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Mayer, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 15. Abhandlung): Über die zur Auslösung sekundärer Kathodenstrahlen notwendige niedrigste Primärgeschwindigkeit — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37374#0005
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Über die Auslösung sekundärer Kathodenstrahlen.

(A. 15) 5

Diese Zusammenstellung zeigte daß man in der Frage jener
Minimalgeschwindigkeit von 1902 bis 1912 noch nicht wesent-
lich weiter gekommen istA) Zieht man noch in Betracht, daß Herr
RuTHEKFORT 175 Volt und Herr H. A. WiLSON 2 Volt als unterste
Grenze der Ouantengeschwindigkeit angib 1, die Sekundärstrahlen
auszulösen fähig ist (.J, J. THOMSON^) berechnet aus den An-
gaben TowNSENDS, RUTHERFORDS und WiLSONS auf unauf-
geklärte Weise einen Wert von nahe 10 Volt als ,,mittlere Ioni-
sierungsspannung" für Luft), so wird man bei dem neuerdings
auch für theoretische Betrachtungen wichtig gewordenen Problem
eine Wiederholung der Aufklärung verheißenden Experimente
unter verbesserten Bedingungen wohl am Pi atze finden. Ich habe
eine solche unternommen und werde im folgenden darüber be-
richten.
Gegen Schluß der Ausführung dieser Arbeit erschien die
Veröffentlichung der Herren J. FRANCK und G. HERTZn) über die
„Ionisierungsspannung in verschiedenen Gasen". Ihre Methode
ist der LENARD'schen analog, die spezielle Versuchsanordnung
lehnt sich eng an die v. BAEYER'sche an. Wichtig an den Er-
mittelungen der beiden Autoren ist besonders das Ergebnis, daß
die verschiedenen Gase zur Trägerbildung einer verschieden
hohen Primärkathodenstrahlgeschwindigkeit bedürfen. Meine
eignen Versuche lieferten dasselbe Resultat. Was die Einzel-
werte für die verschiedenen Gase anlangt, so begegnen sich
unsere I ntersuchungen nur in Bezug auf Wasserstoff und Stick-
stoff; beim Wasserstoff stimmt mein Resultat mit dem der
Herren pRANcic und HERTZ gut überein, heim Stickstoff dagegen
nicht. Ich verweise auf die Zusammenstellung am Schluß.
Eigene Untersuchungen. Bei meinen Messungen bediente
ich mich der ursprünglichen LENARD'schen Methode in zweck-
entsprechender Verfeinerung. Diese besteht 1. in der Anwendung
3) Schon der Mange) an strenger Unterscheidung zwischen freien Elek-
tronen und negativen Trägern (Atome bzw. Moieküie) in manchen dieser Ar-
beiten (wetcher Mangel auch in dem oft für beide gemeinsam gebrauchten
Namen „Ionen" zum Ausdruck kommt) erscheint bedenklich ; denn man weiß
(aus Untersuchungen an Flammen und Kanalstrahlen), daß diese beiden zwar
ähnlich, aber nicht quantitativ gleich wirken.
i°) J. J. THOMSON, /owMraAoM. &// dfcuün? Pfeeöa/ieot Phi).
Mag. 23, April 1912.
ii) F. FRANCK u. G. HERTZ, Per. <P P. Z^A?/§. (Wa-., 1913, Heft 2.
 
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