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Dechend, Hermann von; Hammer, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 21. Abhandlung): Über Kanalstrahlen — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37047#0028
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58

H. v. Dechend und W. Hammer:

Dazu ist noch zu bemerken, daß manchmal die Helligkeit
des neutralen Fleckes nicht mehr zur Beobachtung hinreichte,
während sämtliche abgelenkten Teile, sowohl die positiven wie
die negativen in großer Stärke bemerkbar waren.
Man sieht also, daß die geladenen Teile bei uns weitaus
überwiegen.
Bei den Versuchen von Herrn WiEN hat gerade das Um-
gekehrte stattgefunden. Der Unterschied dürfte wohl an dem
besseren Vakuum bei unseren Versuchen liegen. Da ohne Kühlung
mit flüssiger Luft scharfe Phosphoreszenzbilder nicht zu erhalten
waren, haben wir von Versuchen über den Einfluß von Dampf
im Beobachtungsrohr, wie sie Plerr WiEN beschreibt, abgesehen.
Herr WiEN schreibt das Überwiegen der negativen O-Jonen
über die positiven der Anwesenheit von Hg-Dämpfen im Beob-
achtungsrobr zu. Bei uns dürften diese Dämpfe weitgehend be-
seitigt gewesen sein. Trotzdem haben wir keine positiven
O-Jonen beobachtet, sondern nur negative.
Da 0 ein elektronegatives Element ist, so deutet dieser Um-
stand darauf hin, daß der Charakter, den ein Atom in seinen
Verbindungen besitzt, für sein Verhalten im Kanalstrahl von
Bedeutung ist.
Um in dieser Beziehung mehr Material zu bekommen, haben
wir noch einige Versuche mit. anderen Gasen gemacht.
Bei Einführung von CHCL in das Entladungsrohr traten neben
den bisher beobachteten Streifen noch solche auf, deren
m
(H^ = 1) war:
+ 17
+ 35
+ 70
-35.
Der Wert 17 würde für doppelt geladenes Chlor (OH?)
sprechen, 35 kann ebensogut C3 (36) als CI (35,45), 70 ebensogut.
IC (72) als CL (71) zuzuordnen sein.
Da Ci elektronegativ ist und C bei unseren früheren Versuchen
(siehe Tab. IV) stets auf der positiven Seite erschien, liegt es näher
die positiven Jonen mit ^ =35 und =70 als Cg und Cg aufzu-
e
fassen, die negativen mit = 35 als CI.
 
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