Untersuchungen über Aufschließung der „Rohsulfate". (A. 12) 9
Reduktion nötige Gesamt-Kalzium-Menge zum Teil als Hydrid,
zum Teil aus Karbid und bemißt die Menge des schwerer zugäng-
lichen Hydrids nicht größer, als gerade zum autogenen Verlauf
der Gesamtreaktion nötig ist.
Wieviel Kalziumhydrid im speziellen Fall durch Karbid
ersetzt werden kann, hängt natürlich ganz von der Zusammen-
setzung des Sulfatgemisches ab. Bei im wesentlichen nur Baryum-
sulfat enthaltenden Rohsulfaten kann man, wie unten in Tabelle III
Versuch 201/45, II zeigt, bis 75°/o des Hydrids durch die äqui-
valente Menge Karbid ersetzen. Bei den weniger reinen Rohsulfaten
wird die zusetzbare Menge Karbid in dem Maße, wie der Baryum-
gehalt ab- und der Gehalt an anderen Stoffen zunimmt, immer kleiner.
Wir dachten daran, bei Sulfatgemischen der letzteren Art die
Reaktionsfähigkeit mit Kalziumkarbid bzw. Kalziumhydrid da-
durch zu vergrößern, daß wir ihnen absichtlich andere Sulfate
von denen bekannt war, daß sie mit Kalziumhydrid sehr heftig
reagieren^), zumischten.
Wir gingen sogar soweit, den mit der theoretischen Menge
Karbid gemischten Sulfaten nur zum Zwecke einer Innenheizung
Gemische von Aluminiumsulfat und Kalziumhydrid zuzumischen.
Die Versuche 201/39, I; 201/40, V und 201/39, IV der Tabelle IV
zeigen, daß dieser Weg prinzipiell gangbar ist, daß jedoch zur
Erzielung eines einigermaßen vollständigen Aufschlusses der Be-
darf an Hydrid auf diese Weise kaum kleiner wird, als wenn man
einfach Karbidquoten durch Hydrid ersetzt.. Auch macht sich
natürlich bei diesen Versuchen infolge der Notwendigkeit einer
größeren Sulfatmenge eine Unvollständigkeit der Reduktion im
Sinken der Menge aufgeschlossenen Radiums viel mehr bemerkbar.
Ein Nachteil speziell eines Aluminiumsulfatzusatzes ist sicher auch
die Bildung von Korund, der der späteren Pulverisierung der Masse
infolge seiner Härte große Schwierigkeiten entgegensetzt und die
Vollständigkeit der nachherigen Extraktion mit Salzsäure un-
günstig beeinflußt.
Die umstehenden Tabellen III und IV enthalten einige Ver-
suchsergebnisse.
Als Ausgangsmaterialien zu den in den Tabellen III und IV
zusammengestellten Versuchen wurden wieder die in Abschnitt I
dieser Abhandlung beschriebenen Rohsulfate verwendet. Die
0 Vergl. E. EBi.BR und K. HERRDEGEN. Ber. d. Deutschen Chem. Ges.
46. 2264 (1913).
Reduktion nötige Gesamt-Kalzium-Menge zum Teil als Hydrid,
zum Teil aus Karbid und bemißt die Menge des schwerer zugäng-
lichen Hydrids nicht größer, als gerade zum autogenen Verlauf
der Gesamtreaktion nötig ist.
Wieviel Kalziumhydrid im speziellen Fall durch Karbid
ersetzt werden kann, hängt natürlich ganz von der Zusammen-
setzung des Sulfatgemisches ab. Bei im wesentlichen nur Baryum-
sulfat enthaltenden Rohsulfaten kann man, wie unten in Tabelle III
Versuch 201/45, II zeigt, bis 75°/o des Hydrids durch die äqui-
valente Menge Karbid ersetzen. Bei den weniger reinen Rohsulfaten
wird die zusetzbare Menge Karbid in dem Maße, wie der Baryum-
gehalt ab- und der Gehalt an anderen Stoffen zunimmt, immer kleiner.
Wir dachten daran, bei Sulfatgemischen der letzteren Art die
Reaktionsfähigkeit mit Kalziumkarbid bzw. Kalziumhydrid da-
durch zu vergrößern, daß wir ihnen absichtlich andere Sulfate
von denen bekannt war, daß sie mit Kalziumhydrid sehr heftig
reagieren^), zumischten.
Wir gingen sogar soweit, den mit der theoretischen Menge
Karbid gemischten Sulfaten nur zum Zwecke einer Innenheizung
Gemische von Aluminiumsulfat und Kalziumhydrid zuzumischen.
Die Versuche 201/39, I; 201/40, V und 201/39, IV der Tabelle IV
zeigen, daß dieser Weg prinzipiell gangbar ist, daß jedoch zur
Erzielung eines einigermaßen vollständigen Aufschlusses der Be-
darf an Hydrid auf diese Weise kaum kleiner wird, als wenn man
einfach Karbidquoten durch Hydrid ersetzt.. Auch macht sich
natürlich bei diesen Versuchen infolge der Notwendigkeit einer
größeren Sulfatmenge eine Unvollständigkeit der Reduktion im
Sinken der Menge aufgeschlossenen Radiums viel mehr bemerkbar.
Ein Nachteil speziell eines Aluminiumsulfatzusatzes ist sicher auch
die Bildung von Korund, der der späteren Pulverisierung der Masse
infolge seiner Härte große Schwierigkeiten entgegensetzt und die
Vollständigkeit der nachherigen Extraktion mit Salzsäure un-
günstig beeinflußt.
Die umstehenden Tabellen III und IV enthalten einige Ver-
suchsergebnisse.
Als Ausgangsmaterialien zu den in den Tabellen III und IV
zusammengestellten Versuchen wurden wieder die in Abschnitt I
dieser Abhandlung beschriebenen Rohsulfate verwendet. Die
0 Vergl. E. EBi.BR und K. HERRDEGEN. Ber. d. Deutschen Chem. Ges.
46. 2264 (1913).