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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 1. Abhandlung): Über feinere Strukturen und die Anordnung des Glykogens in den Muskelfaserarten des Warmblüterherzens — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37020#0021
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Feinere Strukturen und Anordnung des Glykogens im Warmblüterherzen. 13

schiedener Menge vertreten: bald spärlich in Form einzelner
schmaler, zwischen den Muskelsäulchen aulgestellter Streifen,
bald reichlich, in der Art breiterer Züge. Außerdem erstrecken
sich von den Kernpolen aus Reihen von Sarkosomen verschieden
weit in der Längsrichtung der Muskelfasern. — Transversale, die
Muskelsäulchen umspinnende Sarkosomenreihen konnte ich beim
Menschen nur stellenweise beobachten. Nach den Befunden an
Glykogenpräparaten kann aber an deren regelmäßigen Vor-
kommen nicht gezweifelt werden. Man darf nicht vergessen,
daß an Chromosmiumpräparaten, wenn sie nach HEioENHAiN
gebeizt und gefärbt, wurden, die Bilder sehr wechseln. Es gilt
dies, wie mehrfach hervorgehoben wurde, nicht nur für das
Myoplasma, sondern auch für das Sarkoplasma. Je nach dem
Grade der Differenzierung erscheinen die ganzen Fibrillen, oder
nur die Q entsprechenden Teilstücke, oder nur die Myosomen
fingiert, ebenso bei dem Sarkoplasma nur die longitudinalen
Sarkosomenreihen, oder auch die die Muskelsäulchen umspin-
nenden. Behufs der Erklärung dieses Wechsels im tinktoriellen
Verhalten muß außer der Differenzierung die chemische Quali-
tät der Sarkosomen in Rechnung gezogen werden; je nachdem
diese die Trägersubstanz für Fette, Lipoide, Lipochrome, Gly-
kogen etc. abgeben, wird ihr tinktorielles Verhalten ein verschie
denes sein. ,
Interstitielles Netz. Ein die Muskelfasern außen um-
spinnendes Netz konnte ich beim Menschen, sowie bei einigen der
obengenannten Tiere, z. B. bei der Ratte, nachweisen. Dasselbe
liegt den Muskelfasern sehr dicht an und bildet mäßig weite
rhomboidale Maschen Fig. fl u. 121. Die diese begrenzenden
Fasern verlaufen bald mehr gestreckt, bald mehr bogenförmig;
an den Knotenpunkten liegen Kerne. Bei geringgradiger Diffe-
renzierung der nach HEiDENHAiN gefärbten Chromosmiumpräpa-
ratc erscheint das Netz schwarz; Kerne sind nicht oder nur
stellenweise zu erkennen. Diese kommen aber zum Vorschein,
wenn man stärker differenziert. Färbt man solche Objekte mit
Pikrinsäure-Fuchsin nach, dann nimmt das Netz eine mehr grau-
rötliche Farbe an. Afanche der Fasern inserieren sich an der die
Muskelfasern umhüllenden Membran, wie es scheint, namentlich
an der Stelle \mn Z; andere überqueren die Fasern in ge-
streckten oder bogenförmigen Linien, wie oben berichtet wurde.
Die auf den Muskelfasern und zwischen ihnen gelegenen Faser-
 
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