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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 1. Abhandlung): Über feinere Strukturen und die Anordnung des Glykogens in den Muskelfaserarten des Warmblüterherzens — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37020#0028
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Julius Arnold:

Umbüliungsmembran dieser. Außer detu ausgiebigen Austausch
von Fibrillen zwischen den Faserbündeln spricht für diese Auf-
fassung die Tatsache, daß an Längsschnitten der Fäden die
Fibrillen auf große Strecken hin einen ununterbrochenen Ver-
lauf darbieten, ohne daß eine Andeutung von Abgrenzung zu er-
kennen ist; auch die T- und Vförmigen Verzweigungen, welche
die Faserbündel zuweilen einhalten, werden so leichter verständ-
lich. Ferner kommen an Querschnitten von PuRKiNJE'schen
Fäden rundliche Gebilde vor, welche nur dichfstehcnde Fibrillen-
querschnitte enthalten (Fig. 15).
Diese Tatsache scheint mir auch deshalb bedeutungsvoll,
weil sie auf das Vorkommen nicht nur von Übergangsformen,
sondern auch von wirklichen Übergängen namentlich der subendo-
kardialen Faserbündel der PcRKiNJE'schcn Fäden in die später
zu beschreibenden schmalen sarkoplasmareichen Fasern und in
die gewöhnlichen Myokardfasern hinweist. Die Muskelhhrillen
werden zahlreicher nnd das Sarkoplasma spärlicher. Oh ein
solcher Übergang nur in einer Dichtung (TvwARA) oder in zwei
Dichtungen (lloFMANN) erfolgt, ist schwierig zu entscheiden.
Anordnung des Glykogens in den PuRKtNJE'schen
Fäden (Fig. 22—24). M.ARCHAND, ASCHOFF, MüNCKEBERG,
NAKAYO haben bereits auf den Glykogengehalt dieser aufmerk-
sam geinacht. AscHOFF und MüNCKEBERG heben hervor, daß ihre
Auffindung durch den Glykogcngehalt erleichtert werde. Das
gilt allerdings mit einer gewissen Einschränkung, weil die PuR-
KiNjE'schen Fäden manchmal wenig oder kein Glykogen führen
und andererseits die gewöhnlichen Myokardfasern, so insbe-
sondere diejenigen der Vorhöfc und Herzohren, glykogenreich
sein können.
Während die Anwesenheit des Glykogens namentlich mittelst
der BEsr'schen Methode sich leicht fcststellen läßt, ist die Er-
mittlung der Anordnung desselben viel schwieriger, weil bei der
gebräuchlichen Alkoholkonservicrung fast immer eine Verlagerung
des Glykogens nach der einen Seite oder nach dem einen Ende
der Faserbündel erfolgt. Bei stärkerem Glykogengehalt ist es
dann nicht möglich, die Einzelheiten der Struktur zu erkennen;
die Fasern erscheinen an solchen Stellen gleichmäßig rot gefärbt.
Günstigere Dcsultate erhält man an Fäden, welche weniger Gly-
kogen führen, und an sehr dünnen Schnitten. Die Verlagerung
des Glykogens läßt sich fast vollständig vermeiden bei der An-
 
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