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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1916, 11. Abhandlung): Die Häufungsmethode — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34896#0025
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Die Häufungsmethode.

(A. 11) 25

schaffenheit der Prismenflächen zusammen, die ja bei größeren
Quarzen in der horizontalen Streifung überall erscheint, die aber
bei DAUBERS kleinen Kristallen latent geblieben ist, also nicht
im Reflexbild in die Erscheinung trat, sondern erst durch die
Häufungsmethode und ihre graphische Darstellung aufgedeckt
wurde.
Wie wäre es nun aber, wenn die Zerstreuung der Punkte
rechts und links von einem dichten mittleren Haufwerk symme-
trisch einträte ? In einem solchen Fall könnte man allerdings auch
derartige Abweichungen wie zufällige Fehler behandeln. Ist diese
Symmetrie aber nicht vorhanden, und treten vielmehr einseitige
Störungen auf, so kann die Vereinigung nach der Wahrscheinlich-
keitsrechnung besonders bei großen Zerstreuungen bedenklich
werden.
Über die hier berührte symmetrische oder unsymmetrische
Verteilung mögen uns die Lichtfiguren unvollkommen spiegelnder
Flächen einen Fingerzeig geben. Solche Lichtfiguren müssen,
wenn sie subteleskopisch werden, wenn sie also mit der betreffen-
den Fernrohrvergrößerung nicht mehr aufgelöst werden können,
sondern als einheitliche Reflexe erscheinen, bei symmetrischer
Reschaffenheit der Lichtfigur sich eher auf deren Symmetriepunkt
zusammenziehen, als bei unsymmetrischer Anordnung. Es Ist ja
ein etwas hypothetisches Kapitel, das ich hier berühre, aber, soviel
ich sehen kann, reicht das in der Literatur vorhandene Reobachtungs-
material zu einer Entscheidung nicht aus. Wenn etwa G. S'rRÜVER
seine Messungen nicht nur an einem einzigen Spinellkristall,
sondern an 10 bis 20 Kristallen in der gleichen sorgfältigen Weise
ausgeführt hätte (Z. X. 2, 1878, 481), so würden sich seine zer-
streuten Werte, wie ich glaube, mehr oder weniger symmetrisch
um ein dichtes Haufwerk von benachbarten mittleren Werten
verteilt haben. Ebenso könnte ich mir denken, daß z. E. bei einem
quadratischen Kristall Messungsergebnisse der Prismenwinkel
an vielen Kanten in ihrer ganzen Fülle sich symmetrisch um
90° 0' verteilen, während eine unsymmetrische Verteilung nicht
ausgeschlossen ist, wenn Winkel von Prisma zu Pyramide an der-
selben Spezies in reicher Fülle gemessen werden und zur Abbil-
dung gelangen. Rei monoklinen Kristallen könnte die Unsym-
metrie schon bei den Prismenwinkeln Vorkommen, wie dies die
v. KoKSCHAROwschen Messungen des Spaltwinkels der Pyroxene
 
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