Über die Lichtbrechung des Kanadabaisams.
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überblickt werden können, sind recht charakteristisch. Zunächst
sieht man einen gewissen Gegensatz zwischen den Proben 9, 11
und 12 einerseits und der Probe 1 andererseits, was sich wohl
einfach dadurch erklärt, daß die Proben 9, 11 und 12 noch viele
flüchtige Bestandteile enthalten und den Balsam wohl in einer
ursprünglicheren Beschaffenheit darstellen, als dies bei Probe 1
der Fall ist. Mit dieser Probe 1 wird ein schwacher Erhitzungs-
prozeß vorgenommen worden sein, der die leichtflüchtigen und
niedrig brechenden Bestandteile entfernte. Bemerkenswert ist
ferner, daß die einmal vorhandenen Unterschiede in der Licht-
brechung auch nach 48 Stunden sich noch keineswegs ausge-
glichen haben. Indessen sieht man aus Fig. 2 doch so viel,
daß Probe 1, 9 und 12 vielleicht ein und derselben Bahn zu-
streben, während 11 einen besonderen Weg einzuschlagen scheint.
Für die uns hier beschäftigende Frage ist es von Bedeutung, oh
dieser Gegensatz sich auch nach dem Erhitzen noch zeigt oder
ob hei den anfänglich so verschiedenen Balsamarten ein Best-
balsam von geringer Flüchtigkeit übrig bleibt, der in seiner Licht-
brechung eine gewisse Konstanz aufweist.
Um hierüber Aufschluß zu erhalten, wurden dieselben vier
Balsamarten 1, 9, 11 und 12 in möglichst gleich großen Tropfen
auf Objektträger gebracht und auf einem ViKTon MEYEiPschen
Toluolthermostaten, also auf einer etwa 108° warmen Kupfer-
platte 5, 15, 30 und 60 Minuten erhitzt. Ein fünfter Tropfen
jeder Probe wurde ferner noch einer kurzen, aber etwas stär-
keren Erhitzung auf einem kleinen Kittofen ausgesetzt. Die Re-
sultate der optischen Untersuchung dieser zwanzig Erhitzungs-
proben sind, nach Umrechnung auf 18°, in Tabelle II (s. f. S.)
zusammengestellt. Aus der graphischen Darstellung dieser Ta-
belle in Fig. 3 erkennt man nun besser die schon in Fig. 2 an-
deutungsweise zum Ausdruck gekommene Sonderstellung von
Probe 11, sowie das nur im ursprünglichen Zustand verschiedene,
nach dem Erhitzen aber durchaus gleiche Verhalten der Proben 1,
9 und 12. Wenn also die verschiedenen Firmen bei dem Ein-
betten ihrer Dünnschliffe Balsamsorten anwenden, die in ihrem
Urzustand so verschieden sind wie die Proben 1, 9 und 12, so
können sie damit doch ohne viele Mühe ein optisch sehr gleich-
mäßiges Einbettungsprodukt erzielen. Kanadabalsam wie Probe 11
sollte nicht angewandt werden, weil dieser bei nur kurzer Erhitzung
oj-Ouarz in der Lichtbrechung übersteigt. Nach 5 Minuten
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überblickt werden können, sind recht charakteristisch. Zunächst
sieht man einen gewissen Gegensatz zwischen den Proben 9, 11
und 12 einerseits und der Probe 1 andererseits, was sich wohl
einfach dadurch erklärt, daß die Proben 9, 11 und 12 noch viele
flüchtige Bestandteile enthalten und den Balsam wohl in einer
ursprünglicheren Beschaffenheit darstellen, als dies bei Probe 1
der Fall ist. Mit dieser Probe 1 wird ein schwacher Erhitzungs-
prozeß vorgenommen worden sein, der die leichtflüchtigen und
niedrig brechenden Bestandteile entfernte. Bemerkenswert ist
ferner, daß die einmal vorhandenen Unterschiede in der Licht-
brechung auch nach 48 Stunden sich noch keineswegs ausge-
glichen haben. Indessen sieht man aus Fig. 2 doch so viel,
daß Probe 1, 9 und 12 vielleicht ein und derselben Bahn zu-
streben, während 11 einen besonderen Weg einzuschlagen scheint.
Für die uns hier beschäftigende Frage ist es von Bedeutung, oh
dieser Gegensatz sich auch nach dem Erhitzen noch zeigt oder
ob hei den anfänglich so verschiedenen Balsamarten ein Best-
balsam von geringer Flüchtigkeit übrig bleibt, der in seiner Licht-
brechung eine gewisse Konstanz aufweist.
Um hierüber Aufschluß zu erhalten, wurden dieselben vier
Balsamarten 1, 9, 11 und 12 in möglichst gleich großen Tropfen
auf Objektträger gebracht und auf einem ViKTon MEYEiPschen
Toluolthermostaten, also auf einer etwa 108° warmen Kupfer-
platte 5, 15, 30 und 60 Minuten erhitzt. Ein fünfter Tropfen
jeder Probe wurde ferner noch einer kurzen, aber etwas stär-
keren Erhitzung auf einem kleinen Kittofen ausgesetzt. Die Re-
sultate der optischen Untersuchung dieser zwanzig Erhitzungs-
proben sind, nach Umrechnung auf 18°, in Tabelle II (s. f. S.)
zusammengestellt. Aus der graphischen Darstellung dieser Ta-
belle in Fig. 3 erkennt man nun besser die schon in Fig. 2 an-
deutungsweise zum Ausdruck gekommene Sonderstellung von
Probe 11, sowie das nur im ursprünglichen Zustand verschiedene,
nach dem Erhitzen aber durchaus gleiche Verhalten der Proben 1,
9 und 12. Wenn also die verschiedenen Firmen bei dem Ein-
betten ihrer Dünnschliffe Balsamsorten anwenden, die in ihrem
Urzustand so verschieden sind wie die Proben 1, 9 und 12, so
können sie damit doch ohne viele Mühe ein optisch sehr gleich-
mäßiges Einbettungsprodukt erzielen. Kanadabalsam wie Probe 11
sollte nicht angewandt werden, weil dieser bei nur kurzer Erhitzung
oj-Ouarz in der Lichtbrechung übersteigt. Nach 5 Minuten