Metadaten

Ebler, Erich; Bender, W.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 18. Abhandlung): Über die Behandlung der "Rohsulfate" bei der Fabrikation des Radiums und des Mesothoriums — Heidelberg, 1913

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37377#0004
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
4(A. 18)

E. Ebler und W. Bender:

teilungen über Erfahrungen, die sie mit dem CuRiE-DEBiERNEschen
Verfahren machten, gelegentlich der Verarbeitung von 10 000 kg
Uranpecherzrückständen (die etwa 30 000 kg Uranpecherz ent-
sprechen). Auch sie geben an, daß man Rohsulfate durchschnitt-
lich im Gewicht von l°/o der Erzrückstände erhält. Sehr hinder-
lich bei dem Verfahren war die lange Zeit; denn zum vollständigen
Aufschluß stand jedes Quantum der Erzrückstände etwa 6 Monate
in Bearbeitung. Von allen Operationen war das Waschen nach
dem Kochen in Soda die zeitraubendste, denn sie dauerte jedesmal
4—6 Wochen.
Neuerdings sind von verschiedenen Seiten Verfahren in Vor-
schlag gebracht worden, die bezwecken rascher und mit Aufwand
von weniger chemischen Operationen von den Erzen bzw. den
Erzrückständen zu den Rohsulfaten zu gelangen.
F. ULZER und R. SOMMER*) beschreiben ein Verfahren, wonach
die radiumhaltigen Ausgangsmaterialien zuerst mit konzentrierter
Schwefelsäure gekocht, bzw. mit Alkalibisulfaten, geschmolzen und
dann mit Wasser gewaschen werden, wobei schon etwa 50°/o der
inaktiven Stoffe in Lösung gehen sollen. Die erhaltenen Rück-
stände werden mit kohlensauren oder ätzenden Alkalien behandelt,
mit Wasser gewaschen und durch Kochen mit verdünnter Schwefel-
säure in die ,,Rohsulfate" umgewandelt, deren Gewicht nur etwa
V2Q0 vom Gewichte des Ausgangsmateriales sein soll.
SiBNEY RADCLiFF^) gibt ein Verfahren an, nach welchem
aus komplexen Radiumerzen dadurch rasch die Rohsulfate ge-
wonnen werden sollen, daß man die Erze mit saurem Natrium-
sulfat unter Zusatz von Chlornatrium oder Salpeter schmilzt und
die erkaltete Schmelze auslaugt, wobei die Rohsulfate unlöslich
Zurückbleiben sollen. (Es fehlen in dieser Patentanmeldung alle
Mengenangaben und Eelege.)
Solche ,,Rohsulfate", wie sie auch hergestellt sein mögen, ent-
halten also neben Earyum und Radiumsulfat stets Eleisulfat,
Eisensulfat, Kalziumsulfat und Kieselsäure neben wechselnden
Mengen anderer Verunreinigungen und stellen je nach dem Erze
und der Darstellungsart etwa hundertmal radiumreichere Pro-
dukte dar als die Ausgangsmaterialien. Diese Vorkonzentration
der Erze zu ,,Rohsulfaten" und deren weitere Elmwandlung in
reines Radiumbaryumchlorid, wie es für die weitere Anreicherung
i) D. R. P.-Anmeldung. Klasse 12 m Nr. U 3489 vom 30. 9. 1908.
D D. R. P.-Anmeldung R 32 950. Kl. 12m vom 11. 4. 1911.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften