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Klebs, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1909, 5. Abhandlung): Über die Nachkommen künstlich veränderter Blüten von Semperivivum — Heidelberg, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.37024#0012
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Georg Klebs:

12

Tabelle III.

500 neogene Blüten von & rmmwhmfMW.

Zahl der
Blumenblätter
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Ti
Zahl der
Blüten
51
5
4
7
1
7
10
30
77
89
87
57

Zahl der
Blumenblätter
12
1
13 14
15
16
17
18
19
20
21
22
24
Zahl der
Blüten
30
18 i 10
3
4
1
3
1
2
1
1
1

Man erkennt sofort, daß bei den neogenen Blüten die
Grenzen der Variation nach der Plus- wie Minusseite weit hinaus-
geschoben sind; anstatt n=10—18 haben wir n = 0—24. Der
Gipfel der Variationskurve liegt auch nicht auf 13, sondern auf
9 und 10. Das gleiche gilt für die Staub- und Fruchtblätter.
Vor allem zeigten die Blüten einen überraschenden Reichtum
an Anomalien aller Art. Ohne auf Einzelheiten einzugehen (vgl.
die Arbeit von 1906) will ich nur folgende Punkte hervorheben:
1. Sehr starke Abweichungen in dem Zahlenverhältnis der
Blumen-, Staub-, Fruchtblätter.
Solche fanden sich unter den 500 Blüten bei 429, also bei
85,8o/o; dabei traten sehr erhebliche Unterschiede in den Zahlen
der drei Organe auf.
2. Apetalie.
Bei einem Teil der Blüten (52 unter 500) waren die Blumen-
blätter völlig verschwunden, oder sie waren ganz vereinzelt.
Dieses sehr auffallende Merkmal war nie bisher bei Semper-
vivum oder überhaupt einer Crassulacee beobachtet worden.
3. Petalodie der Staubblätter.
Die Umwandlung von Staub- in Blumenblätter, die bei zahl-
reichen Gartenvarietäten bekannt ist, war bisher nicht bei Semper-
vivum, ebensowenig in der ganzen Familie der Crassulaceen
bekannt. In den Versuchen trat das Merkmal bei 127 Blüten
unter 500 auf, also bei 25,4o/o. Jedoch waren es in der Mehr-
 
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