Abhängigkeit der Kathodenstrahlabsorption von der Strahlgeschwindigkeit. 7
dieses Anwachsen für jeden Körper in sehr verschiedener Weise
erfolgen kann. Das individuelle Verhalten verschiedener Materie,
welches bei großen Geschwindigkeiten meist nur andeutungs-
weise als Abweichung des Absorptionsvermögens von der Massen-
pioportionalität zu erkennen ist, tritt bei den geringen Geschwin-
digkeiten mehr und mehr hervor, und die Masse des Mediums,
welche hei größeren Geschwindigkeiten in erster Annäherung
allein bestimmend ist für das Absorptionsvermögen, ist hier
kaum mehr maßgebend. Eine zusammenfassende Betrachtung
der durchschnittlichen Veränderung der Größe der Absorption
durch Variation der Strahlgeschwindigkeit ist deshalb nur für
die schnellen Strahlen dieses Gebietes noch möglich.
3. Den Übergang der Absorptionsgröße von den sehr hohen
Werten bei langsamen Strahlen zu den sehr kleinen Werten bei
den schnellsten Strahlen bilden die für Strahlen mittlerer Ge-
schwindigkeit, für deren Untersuchung namentlich die Entladungs-
rohre in Betracht kommt, zu gewinnenden Ergebnisse. Neben den
Untersuchungen des Herrn LEN ARD 23)^ welche für Strahlen von
etwa 1/3 Lichtgeschwindigkeit für den auf die Masseneinheit be-
zogenen Absorptionskoeffizienten den Mittelwert ^ = 2817 g-^ cnV
ergeben, liefern die Messungen, die ich in einer früheren Ar-
beit^) mitgeteilt habe und die für die Strahlgeschwindigkeit
Uli X 10^ cm/sec zu dem Mittelwert ^=1615 g** cnü führen,
einen ersten quantitativ einwandfreien Beitrag zur Verknüpfung
der beiden extremen Geschwindigkeitsgehiete.
4. Die gegenwärtige Arbeit sucht, einen weiteren Beitrag
hierzu zu liefern durch exakte Verfolgung des Ganges der Ab-
sorption mit der Geschwindigkeit innerhalb möglichst weiter
Grenzen des in Rede stehenden Zwischengebiets, dessen bessere
Kenntnis erneut eine zusammenfassende Betrachtung der Ab-
sorptionsverhältnisse in ihrer Abhängigkeit von der Strahlge-.
schwindigkeit gestattet, die tieferen Einblick in den Mechanismus
der Strahlabsorption und insbesondere in die Struktur der elek-
trischen Kraftfelder der absorbierenden Atome der Materie zu
geben verspricht. Daß auch in diesem Gebiet mittlerer Geschwin-
digkeiten die Größe der Absorption in hohem Maße abhängig ist
23) p. LENARD, 51, p. 227, 1894, und 56, p. 255. 1895.
24) A. BECKER, ylMM. & PAys., 17, p. 381. 1905.
dieses Anwachsen für jeden Körper in sehr verschiedener Weise
erfolgen kann. Das individuelle Verhalten verschiedener Materie,
welches bei großen Geschwindigkeiten meist nur andeutungs-
weise als Abweichung des Absorptionsvermögens von der Massen-
pioportionalität zu erkennen ist, tritt bei den geringen Geschwin-
digkeiten mehr und mehr hervor, und die Masse des Mediums,
welche hei größeren Geschwindigkeiten in erster Annäherung
allein bestimmend ist für das Absorptionsvermögen, ist hier
kaum mehr maßgebend. Eine zusammenfassende Betrachtung
der durchschnittlichen Veränderung der Größe der Absorption
durch Variation der Strahlgeschwindigkeit ist deshalb nur für
die schnellen Strahlen dieses Gebietes noch möglich.
3. Den Übergang der Absorptionsgröße von den sehr hohen
Werten bei langsamen Strahlen zu den sehr kleinen Werten bei
den schnellsten Strahlen bilden die für Strahlen mittlerer Ge-
schwindigkeit, für deren Untersuchung namentlich die Entladungs-
rohre in Betracht kommt, zu gewinnenden Ergebnisse. Neben den
Untersuchungen des Herrn LEN ARD 23)^ welche für Strahlen von
etwa 1/3 Lichtgeschwindigkeit für den auf die Masseneinheit be-
zogenen Absorptionskoeffizienten den Mittelwert ^ = 2817 g-^ cnV
ergeben, liefern die Messungen, die ich in einer früheren Ar-
beit^) mitgeteilt habe und die für die Strahlgeschwindigkeit
Uli X 10^ cm/sec zu dem Mittelwert ^=1615 g** cnü führen,
einen ersten quantitativ einwandfreien Beitrag zur Verknüpfung
der beiden extremen Geschwindigkeitsgehiete.
4. Die gegenwärtige Arbeit sucht, einen weiteren Beitrag
hierzu zu liefern durch exakte Verfolgung des Ganges der Ab-
sorption mit der Geschwindigkeit innerhalb möglichst weiter
Grenzen des in Rede stehenden Zwischengebiets, dessen bessere
Kenntnis erneut eine zusammenfassende Betrachtung der Ab-
sorptionsverhältnisse in ihrer Abhängigkeit von der Strahlge-.
schwindigkeit gestattet, die tieferen Einblick in den Mechanismus
der Strahlabsorption und insbesondere in die Struktur der elek-
trischen Kraftfelder der absorbierenden Atome der Materie zu
geben verspricht. Daß auch in diesem Gebiet mittlerer Geschwin-
digkeiten die Größe der Absorption in hohem Maße abhängig ist
23) p. LENARD, 51, p. 227, 1894, und 56, p. 255. 1895.
24) A. BECKER, ylMM. & PAys., 17, p. 381. 1905.