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Mayer, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 15. Abhandlung): Über die zur Auslösung sekundärer Kathodenstrahlen notwendige niedrigste Primärgeschwindigkeit — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37374#0003
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Herr LENARD hat gezeigt, daß die durch Kathodenstrahlen
erregte Leitfähigkeit der Luft eine Folge sekundärer Kathoden-
strahlung im gasförmigen Medium istQ, und nachgewiesen, daß
die Fähigkeit, Sekundärstrahlen zu erzeugen, an eine ganz be-
stimmte untere Elektroncngeschwindigkeit (Primärgeschwindig-
keit) von 11 Volt gebunden ist.Q Für Luft, Wasserstoffgas und
Kohlensäure ergab sich dieselbe Grenzgeschwindigkeit; sie
änderte sich jedoch auch nicht, wenn die Quecksilberluftpumpc
dauernd in Tätigkeit erhalten und alles Gas aus dem Versuchs-
rohr entfernt wurde. Hieraus folgerte Herr LENARD, daß —
wenn nicht in allen Fällen das Dampfresiduum die hauptsäch
liebste Quelle der Sekundärstrahlung war — für alle untersuchten
Stoffe, vielleicht für alle Stoffe überhaupt, ein und dieselbe Grenz-
geschwindigkeit gilt.
Nachdem Herr LENARD in dieser Weise die Frage nach dem
Kathodenstrahlgeschwindigkeitsminimum, bei dem die Bildung
positiver Träger eben beginnt, aufgeworfen und im Prinzip ge-
löst hatte, wandten sich auch andere Forscher diesem Problem zu.
Die Versuchsanordnungen, die beim experimentellen Studium
der Frage verwandt wurden, sind entweder der LENARD'schcn
Arbeit unmittelbar entnommen oder schließen sich ihr eng an.
Herr LENARD benutzte eine im wesentlichen aus drei Teilen be-
stehende Apparatur: eine Platte, die durch ein seitliches Quarz-
fenster mit Ultraviolett bestrahlt werden kann, ein feinmaschiges
Netz, das den vorderen Teil eines Käfigs bildet, und einen Ring,
der in diesen Käfig isoliert eingelassen ist und zum Abfangen
der positiven Träger dient. Auch Platte und Netz sind von-
einander isoliert; daher können einerseits zwischen Platte und
Netz und andererseits zwischen Netz und Ring beliebige, von-
einander unabhängige Felder hergestellt werden.
1) P. LENARD, <P P7M/sPc, p. 188ff., 1902.
2) P. LENARD, nw%. & PAysüc, 12, p. 474ff., 1903.
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