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Lenard, Philipp [Hrsg.]; Ramsauer, Carl [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 31. Abhandlung): Über die Wirkungen sehr kurzwelligen ultravioletten Lichtes auf Gase und über eine sehr reiche Quelle dieses Lichtes: Wenig absorbierbares und doch auf Luft wirkendes Ultraviolett, II. Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37057#0034
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P. Lenard und C. Ramsauer:

BrechungsexponeRten die AVellenlängcn: für die Luftwirkung
135 pp und für die Aluminiumwirkung 142 RR.
Diese Wellenlängen liegen beide im Gebiete starker Luft-
absorption, konnten also in AViiklichkeit in unseren Versuchen
nicht die maximal wirksamen gewesen seiW'); es mußten also
sowohl mehr als weniger in Flußspat brechbare Wellenlängen zu-
sammengewirkt haben. Die weniger brechbaren können in dem
oben genannten Gebiet von \ = 185 bis 178 RR gelegen haben,
wo der Brechungsexponent des Flußspats = l'ol wäre. Wellen-
längen mit größeren Brechungsexponenten als t'649 im Flußspat
können, wenn sie außerhalb der bekannten starken Luftabsorption
und der nach Herrn LYMAN unmittelbar sich anschließenderes)
Absorption des Flußspats liegen sollen, nur jenseits der tetzteren
(90 RR) gesucht werden. Es müßte, wenn solche. Berechnungs-
exponenten jenseits 90 RR sich finden sollten, der Flußspat noch
weitere starke Absorption im noch kurzwelligeren Ultraviolett
besitzen. Dies wird in der Tat von Herrn MARTENS (1. c.) schon
nach bisherigen Dispersionsmessungen als wahrscheinlich an-
gegeben.
Sämtliche bis jetzt gewonnene Kenntnis führt also zum wahr-
scheinlichen Resultate der Mitwirkung von Wellenlängen kleiner
als 90 RR bei unseren. Versuchen.^)
Da weiteres Vordringen in dieser Frage mit Hdfe spektraler
Zerlegung, auch mit dem Gitter, ausgeschlossen erscheint,
werden wir die Anfangsgeschwindigkeiten der lichtelektrischen
Kathodenstrahlen zu weiterer Entscheidung benutzen. Lhn dies
ohne Unterbrechung der übrigen Versuche zu ermöglichen, ist
ein zweites Exemplar der Lichtquelle beschafft und auf gestellt

1900, Bd. 1, p. 496, nach der HELMHOLTZ'schen.Dispersionstheorie angegebenen,
angenäherten Zahlen; ebens-o, soweit zu sehen, mit den neueren Untersuchungen
der Herren SCHUMANN (Smithson. Contrib. 1413, 1903) und LYMAN (Americ.
Ac.ad. 13, p. 143, 1906).
4?) Man bemerkt, daß alle diese Schlüsse auf der Annahme lückenlos
starker Absorption einer Luftschicht von 4 cm Dicke längs des ganzen SC-HU-
MANN'schen Gebietes beruht, entsprechend den bisherigen spcktralphoto-
grapbischcn Resultaten Gier Herren SCHUMANN und LYMAN.
48) Das Absorplionsminimum des Sauerstoffs (128 R,u), welches hier in be-
tracht. käme, fällt mit starker Absorption des Stickstoffs zusammen, soweit die
Untersuchungen von Herrn LYMAN sehen lassen.
48) Nicht ausgeschlossen ist die Mitwirkung noch anderer unbekannter
Vorgänge; doch ist aller Anlaß vorhanden, zunächst noch weiter an Lichtwelien
zu denken.
 
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