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P. Lenard und C. Ramsauer:
einander zn schaden, so daß im ersten je nach der angeschalteten
Spannung alle Träger unterhalb einer gewissen Größe beseitigt
werden und im zweiten Kondensator dann durch genügend hohe
Spannung nur mehr der Rest der Gesamtmenge (nur große Träger
enthaltend) für sich allein zu direkter Messung am Elektrometer
gelang). Variiert man die Spannung am ersten Kondensator, un,d
mißt man sowohl am ersten als auch am zweiten Kondensator,
so erhält man die betreffenden Punkte der Beweglichkeitskurve
doppelt ermittelt und zwar, wie sich stets zeigte, mit. gutem An-
schluß. Die größere Genauigkeit liegt dabei für die kleineren
Spannungen im ersten, für die größeren im zweiten Kondensator.
In dieser Weise sind die Beweglichkeitskurven Fig. 3, 6, 7 und 8
des Folgenden aufgenommen. Der zweite Kondensator war dabei
enger gebaut als der erste, so daß die Spannung in ihm etwa
doppelt wirksam war und 200 Volt völlig genügten, alle Träger
zu fangen.
Die so erhaltenen Kurven fallen mit der Idealkurve, d. h. der-
jenigen Kurve, welche in einem Zylinderkondensator mit rein
radialem Feld (wie es der BECKER'sche angenähert ist) und ohne
alle Feldvorwegnahme erhalten werden würde, im Prinzip nicht
völlig zusammen. Sie verlaufen oberhalb der Idealkurve wegen
der Deformation des Feldes bei Innenschaltung, während die mit
dem BECKER'schen Kondensator in gewöhnlicher Schaltung ge-
fundenen Kurven wegen der Feldvorwegnahme unterhalb der
[dealkurve bleiben müssen. Wir konnten aber nachweisen, daß
bei Luft und (XL, bis etwa W der Maximalordinate, die Kurve
der Innenschaltung und die Kurve der gewöhnlichen Schaltung
des BECKER'schen Kondensators (mit Feldvorwegnahme) bis auf
1 pc. zusammenfallen. Hieraus folgt, daß wir unsere Kurven mit
Innenschaltung nicht nur hinsichtlich des Maximalwertes, sondern
auch für den ganzen Bereich des ersten Ansteigens wie Ideal-
kurven verwenden dürfen.
Zur Ermittelung der Trägergrößen und Mengen aus den
so aufgenommenen, einwandfreien Beweglichkeitskurven hat man
Folgendes^):
Voraussetzung atier Größen- und Mengenbestimmungen mit dem
Zylinderkondensator ist, daß die Rckombinalion der Träger während des
Strömcns durch den Kondensator vernacldässigt werden kann. Diese Vor-
aussetzung ist hier mit genügender Annäherung crfiiilt., da sonst der oben er-
wähnte Anschluß zwischen den Meßwerten am ersten und zweiten Konden-
sator unmügtich wäre. Die Rekombiuationsgeschwindigkeit braucht des-
P. Lenard und C. Ramsauer:
einander zn schaden, so daß im ersten je nach der angeschalteten
Spannung alle Träger unterhalb einer gewissen Größe beseitigt
werden und im zweiten Kondensator dann durch genügend hohe
Spannung nur mehr der Rest der Gesamtmenge (nur große Träger
enthaltend) für sich allein zu direkter Messung am Elektrometer
gelang). Variiert man die Spannung am ersten Kondensator, un,d
mißt man sowohl am ersten als auch am zweiten Kondensator,
so erhält man die betreffenden Punkte der Beweglichkeitskurve
doppelt ermittelt und zwar, wie sich stets zeigte, mit. gutem An-
schluß. Die größere Genauigkeit liegt dabei für die kleineren
Spannungen im ersten, für die größeren im zweiten Kondensator.
In dieser Weise sind die Beweglichkeitskurven Fig. 3, 6, 7 und 8
des Folgenden aufgenommen. Der zweite Kondensator war dabei
enger gebaut als der erste, so daß die Spannung in ihm etwa
doppelt wirksam war und 200 Volt völlig genügten, alle Träger
zu fangen.
Die so erhaltenen Kurven fallen mit der Idealkurve, d. h. der-
jenigen Kurve, welche in einem Zylinderkondensator mit rein
radialem Feld (wie es der BECKER'sche angenähert ist) und ohne
alle Feldvorwegnahme erhalten werden würde, im Prinzip nicht
völlig zusammen. Sie verlaufen oberhalb der Idealkurve wegen
der Deformation des Feldes bei Innenschaltung, während die mit
dem BECKER'schen Kondensator in gewöhnlicher Schaltung ge-
fundenen Kurven wegen der Feldvorwegnahme unterhalb der
[dealkurve bleiben müssen. Wir konnten aber nachweisen, daß
bei Luft und (XL, bis etwa W der Maximalordinate, die Kurve
der Innenschaltung und die Kurve der gewöhnlichen Schaltung
des BECKER'schen Kondensators (mit Feldvorwegnahme) bis auf
1 pc. zusammenfallen. Hieraus folgt, daß wir unsere Kurven mit
Innenschaltung nicht nur hinsichtlich des Maximalwertes, sondern
auch für den ganzen Bereich des ersten Ansteigens wie Ideal-
kurven verwenden dürfen.
Zur Ermittelung der Trägergrößen und Mengen aus den
so aufgenommenen, einwandfreien Beweglichkeitskurven hat man
Folgendes^):
Voraussetzung atier Größen- und Mengenbestimmungen mit dem
Zylinderkondensator ist, daß die Rckombinalion der Träger während des
Strömcns durch den Kondensator vernacldässigt werden kann. Diese Vor-
aussetzung ist hier mit genügender Annäherung crfiiilt., da sonst der oben er-
wähnte Anschluß zwischen den Meßwerten am ersten und zweiten Konden-
sator unmügtich wäre. Die Rekombiuationsgeschwindigkeit braucht des-