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P. Lenard und C. Ramsauer:
lcichl, übcrwindlichc Schwiei'igkeiLn) Man würde die Dämpfe
durch Kälte kondensieren und so aus größeren Luftmengen zur
Untersuchung sammeln können. Wir haben indessen für jetzt
zwei andere Wege beschritten. Erstens haben wir versucht, die
dampfabgehenden Flächen im Gasleitungsweg ganz zu vermeiden.
Da Fihrierung zur Wegnahme des atmosphärischen Staubes (und
auch des Wasserstaubes unserer Ansaugevorrichtung) unumgäng-
lich ist, und die Filterobertlächen notwendigerweise groß sein
müssen, wählten wir dazu eine Fihersubstanz, welche durch Aus-
glühen vou den Dämpfen, die sie aus der Luft kondensiert, hat,
leicht befreit werden kann. Vorgeglühte Asbestwotle in Röhren
aus schwer schmelzbarem Glas zeigte sich geeignet. Hat ein
solches Asbestfilter beim Gebrauche Dämpfe aufgenommen, so
kann es durch Glühen im Gebläse, während es von kältegereinigter
Luft durchström!, wird, immer wieder gereinigt werden. Auf die
Verwendung dieser Filter kommen wir im IV. Teil zurück.
Zweitens zeigen wir im hier noch folgenden, daß die Ver-
mehrung der Wirkung durch die Dämpfe zum Teil jedenfalls nur
scheinbar ist, indem die Dämpfe unter dem Einflüsse des Lichts
eine konservierende Wirkung auf die Elektrizitätsträger haben, so
daß die letzteren hei Anwesenheit von Dämpfen weniger Verlusten
ausgesetzt sind und also aus diesem Grunde in größerer Zahl
zur Beobachtung gelangen, als ohne die Mitwirkung der Dämpfe.
Fs ergibt sich dies zunächst schon daraus, daß bei Anwesenheit
von Dämpfen nicht nur die Luftwirkung, sondern auch die vom
Gas in erster Linie unabhängige lichtelektrische Wirkung auf die
Gefäßwände (Überschuß der negativen Träger, s. Teil 11, S. 19)
vermehrt erscheint. Man sieht z. B. heim Vergleich der 2. nnd
1. Zeile in Tab. VII, daß beim Hinzukommen der aus der Watte
stammenden Dämpfe die Steigerung der Luftwirkung im Verhältnis
von 0,14 : 1 — 1 : 7,1 verbunden ist mit einer Steigerung der Ge-
fäßwirkung im Verhältnis von 3,43 : 8,85 = 1 : 2,6. Ganz ähn-
4i) Um Kohlensäure, welche regelmäßiger Bestandteil der Luft ist, und
welche an Glas und anderen Oberflächen in der Tat kondensiert wird (vgl.
BuasEN I. c.), und die wir auch als wirksam gefunden hatten (Teil II,
p. 24), kann es sich dabei nicht handeln. Denn dieselbe wird durch die
angewandte Kühlung (—78° C) nicht entfernt, da ihre Dampfspannung bei
dieser Temperatur noch immer ca. 1000 mm Quecks. beträgt (die Dampf-
spannung des Wassers beträgt bei derselben Temperatur nur ca. 0,001 mm).
Ammoniak dagegen, ebenfalls spurenweiser, regelmäßiger Bestandteil der
Luft, kommt jedenfalls in Betracht; wir werden im IV. Teil zeigen, daß es
bei der Nebelkcrnbildung durch Licht in Luft tatsächlich besonders wirksam ist.
P. Lenard und C. Ramsauer:
lcichl, übcrwindlichc Schwiei'igkeiLn) Man würde die Dämpfe
durch Kälte kondensieren und so aus größeren Luftmengen zur
Untersuchung sammeln können. Wir haben indessen für jetzt
zwei andere Wege beschritten. Erstens haben wir versucht, die
dampfabgehenden Flächen im Gasleitungsweg ganz zu vermeiden.
Da Fihrierung zur Wegnahme des atmosphärischen Staubes (und
auch des Wasserstaubes unserer Ansaugevorrichtung) unumgäng-
lich ist, und die Filterobertlächen notwendigerweise groß sein
müssen, wählten wir dazu eine Fihersubstanz, welche durch Aus-
glühen vou den Dämpfen, die sie aus der Luft kondensiert, hat,
leicht befreit werden kann. Vorgeglühte Asbestwotle in Röhren
aus schwer schmelzbarem Glas zeigte sich geeignet. Hat ein
solches Asbestfilter beim Gebrauche Dämpfe aufgenommen, so
kann es durch Glühen im Gebläse, während es von kältegereinigter
Luft durchström!, wird, immer wieder gereinigt werden. Auf die
Verwendung dieser Filter kommen wir im IV. Teil zurück.
Zweitens zeigen wir im hier noch folgenden, daß die Ver-
mehrung der Wirkung durch die Dämpfe zum Teil jedenfalls nur
scheinbar ist, indem die Dämpfe unter dem Einflüsse des Lichts
eine konservierende Wirkung auf die Elektrizitätsträger haben, so
daß die letzteren hei Anwesenheit von Dämpfen weniger Verlusten
ausgesetzt sind und also aus diesem Grunde in größerer Zahl
zur Beobachtung gelangen, als ohne die Mitwirkung der Dämpfe.
Fs ergibt sich dies zunächst schon daraus, daß bei Anwesenheit
von Dämpfen nicht nur die Luftwirkung, sondern auch die vom
Gas in erster Linie unabhängige lichtelektrische Wirkung auf die
Gefäßwände (Überschuß der negativen Träger, s. Teil 11, S. 19)
vermehrt erscheint. Man sieht z. B. heim Vergleich der 2. nnd
1. Zeile in Tab. VII, daß beim Hinzukommen der aus der Watte
stammenden Dämpfe die Steigerung der Luftwirkung im Verhältnis
von 0,14 : 1 — 1 : 7,1 verbunden ist mit einer Steigerung der Ge-
fäßwirkung im Verhältnis von 3,43 : 8,85 = 1 : 2,6. Ganz ähn-
4i) Um Kohlensäure, welche regelmäßiger Bestandteil der Luft ist, und
welche an Glas und anderen Oberflächen in der Tat kondensiert wird (vgl.
BuasEN I. c.), und die wir auch als wirksam gefunden hatten (Teil II,
p. 24), kann es sich dabei nicht handeln. Denn dieselbe wird durch die
angewandte Kühlung (—78° C) nicht entfernt, da ihre Dampfspannung bei
dieser Temperatur noch immer ca. 1000 mm Quecks. beträgt (die Dampf-
spannung des Wassers beträgt bei derselben Temperatur nur ca. 0,001 mm).
Ammoniak dagegen, ebenfalls spurenweiser, regelmäßiger Bestandteil der
Luft, kommt jedenfalls in Betracht; wir werden im IV. Teil zeigen, daß es
bei der Nebelkcrnbildung durch Licht in Luft tatsächlich besonders wirksam ist.