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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 11. Abhandlung): Die Häufungsmethode — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34896#0009
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Die Häufungsmethode.

(A.ll) 9

Die Verhältnisse hei den Fällen i nnd 2, sowie 5 nnd 6 sind
zu einfach, als daß eine graphische Darstellung weiter aufklären
könnte.
Zur Illustration von Fall 3 wähle ich die Messungen, die
von zahlreichen Forschern (En. ScHMinT ausgenommen) über
den Spaltwinkel PM der Plagioklase veröffentlicht wurden.
Die numerischen Grundlagen hierzu sind in der Arbeit von
En. ScHMinT (Chemie der Erde, Bd. 1, 1915, 351—406) zusam-
mengestellt. Wenn ich die Beobachter in ihrer Gesamtheit
weniger gut als die Objekte bezeichne, so soll sich flies nicht auf
falsche Winkelmessungen an sich beziehen; eine solche Atöglich-
keit will ich nicht erwägen. Wohl aber dürfte die kritische
Sichtung des zu Messungen geeigneten Materials, insbesondere
die Beurteilung der M-Fläche, nicht überall einwandfrei gewesen
sein. In der auf Albit sich beziehenden Figur 1 sieht man im
oberen Teil eine Häufung der Winkelwerte; im unteren Teil dieser
Figur tritt sie auch noch, wenn auch weniger ausgeprägt, hervor.
In den Figuren 2, 3 und 4, die sich auf Oligoklas, Labradorit
und Anorthit beziehen, kann aber von einer einigermaßen deut-
lichen Häufung der von verschiedenen Beobachtern gefundenen
Spaltwinkelwerte dieser Plagioklase nicht mehr die Rede sein.
Diese drei Figuren mögen also den Fall 3 veranschaulichen, wo
zahlreiche Messungen an relativ guten Objekten durch relativ
schlechte Beobachter zu keiner Häufung der Winkelwerte ge-
führt haben. Mit solchen Werten kann man nicht viel anfangen.
Übrigens ist die Größe ihrer Schwankungen viel zu bedeutend,
als daß sie durch Änderung der Zusammensetzung zu erklären
wäre.
Zur Illustration von Fall 4 des Schemas Seite 6, bei dem nach
meiner Auffassung die subjektive Häufungsmethode zur Anwen-
dung kommen kann, will ich die Untersuchungen verschiedener
Autoren über das ganze Achsenkreuz also nicht nur über den
Spaltwinkel des Albits wählen, obgleich es sich eigentlich auch
hier nicht um die reine subjektive Methode handeln kann, da ja
die unten genannten Autoren nicht das gleiche Vorkommen und
vermutlich nicht immer Albite von genau der gleichen Zusammen-
setzung behandelt haben. Indessen sind auch diesmal die Schwan-
kungen in den mitgeteilten Winkeln und Achsenlängen sicherlich
viel erheblicher, als sie sich durch Änderung in der Zusammen-
setzung erklären lassen. Die Ergebnisse dieser Albitmessungen
 
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