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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 1. Abhandlung): Über Elektrizitätsleitung durch freie Elektronen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37342#0013
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Über Elektrizitätsleitung durch freie Elektronen.

(A. 1)5

vorliegenden Beobachtungsmaterials nur als vorläufig hingestellt
werden können, so daß der Hauptwert der mitgeteilten Gleichungen
vielleicht in ihrer zukünftigen Anwendung lieg).
Die Entwicklung der Gleichungen stützt sich auf eine frühere
ArbeitD und macht dieselben Annahmen wie diese. Von seither
erschienenen Theorien elektrischer Wanderungen unterscheiden
sich unsere Entwicklungen dadurch, daß sie davon Abstand
nehmen, die von einzelnen (freien, oder von Atomen getragenen)
Elektronen auf Moleküle ausgeübten Kräfte nach der Elektro-
dynamik der großen Körper zu berechnen, daß sie dagegen die
vorhandene, an bewegten Elektronen (Kathodenstrahlen) gesam-
melte Erfahrung zu Rate ziehen, was bisher merkwürdigerweise
wenig geschehen ist. Die Zweifel am Zutreffen jener Elektro-
dynamik in gewissen Fällen der Anwendung auf einzelne Elek-
tronen — als verhielten sich diese stets gleich großen Körpern,
die mit einer Unzahl von Elektronen geladen sind — habe ich
bereits bei früherer Gelegenheit vortragen könnend) Es sei hier
bemerkt (was in der ausführlicheren Veröffentlichung eingehend
erörtert wird), daß die Annahme von Fernkräften zwischen Elek-
tronen und elektrisch neutralen Molekülen, wie sie besonders
Herr P. LANGEViN entwickelt haD), in der Tat nicht vereinbar
ist mit der an Kathodenstrahlen (schon seit 1903) vorhandenen
Erfahrung, weshalb solche Fernkräfte auch wohl mit Recht in
unseren Gleichungen nicht erscheinen.
Wir benutzen folgende Bezeichnungen:
F elektrische Feldstärke.
e Elementarquant der Elektrizität = 16,3-10"^ Coulomb.')
m Masse desselben = 0,96-10^-7 g.
L,^ mittlere freie Weglänge der Elektronen.
VI Masse eines Gasmoleküls; für H = 1,70-10"^ g.
W mittlere ungeordnete Geschwindigkeit der Gasmoleküle.
1; mittlere freie Weglänge der Moleküle.
M^, W^. entsprechende Größen für Elektrizitätsträger.
P = MJ(M^ + M).
0 3, S. 312, 1900.
0 „Ü&?* üPneWe", Heidelberger Akad. 1910, 16. Abh.; ausführ-
licher in 2. Aull. 1911 bei Winter in Heidelberg erschienen.
9 P. LANGEViN, Ann. (P PAy.s. 5, p. 245, 1905.
7) MiLLiKAN, P7n/s. Pev. .32, Apr. 1911.
 
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