Metadaten

Jung, Ernst G.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1982, 1. Abhandlung): Licht und Hautkrebse: Modelle und Risikoerfassung ; vorgetragen in der Sitzung vom 27. Juni 1981 — Berlin, Heidelberg [u.a.]: Springer, 1982

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47279#0029
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Licht und Hautkrebse

19

wichtigen Punkten [29]. Die Anzahl SCE ist positiv korreliert mit der Mutations-
rate und kompatibel mit dem Überleben der Zellen, während Chromosomenab-
errationen in aller Regel zum Tod der Zellen führen. Die Zählung der induzier-
ten SCE stellt das empfindlichste Merkmal zur Mutagenitätstestung an menschli-
chen Zellen dar. Vermehrte SCE sind Ausdruck der somatischen Mutation im
Anschluß an eine fehlerhafte Reparatur oder aber Korrelat dieser Ereigniskette.
Aus diesem Grund kann die Erhöhung der spontanen SCE und auch die
lichtinduzierte in vitro-Erhöhung der SCE zur Risikoerfassung herbeigezogen
werden. Dies ist in kleinen Serien sowohl bei 7 Melanom-Patienten (3 NM, 2
SSM, 2 LMM) durchgeführt worden [10] und bei 21 Patienten mit multiplen
lichtinduzierten Präcancerosen und Spinaliomen [11]. Beide Risikogruppen
zeigen Erhöhungen der spontanen und der lichtinduzierten SCE. Die Melanom-
gruppe zeigt eine deutliche Erhöhung gegenüber der Kontrollgruppe, unabhän-
gig vom Melanom-Typ, und die Nicht-Melanom-Tumorgruppe zeigt eine noch
viel deutlichere Erhöhung der SCE. Die Erhöhung der Nicht-Melanomgruppe
gegenüber der Melanomgruppe ist ebenso statistisch gesichert wie die Erhöhung
der beiden gegenüber der Kontrollgruppe. In Abb. 12 sind diese Resultate
zusammengefaßt.


Abb. 12. Mittelwerte und Standardabweichungen der Anzahl SCE in Blutlymphocyten
von Patienten mit Nicht-Melanom-Hauttumoren (TU, n = 21), von gesunden Kontrollen
(CO,n = 21) und von Melanom-Patienten (MM,n = 7) in Abhängigkeit der in vitro UVC-
Bestrahlung

19
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften