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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 21. Abhandlung): Über Kristallwinkel bei verschiedenen Temperaturen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37380#0003
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In dem Leipziger Institut für Mineralogie und Petrographie
sind kürzlich sehr genaue Messungen über die Änderungen der
Winkel an Apatit, Pyromorphit, Mimetesit und Vanadinit inner-
halb eines außerordentlich großen Temperaturbereichs (von
—i6(P bis 650") angestellt worden^). Nur bei Apatit waren
begreiflicherweise die Kristalle von jener Exaktheit der Ausbildung,
die die kleinen Winkeländerungen an natürlichen Flächen zu
beobachten erlauben; an den anderen Mineralien mußten künst-
liche Flächen angeschliffen werden. Wenn man aber schon ge-
zwungen ist, die Messungen an künstlichen Flächen anzustellen,
so kann man auch die Frage erörtern, unter welchem Winkel die
Flächen am zweckmäßigsten angeschliffen werden müssen, um
möglichst große Änderungen ihrer Lage beobachten zu können.
W. VoiGT hat zwar diese Frage in seinen ,,fundamentalen physi-
kalischen Eigenschaften der Kristalle" beantwortet, leider aber
dazu, wie zu so vielen Gedanken seines inhaltreichen Werkchens,
eine Form gewählt, die den meisten Mineralogen schwer verständ-
lich ist. Da indessen solche Untersuchungen, ausgedehnt über
die weiten Temperaturbereiche moderner
Thermostaten, vermutlich in nächster
Zeit öfters ausgeführt werden, so dürfte
die nachfolgende kurze Betrachtung man-
chen Mineralogen willkommen sein.
In Figur 1 mögen a und cdie Kristali-
achsen, o und Z die Winkel von Py-
ramiden gegen die Basis vorstellen, wo
c einer Grundpyramide und ü einer
n - mal steileren Pyramide entspricht,
d sei die Wärmedilatation der c-Achse
und nd also diese Ausdehnung bei einer
n-mal größer angenommenen c-Achse. Die a-Achse wird
hier als unveränderlich betrachtet, andernfalls wäre — wenn d^


P W. EissNER, Inaug.-Dissert. Leipzig 1913.
 
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