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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 4. Abhandlung): Kinetische Theorie der positiven Strahlen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37345#0013
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Kinetische Theorie der positiven Strahlen. (A. 4) 13
keif der Strahlmoleküle von der Größenordnung 2 . KT
die der Elektronen, welche sie befreien, nach Herrn BAERWALDs
Messungen^) etwa 10 Volt, d. i. 1*8.10^^. Nimmt man keine
Rücksicht auf langsamere Elektronen, welche zum zweiten Male
frei geworden sind, so ist die mittlere Relativgeschwindigkcit von
der Größenordnung 2*7.10^^. Die Relativgeschwindigkeiten
in Bunsenflamme und Eanalstrahl verhalten sich danach wie
1:9, die Werte von r also wie 6500 : 1. Setzt man r für die
Flamme nach der bisher gewonnenen Schätzung (siehe die aus-
führliche Veröffentlichung Teil III) von der Größenordnung 1(D
oder 10*5 so wäre hiernach für die Iianalstralden r von der Größen-
ordnung 100 zu erwarten^).
Mit diesem Werte von t gibt die Tabelle Elektronenkonzen-
trationen n an, welche zwar geringer sind, als die Molekülkonzen-
tration N, dieser aber doch so nahe kommen, wie es sonst kaum
vorkommt. Dieses Resultat ist in guter Übereinstimmung mit
dem Befunde von Herrn W. WIEN, daß künstlich hinzuge-
brachte freie Elektronen einflußlos sind "4).
2. Setzt man die in der Zeiteinheit erzeugte Elektronen-
zahl Zg gleich der gleichzeitig durch Rekombination verschwun-
denen Z^, so erhält man eine Gleichung für die stationär hei
Strahldurchgang vorhandene Elektronenzahl n. Es ist, analog
wie in Flammen^),
Zg = c . ^ ^ N . q und Zn = Cq K h .
v
Hiernach ergibt sich
n -
22) H. BAERWALD, Berl. Phys. Ges., 14, p. 675, 1912.
33) Für die noch schnelleren a-Strahlen wäre demnach r nicht mehr
weit von 1.
34) W. WIEN, i. c. p. 781.
33) Siehe Heidelb. Akad. 1911, 34, p. 7. Für die Elektronen ist hier eine
besondere Stoßzahl eingeführt, was in der ausführlichen Veröffentlichung
näher begründet ist; ebenso ist für die Rekombination mit den Gasmole-
külen des Beobachtungsraumes ein besonderer Rekombinationskoeffizient h
angenommen, c und c, beziehlich t' und t sind übrigens voneinander
nicht weit verschieden zu erwarten. Zu bemerken ist, daß die oben ent-
wickelte Gl. 8) das Herausdiffundieren der Elektronen aus dem Strahlraum
nicht berücksichtigt, was sie bei sehr schmalen Strahlbündeln in dünnen
Gasen vielleicht ungenau werden läßt.

q p

N

8)
 
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