30
P. LenarJ:
zugeben. Man nehme ein Elektron an, welches um einen Raum
kreist (zirkulare Schwingungen ausführt), welcher positive Elek-
trizität enthält (ein positives Quantum). Die Umlaufszeit (Schwin-
gungsdauer) wird nach bekannten Gesetzen sehr von der Am-
plitude abhängen und mit dieser wachsen. Bemerkenswert ist
es hierzu, daß wir in der Tat dazu kamen, den lichtelektrischen
Elektronen sehr große, über das gewöhnliche Volumen des Atoms
hinausgehende Amplitüden zuzuschreiben (siehe oben S. 19).
Über das Abklingen der Phosphoreszenz und Flu-
oreszenz. — Die quantitativen Gesetze des Abklingens einer ge-
sonderten Phosphoreszenzbande (SrZna) wurden durch photo-
metrische Messungen von Herrn A. WERNER im Kieler Institut
untersucht.RR) Seine Resultate stimmen für den letzten Teil des
Abklingens, also für das Dauerleuchten, mit den etwas früher
veröffentlichten der Herren NiCHOLS und MERRITT29) überein.
Letztere Autoren haben mit ,,Sidot-Blende" (einem Zinksulfid)
gearbeitet, bei welchem, wie wir oben sahen, je nach dem Metall-
gehalt — auf welchen nicht geachtet wurde — mindestens drei
Banden erscheinen konnten. Die Autoren selber geben an, neben
einer überwiegenden Bande noch andere gesehen zu haben, welche,
soweit ich sehe, nicht eliminiert wurden. Hierdurch erklärt es
sich wohl, daß die Resultate der Herren NiCHOLS und MERRiTT
für das erste Nachleuchten von Herrn WERNER, der eine einzige
gesonderte Bande untersuchte, nicht bestätigt wurden.3°) Für
das letzte Nachleuchten dagegen, wo auch bei den Herren
NiCHOLS und MERRiTT nur noch eine, nämlich die dauerndste
Bande ihres Präparates übrig geblieben sein wird, ist Überein-
stimmung der Resultate beider Arbeiten vorhanden.
Hiernach ist das Abklingungsgesetz des Daucrleuchtens, das
ist der durch Licht erregten Phosphoreszenz, wohl als sicher
festgestelit zu betrachten. Es lautet (J die Intensität des Eeuch-
tens, tdie Zeit, a, c Konstanten): J = a/(c-[-at)2.3i)
Nach unserer Vorstellung würde dieses Gesetz folgender-
maßen zu deuten sein. Im voll erregten Phosphor sind die licht-
elektrischen Elektronen aus dem Metallatom entwichen und im
28) A. WERNER, <%. P7M/s., Bd. 24, p. 164. 1907. Auch A. WERNER
uud H. CORDES, ,4%%. & -P/^/3., 30, p. 257. 1909.
29) NICHOLS und MERRITT, _P/;,?/s7c6Ü Püw., Bd. 12, p. 279. 1906.
30) Siehe A. WERNER, 1. c., p. 180, Fußnote.
31) Abkiingungsgicichungen dieser Form sind bereits von E. BucocERKL
cingefiibrt worden. ,,La ör??M67*e", Bd. 1, p. 295. 1867.
P. LenarJ:
zugeben. Man nehme ein Elektron an, welches um einen Raum
kreist (zirkulare Schwingungen ausführt), welcher positive Elek-
trizität enthält (ein positives Quantum). Die Umlaufszeit (Schwin-
gungsdauer) wird nach bekannten Gesetzen sehr von der Am-
plitude abhängen und mit dieser wachsen. Bemerkenswert ist
es hierzu, daß wir in der Tat dazu kamen, den lichtelektrischen
Elektronen sehr große, über das gewöhnliche Volumen des Atoms
hinausgehende Amplitüden zuzuschreiben (siehe oben S. 19).
Über das Abklingen der Phosphoreszenz und Flu-
oreszenz. — Die quantitativen Gesetze des Abklingens einer ge-
sonderten Phosphoreszenzbande (SrZna) wurden durch photo-
metrische Messungen von Herrn A. WERNER im Kieler Institut
untersucht.RR) Seine Resultate stimmen für den letzten Teil des
Abklingens, also für das Dauerleuchten, mit den etwas früher
veröffentlichten der Herren NiCHOLS und MERRITT29) überein.
Letztere Autoren haben mit ,,Sidot-Blende" (einem Zinksulfid)
gearbeitet, bei welchem, wie wir oben sahen, je nach dem Metall-
gehalt — auf welchen nicht geachtet wurde — mindestens drei
Banden erscheinen konnten. Die Autoren selber geben an, neben
einer überwiegenden Bande noch andere gesehen zu haben, welche,
soweit ich sehe, nicht eliminiert wurden. Hierdurch erklärt es
sich wohl, daß die Resultate der Herren NiCHOLS und MERRiTT
für das erste Nachleuchten von Herrn WERNER, der eine einzige
gesonderte Bande untersuchte, nicht bestätigt wurden.3°) Für
das letzte Nachleuchten dagegen, wo auch bei den Herren
NiCHOLS und MERRiTT nur noch eine, nämlich die dauerndste
Bande ihres Präparates übrig geblieben sein wird, ist Überein-
stimmung der Resultate beider Arbeiten vorhanden.
Hiernach ist das Abklingungsgesetz des Daucrleuchtens, das
ist der durch Licht erregten Phosphoreszenz, wohl als sicher
festgestelit zu betrachten. Es lautet (J die Intensität des Eeuch-
tens, tdie Zeit, a, c Konstanten): J = a/(c-[-at)2.3i)
Nach unserer Vorstellung würde dieses Gesetz folgender-
maßen zu deuten sein. Im voll erregten Phosphor sind die licht-
elektrischen Elektronen aus dem Metallatom entwichen und im
28) A. WERNER, <%. P7M/s., Bd. 24, p. 164. 1907. Auch A. WERNER
uud H. CORDES, ,4%%. & -P/^/3., 30, p. 257. 1909.
29) NICHOLS und MERRITT, _P/;,?/s7c6Ü Püw., Bd. 12, p. 279. 1906.
30) Siehe A. WERNER, 1. c., p. 180, Fußnote.
31) Abkiingungsgicichungen dieser Form sind bereits von E. BucocERKL
cingefiibrt worden. ,,La ör??M67*e", Bd. 1, p. 295. 1867.