
aus vielfältigen Gründen (Beruf, Freizeit, Militär etc.) starke oder übermäßige
Sonnenexpositionen zu erwarten haben. Die prospektive Beratung ergibt sich
aus der Risikoerfassung und soll nicht nur die Aufklärung über das biologisch
meßbare Risiko umfassen, sondern auch die individuellen Schutzbedürfnisse und
deren Möglichkeiten aufzeigen. Des weiteren ergeben sich Entwicklungs- und
Ausarbeitungsanstöße für adäquate Schutzmaßnahmen.
Trotz häufiger Vermischung und Überschneidung ist es zweckmäßig,
zunächst die Patientengruppen mit multiplen lichtlokalisierten Präcancerosen,
Basaliomen und Spinaliomen gesondert zu betrachten und davon abgetrennt die
Gruppe der Melanom-Patienten zu untersuchen. Letztere müssen unter Berück-
sichtigung der klinisch-histologischen Kriterien aufgeteilt werden in LMM, NM
und SSM.
Folgende Risikoerfassungen sind theoretisch und praktisch verfügbar und
zeigen tatsächliche Anhaltspunkte zur experimentell-klinischen Verwertbarkeit:
1. Messung der cellulären Repair-Aktivität
An peripheren Blutlymphocyten von Patienten mit aktinischen Keratosen
und lichtinduzierten Malignomen konnte gezeigt werden, daß deren Repair-
Aktivität niedriger ist als diejenige von gleichaltrigen Kontrollpersonen ohne
lichtinduzierte Präcancerosen oder Tumore [1,15]. Die Aussage kann statistisch
gesichert werden. In gleiche Richtung sprechen Versuche an angezüchteten
Fibroblasten aus lichtexponierter Haut von Patienten mit aktinischen Keratosen,
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