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Dechend, Hermann von; Hammer, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 21. Abhandlung): Über Kanalstrahlen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37047#0004
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H. v. Dechend und W. Hammer:

netisehen Feldstärke weggeführt werden können und stellt über-
einstimmend mit seinen früheren Versuchen ein Maximum des
Galvanometerausschlages bei der für 0-Jonen zu erwartenden
Feldstärke fest.
GEHRKE und REICHENHEIMist es durch Anwendung ver-
schiedener Kunstgriffe gelungen, die Übereinanderlagerung der
verschiedenen Phosphoreszenzstreifen zu vermeiden. Sie setzen
die Entfernung von der Kathode bis zum Schirm auf 10 cm
herunter und wenden kurze Magnetfelder an, um der Verbreite-
rung der einzelnen Flecken durch die von Herrn WiEN ent-
deckte Neutralisation und Neuladung der Kanalstrahlenteile zu
entgehen.
Auch die Herren GEHRKE und REICHENHEIM kommen zu
dem Resultat, daß auch O-Jonen im Kanalstrahl vorhanden seien.
Sowohl die Versuche von Sir J. J. THOMSON, als die von
den Herren W. WiEN, GEHRKE und REICHENHEIM sind nun bei
Drucken angestellt worden, bei denen die Stoßionisation und
alle sie begleitenden Umstände eine wesentliche Rolle spielen
können. GEHRKE und REICHENHEIM untersuchen die Kanal-
strahlen in einem Raume, in dem derselbe Druck herrscht wie
im Entladungsraume. Herr WiEN leitet allerdings die Strahlen
durch eine Kapillare in einen zweiten, den Eeobacht.ungsraum,
in dem der Druck tiefer gehalten werden kann. Die äußersten
von ihm erreichten Drucke betragen aber immer noch fast
Viooo mm Hg (genau 0,0009).
Da hei diesen Drucken die Stoßionisation keineswegs ver-
mieden ist, so gelingt es ihm auch nicht, exakte Messungen der
elektrostatischen Ablenkungen auszuführen.
Da dieses Untersuchungsmittel bei gleichzeitiger Messung
von — und v nicht zu entbehren ist, haben wir allein schon aus
m
diesem Grunde die WiEN'sehe Anordnung zu vervollkommnen
versucht. Es ist uns gelungen, die Drucke im Reobachtungsraum
auf wenige Jfunderttausendstel mm Hg zu reduzieren, während
im Entladungsrohr Drucke bis zu mehreren Zehnteln mm Hg
herrschen konnten.
Da die Änderung des — der Kanalstrahlenteile, wenn sie
m
in einem solchen Vakuum verlaufen, auf ein sehr geringes Maß

ü ÜEHRKE U. REtCHENHEIM, Kg/'A. (7. F. FA. F?, p. 144, 1910.
 
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