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H. v. Dechend und W. Hammer:
Die Anomalität des Kathodenfalles hebt ferner die ein-
seitige Bevorzugung bestimmter Molekülgatt.ungen bei der Joni-
sation zum Teil auf, da mit steigender Anomalität die Dunkel-
raumlänge wieder abnimmt, also die Dunkelräume der ver-
schiedenen Gase weniger voneinander abweichen.
Wie die Photographien zeigen, liegen die Köpfe der PTHg-'lK-
Parabeln alle auf gleicher Höhe. Da diese Parabeln auch im
übrigen ziemlich die gleiche Ausdehnung besitzen, so folgt daraus,
daß überall da, wo vor der Kathode H-Jonen entstehen, auch
Hg- und C-Jonen entstehen. Dagegen beginnt die -Parabel (2)
(Fig. 5), höher als die anderen, die Jonen, die sie hervorrufen,
sind also näher an der Kathode entstanden.
Die Intensitätsverteilung innerhalb der einzelnen Parabeln
ist meist die, daß das am wenigsten abgelenkte Ende am hellsten
ist und die Helligkeit nach außen hin allmählich abnimmt. Sehr
häufig beobachteten wir aber das Auftreten eines zweiten Hellig-
keitsmaximums. Dies beweist, daß noch an einer zweiten, näher
an der Kathode liegenden Stelle eine stärkere Jonenbildung statt-
findet. Die dort entstandenen Jonen haben natürlich geringere
Geschwindigkeit, da sie nur einen Teil des Kathodenfalles durch-
laufen können. Diese Stelle scheint für alle positiven Jonen die-
selbe zu sein, da die neuen Maxima alle dieselbe elektrische
Ablenkung aufweisen. Der Beginn der C-Parabel liegt etwas näher
am unabgelcnkten Fleck. Da er von doppelt geladenen Jonen
herrührt, kann man vermuten, daß er trotzdem an derselben
Stelle entsteht. Es liegt nahe, den Krümmungsmittelpunkt der
Hoblspiegelkathode mit diesem zweiten Ort eines Jonisations-
maximums in Verbindung zu bringen.
Die dort liegenden Teile sind durch die vom Ende des
Dunkelraums herkommenden Jonen bereits erschüttert, es ist
daher verständlich, daß hier noch einige Jonenarten entstehen,
die am Ende des Dnnkelraums gar nicht oder nur in geringer
Anzahl auflreten, wie z. B. die doppelt geladenen C-Joncn.
Wir haben, um diese Verhältnisse zu untersuchen, den
Krümmungsradius unserer Hohlspicgelkathode von 3 cm auf 1 cm
herabgesetzt, ohne sonst etwas an der Apparatur zu ändern,
und fanden, daß nunmehr die zweiten Maxima der positiven
Parabeln noch ausgeprägter auflreten und weiter abgelenkt
waren, entsprechend der Verlegung des Krümmungsmittelpunktes
in größere Nähe der Kathode.
H. v. Dechend und W. Hammer:
Die Anomalität des Kathodenfalles hebt ferner die ein-
seitige Bevorzugung bestimmter Molekülgatt.ungen bei der Joni-
sation zum Teil auf, da mit steigender Anomalität die Dunkel-
raumlänge wieder abnimmt, also die Dunkelräume der ver-
schiedenen Gase weniger voneinander abweichen.
Wie die Photographien zeigen, liegen die Köpfe der PTHg-'lK-
Parabeln alle auf gleicher Höhe. Da diese Parabeln auch im
übrigen ziemlich die gleiche Ausdehnung besitzen, so folgt daraus,
daß überall da, wo vor der Kathode H-Jonen entstehen, auch
Hg- und C-Jonen entstehen. Dagegen beginnt die -Parabel (2)
(Fig. 5), höher als die anderen, die Jonen, die sie hervorrufen,
sind also näher an der Kathode entstanden.
Die Intensitätsverteilung innerhalb der einzelnen Parabeln
ist meist die, daß das am wenigsten abgelenkte Ende am hellsten
ist und die Helligkeit nach außen hin allmählich abnimmt. Sehr
häufig beobachteten wir aber das Auftreten eines zweiten Hellig-
keitsmaximums. Dies beweist, daß noch an einer zweiten, näher
an der Kathode liegenden Stelle eine stärkere Jonenbildung statt-
findet. Die dort entstandenen Jonen haben natürlich geringere
Geschwindigkeit, da sie nur einen Teil des Kathodenfalles durch-
laufen können. Diese Stelle scheint für alle positiven Jonen die-
selbe zu sein, da die neuen Maxima alle dieselbe elektrische
Ablenkung aufweisen. Der Beginn der C-Parabel liegt etwas näher
am unabgelcnkten Fleck. Da er von doppelt geladenen Jonen
herrührt, kann man vermuten, daß er trotzdem an derselben
Stelle entsteht. Es liegt nahe, den Krümmungsmittelpunkt der
Hoblspiegelkathode mit diesem zweiten Ort eines Jonisations-
maximums in Verbindung zu bringen.
Die dort liegenden Teile sind durch die vom Ende des
Dunkelraums herkommenden Jonen bereits erschüttert, es ist
daher verständlich, daß hier noch einige Jonenarten entstehen,
die am Ende des Dnnkelraums gar nicht oder nur in geringer
Anzahl auflreten, wie z. B. die doppelt geladenen C-Joncn.
Wir haben, um diese Verhältnisse zu untersuchen, den
Krümmungsradius unserer Hohlspicgelkathode von 3 cm auf 1 cm
herabgesetzt, ohne sonst etwas an der Apparatur zu ändern,
und fanden, daß nunmehr die zweiten Maxima der positiven
Parabeln noch ausgeprägter auflreten und weiter abgelenkt
waren, entsprechend der Verlegung des Krümmungsmittelpunktes
in größere Nähe der Kathode.