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Dechend, Hermann von; Hammer, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 21. Abhandlung): Über Kanalstrahlen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37047#0024
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H. v. Dechend und W. Hammer:

fest verbundenen Platten und Pg genau parallel werden. Die
einfacher erscheinende Konstruktion, die eine der Platten mit
isolierenden Stützen, auf der anderen zu befestigen, erwies sich
als unbrauchbar, da die Aufladung der Stützen, die sich bei
diesen tiefen Drucken nicht ausgleichen kann, viel größere
Störungen herheiführt, als die Verzerrung des Kraftfeldes bei
nicht genauer Parallelstellung.
Unsere Felder haben stets eine schwache Seitenkomponente
besessen und schlossen dadurch messende Versuche mit An-
wendung von Bcschleunigungsfeldem aus. Wir hoffen indessen,
auf anderem Wege diese Schwierigkeit zu umgehen.
Die Wirkung eines beschleunigenden Feldes ist zunächst
die, daß die Geschwindigkeiten aller in positiv geladenem Zu-
stande das Feld passierenden Jonen zunchmen muß. Haben wir
nun ohne Feld Geschwindigkeiten von 0 bis V Volt, so haben
wir bei 15000 Volt Spannung zwischen 1h, Pg nur noch solche
von 15000 Volt ab bis V Volt. Die bis dahin außerhalb des
Phosphoreszenzschirmes liegende Begrenzung der Parabeln rückt
daher bei geeigneten Entladungsspannungen bei Anwendung des
Beschleunigungsfelds so nahe heran, daß sie beobachtbar wird.
Weiterhin muß das Beschleunigungsfeld die nach unserer
Auffassung von doppelt geladenen C-Jonen herrührende Parabel 2
in stärkerem Maße an den abgelenkten Fleck heranrücken als
die andere. Da der Versuch diese Vermutung bestätigt, ist damit
eine weitere Stütze für unsere Auffassung gewonnen.
Die mit der Beschleunigung wachsende Flelligkeit aller posi-
tiven Parabeln erleichtert natürlich zudem die Beobachtung er-
heblich. Die in Fig. 5 reproduzierte Platte ist z. B. mit An-
wendung des Beschleunigungsfeldes aufgenommen. Zur ge-
naueren Messung ist sie aus den oben angeführten Gründen
nicht verwendbar.
Eine auf Fig 4 und 5 auffallende Erscheinung ist bisher
noch nicht diskutiert, nämlich der vom unabgelenkten Fleck nach
dem Beginn der Parabel 3 sich nahezu gradlinig hinziehende
Schweif. Er kann nur herrühren von Teilen, die nicht das ganze
Ablenkungsfeld geladen durchlaufen haben, also entweder von
im Feld neutral gewordenen Jonen oder von im Feld aufge-
spaltenen neutralen Teilen. Daß ein Phosphoreszenzstrcifcn, der
von Teilchen, die während des Durchlaufens des Feldes ihr —
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