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Osann, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 23. Abhandlung): Über Holmquistit, einen Lithionglaukophan von der Insel Utö — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37382#0011
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Über Holmquistit, einen Lithionglaukophan von der Insel Utö. (A. 23) 11
10 Mineralien der Tremolit-Aktinolitli-Hornblendereihe zwischen
0,61 und 1,81 % schwankend im Mittel zu 1,23 %; einen ähnlich hohen
Wert zeigt noch der in der Tabelle angeführte Arfvedsonit, eine
Alkalihornblende aus dem Alkalisyenit von Beverley (3,15 %)
und eine sehr kieselsäurearme Hornblende aus Hornblendegabbro
von Ivrea (2,79 %). Der Fluorgehalt ist mäßig; nach Penfield
beträgt er bei den 10 erwähnten Analysen 0,04 bis 1,82 %, im Mittel
0,63 %, nach Törnebohm in einer Alkalihornblende aus dem
Katapleitsyenit von Norra Karr 2,59 %.
Der blaue Amphibol von Utö stimmt, wie schon hervorgehoben,
mit Glaukophan in optischer Orientierung und Pleochroismus
überein. Der C.-Axe zunächst liegt c, auf (110) konnte eine
Auslöschungsschiefe mit Sicherheit nicht nachgewiesen werden, auf
(010) beträgt sie 2—3°; Axenebene ist (010), der optische Charakter
negativ. 2E wurde auf einem Schnitt nahezu _J_ zu o nach
der MALLARD’schen Methode zu 68° 56' gemessen, doch macht
der Wert wegen der verwaschenen Hyberbeln keinen Anspruch
auf Genauigkeit. Der Pleochroismus ist c himmelblau, b violett,
et sehr hell-grün-gelb, in dünnen Schliffen nahezu farblos. Ab-
sorption c = b > a. Beim Glühen nimmt das Mineral eine rot-
braune Farbe an. Fast stets sind die Nadeln in der Hauptzone
durch (110) begrenzt, die Endigung ist regellos. Der Winkel
110 : 110 wurde zu 55° 48' gemessen; zum Vergleich seien ange-
führt der Prismenwinkel von Glaukophan Syra 55° 10', Insel
Groix 55° 15/, Zermatt 55° 30/, von Riebeckit Colorado 55° 55'
und Arfvedsonit Klein-Arö 56°5'. Demnach steht der Winkel
dem des Riebeckites sehr nahe und wie zu erwarten zwischen dem
des Glaukophans und Arfvedsonits.
Ich schlage vor, diesen Lithionglaukophan „Holmquistit“
zu nennen nach Prof. P. J. Holmquist in Stockholm, dem wir die
ausführliche geologische Beschreibung1 von Utö verdanken
und unter dessen freundlicher Führung eine große Anzahl von Geo-
logen die Insel kennen lernten.
Alle gesammelten Holmquistitgesteine lassen in einer nicht
vollständig dichten aber sehr feinkörnigen dunkelgrauen Grund-
masse makroskopisch nur diesen Amphibol erkennen. Seine
Nadeln in einer Dicke von 0,2—0,3 mm und bis 2 cm lang sind
bünclel- oder garbenförmig, zum Teil auch roh radial angeordnet
(siehe Tafel I); Parallelstruktur fehlt, so daß jeder Gesteinsbruch
dasselbe Aussehen bietet.
 
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