Über Kanalstrahten.
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Komplexe von mehreren C-Atomen sind jedenfalls in An-
betracht der großen Neigung von C zu „Selbstbindung" keines-
wegs unwahrscheinlich.
Auf einen weiteren wichtigen Zusammenhang weist nun die
Tatsache hin, daß alle Elemente, die in unseren Röhren in Ver-
bindungen anwesend waren (H und 0 in der unvermeidlichen
Wasserhaut, C wohl hauptsächlich aus dem zur Reinigung der
Schliffe dienenden Eenzol), im Kanalstrahl nachweisbar waren,
dagegen der sicher in relativ großer Menge frei vorhandene
Stickstoff nicht zu beobachten war. Dies legt den Gedanken
nahe, daß nicht die Atome des freien Elements, sondern die
aus Verbindungen naszierenden bei der Slrahlbildung bevor-
zugt werden.
Wir haben daher, um auch eine N-Verbindung zu unter-
suchen NO in das Entladungsrohr eingeführt und das Auftreten
zweier neuen Strahlen, eines negativen und eines positiven, fest-
stellen können. Die Lage des negativen entsprach dem Atom-
gewicht 14, die des positiven 16. Es scheint also in diesem
Fall dem N negativer, dem 0 positiver Charakter zuzusprechen
zu sein.
Die Untersuchung der Gesetze, nach welchen diese Um-
wandlungen der Kanalstrahlionen vor sich gehen, wird auch
alle die Einflüsse zu berücksichtigen haben, die in der chemischen
Dynamik eine Rolle spielen.
Da die Verhältnisse, unter denen sich diese Reaktionen in
der Entladungsrohre abspielen, wesentlich andere zum Teil ein-
fachere sind als hei den bisher untersuchten Fällen, so kann
die weitere Verfolgung dieser Zusammenhänge zu einem tieferen
Eindringen in das Wesen einer chemischen Reaktion führen.
Rei den Versuchen mit NO ist uns noch ein Phosphores-
zenzfleck aufgefallen, dessen Lage für positive Ug-Jonen sprach.
Rei Einführung von Hg-Dampf in das Entladungsrohr nahm seine
Helligkeit zu und wir konnten feststellen, daß seine Ablcnkbarkcit
die für Hg zu erwartende war. Irgendein Einfluß auf die Hellig-
keit der übrigen Flecken war dabei nicht zu beobachten.
Weitere Versuche sollen in erster Linie eine noch größere
Genauigkeit der —-Restimmung, sowie Einzelmessungen von m,
v, e und der Zahl der Jonen zur Aufgabe haben. Dabei ist m-v
3") VAN'T HoFF, YAgor. %. _p7^/s. 3. Rg/Y, p. 95.
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Komplexe von mehreren C-Atomen sind jedenfalls in An-
betracht der großen Neigung von C zu „Selbstbindung" keines-
wegs unwahrscheinlich.
Auf einen weiteren wichtigen Zusammenhang weist nun die
Tatsache hin, daß alle Elemente, die in unseren Röhren in Ver-
bindungen anwesend waren (H und 0 in der unvermeidlichen
Wasserhaut, C wohl hauptsächlich aus dem zur Reinigung der
Schliffe dienenden Eenzol), im Kanalstrahl nachweisbar waren,
dagegen der sicher in relativ großer Menge frei vorhandene
Stickstoff nicht zu beobachten war. Dies legt den Gedanken
nahe, daß nicht die Atome des freien Elements, sondern die
aus Verbindungen naszierenden bei der Slrahlbildung bevor-
zugt werden.
Wir haben daher, um auch eine N-Verbindung zu unter-
suchen NO in das Entladungsrohr eingeführt und das Auftreten
zweier neuen Strahlen, eines negativen und eines positiven, fest-
stellen können. Die Lage des negativen entsprach dem Atom-
gewicht 14, die des positiven 16. Es scheint also in diesem
Fall dem N negativer, dem 0 positiver Charakter zuzusprechen
zu sein.
Die Untersuchung der Gesetze, nach welchen diese Um-
wandlungen der Kanalstrahlionen vor sich gehen, wird auch
alle die Einflüsse zu berücksichtigen haben, die in der chemischen
Dynamik eine Rolle spielen.
Da die Verhältnisse, unter denen sich diese Reaktionen in
der Entladungsrohre abspielen, wesentlich andere zum Teil ein-
fachere sind als hei den bisher untersuchten Fällen, so kann
die weitere Verfolgung dieser Zusammenhänge zu einem tieferen
Eindringen in das Wesen einer chemischen Reaktion führen.
Rei den Versuchen mit NO ist uns noch ein Phosphores-
zenzfleck aufgefallen, dessen Lage für positive Ug-Jonen sprach.
Rei Einführung von Hg-Dampf in das Entladungsrohr nahm seine
Helligkeit zu und wir konnten feststellen, daß seine Ablcnkbarkcit
die für Hg zu erwartende war. Irgendein Einfluß auf die Hellig-
keit der übrigen Flecken war dabei nicht zu beobachten.
Weitere Versuche sollen in erster Linie eine noch größere
Genauigkeit der —-Restimmung, sowie Einzelmessungen von m,
v, e und der Zahl der Jonen zur Aufgabe haben. Dabei ist m-v
3") VAN'T HoFF, YAgor. %. _p7^/s. 3. Rg/Y, p. 95.