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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1918, 12. Abhandlung): Über die absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung bei der elektrischen Doppelbrechung: Zweiter Teil — Heidelberg, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.36431#0007
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Absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung usw. II. (A. 12) 7

für welche v = --- = 1 und dann ebenso \-A, für welche
1 ^
b = . —ii) war. Diese Sprünge jeweils um eine ganze
Wellenlänge ließen sich besonders scharf beobachten und zwar am
besten in der Weise, daß man den Unterbrecher nicht von Hand
betätigte, sondern mit Hilfe des an einem kleinen Elektromotor
angebrachten Exzenter f. Wurde die Zahl der Unterbrechungen
m der Sek. auf etwa 5 geregelt, so standen die Streifen, wenn
das Feld genau für 1 X oder 2 X Verschiebung eingestellt war,
vollkommen still. Eine geringe Änderung der Feldstärke be-
wirkte wie bei stroboskopischer Beobachtung ein scheinbares
langsames Wandern der Streifen.
V
Beachtet man, daß die Feldstärke E =—-, wo d der Platten-
d
abstand der KERR-Zelle ist, so ergeben für diese Beobachtung
die Gleichungen Ia und Ib durch Division
2/3 B + K V„3
-1/3 B + K " " vj

und hierfür ergaben die Versuche den Wert —1,92, d.h. eine Zahl
fast genau gleich derjenigen, welche die LARMOR-LANGEViNsche
Theorie ergibt unter der Voraussetzung, daß die Wirkung der
Elektrostriktion vernachlässigt werden kann gegen die der elek-
trischen Doppelbrechung, also K = 0 gesetzt werden kann. Das
ist um so überraschender, als der Wert von K nach Formel II
berechnet durchaus nicht gegen B vernachlässigt werden kann.
Es ist nach LyoN^ für X = 586 ^p., B = 401-10*^ und nach
Formel II berechnet sich K = 183 - 10"^, so daß sich dann für
2/3 B + K
-—--ergeben würde +9. statt des beobachteten —2.
Allerdings ist der für K berechnete Wert in doppelter Be-
ziehung unsicher, einmal, weil für die nicht bekannte Kom-
pressibilität des Nitrobenzols die des Benzols in Ansatz gebracht ist
und dann, weil die bei der Ableitung der Formel für K gemachte
- — 1 n^ — 1
Voraussetzung, daß -und —^-proportional der Dichte sind,

* b: Sprung nach der entgegengesetzten Seite wie v.
2 LYON, Uber d. Dispersion der eiektr. Doppelbrechung, Freiburger
Dissertation 1914.
 
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