Absolute elektrooptische Verzögerung und Beschleunigung usw. 11. (A. 12) 9
bei Nitrobenzol sich die Elektrostriktion nicht ausbilden könne.
Die K.ERR-Zelle (Fig. 1) wurde stets so weit gefüllt, daß die Flüs-
sigkeit 1—2 cm hoch in dem Rohre r stand und man konnte nun
ohne jede Schwierigkeit sehen, daß nicht nur bei den isolierenden
Flüssigkeiten, sondern ebenso bei Nitrobenzol eine Bewegung
des Flüssigkeitsmeniscus, also eine Volumänderung der Flüssig-
keit auftrat in dem Moment, wo das elektrische Feld zwischen
den Platten aa erregt oder abgenommen wurde. Benutzte man
den oben beschriebenen Unterbrecher, so sah man die Flüssig-
keit genau in dem Takte des Unterbrechers auf- und abwärts
gehen, wie es die Erscheinung der Elektrostriktion verlangen
würde.
Daß Hexan hier nur die Rolle eines die Isolation verbessern-
den Stoffes spielte, wurde durch Mischen von Hexan mit Schwefel-
kohlenstoff festgestellt. Ein Hinzufügen von Hexan zu Schwefel-
kohlenstoff änderte an dem Werte von - ^-nichts. Es wurden
n,-n
Mischungen, die bis zu 30% Hexan enthielten, untersucht, stets
ergab sich derselbe Wert, wie für reinen Schwefelkohlenstoff,
nämlich—4. Es würde das heißen, Schwefelkohlenstoff ist schon
für sich ein so guter Isolator, daß die Elektrostriktion zur Wir-
kung kommt.
In der ersten Arbeit über elektrische Doppelbrechung habe
ich am Schlüsse^ schon darauf hingewiesen, daß die dort mit-
geteilten Beobachtungen an weniger gut isolierenden Gemischen
sich unschwer mit der LARMOR-LANGEViN sehen Theorie in Ein-
klang bringen lassen würden, wenn man annehmen dürfte, daß
durch das Anlegen des elektrischen Feldes außer der elektrischen
Doppelbrechung und der Elektrostriktion noch eine dritte Wir-
kung hervorgebracht würde, welche einen der Elektrostriktion
entgegengesetzten Einfluß auf den Brechungsexponenten aus-
übt und ich habe damals schon darauf hingewiesen, daß die Strom-
wärme einen solchen Einfluß ausüben kann, resp. muß. Beim
Nitrobenzol überwiegt wegen seiner sehr großen K.ERR-Konstante
die elektrische Doppelbrechung derart, daß es schwer ist, über
die Nebenerscheinungen aus den Versuchen etwas zu erfahren.
Ich habe deshalb Mischungen von Hexan und Äthylalkohol und
von Schwefelkohlenstoff mit Äthylalkohol untersucht.
i t c. pag. 27.
bei Nitrobenzol sich die Elektrostriktion nicht ausbilden könne.
Die K.ERR-Zelle (Fig. 1) wurde stets so weit gefüllt, daß die Flüs-
sigkeit 1—2 cm hoch in dem Rohre r stand und man konnte nun
ohne jede Schwierigkeit sehen, daß nicht nur bei den isolierenden
Flüssigkeiten, sondern ebenso bei Nitrobenzol eine Bewegung
des Flüssigkeitsmeniscus, also eine Volumänderung der Flüssig-
keit auftrat in dem Moment, wo das elektrische Feld zwischen
den Platten aa erregt oder abgenommen wurde. Benutzte man
den oben beschriebenen Unterbrecher, so sah man die Flüssig-
keit genau in dem Takte des Unterbrechers auf- und abwärts
gehen, wie es die Erscheinung der Elektrostriktion verlangen
würde.
Daß Hexan hier nur die Rolle eines die Isolation verbessern-
den Stoffes spielte, wurde durch Mischen von Hexan mit Schwefel-
kohlenstoff festgestellt. Ein Hinzufügen von Hexan zu Schwefel-
kohlenstoff änderte an dem Werte von - ^-nichts. Es wurden
n,-n
Mischungen, die bis zu 30% Hexan enthielten, untersucht, stets
ergab sich derselbe Wert, wie für reinen Schwefelkohlenstoff,
nämlich—4. Es würde das heißen, Schwefelkohlenstoff ist schon
für sich ein so guter Isolator, daß die Elektrostriktion zur Wir-
kung kommt.
In der ersten Arbeit über elektrische Doppelbrechung habe
ich am Schlüsse^ schon darauf hingewiesen, daß die dort mit-
geteilten Beobachtungen an weniger gut isolierenden Gemischen
sich unschwer mit der LARMOR-LANGEViN sehen Theorie in Ein-
klang bringen lassen würden, wenn man annehmen dürfte, daß
durch das Anlegen des elektrischen Feldes außer der elektrischen
Doppelbrechung und der Elektrostriktion noch eine dritte Wir-
kung hervorgebracht würde, welche einen der Elektrostriktion
entgegengesetzten Einfluß auf den Brechungsexponenten aus-
übt und ich habe damals schon darauf hingewiesen, daß die Strom-
wärme einen solchen Einfluß ausüben kann, resp. muß. Beim
Nitrobenzol überwiegt wegen seiner sehr großen K.ERR-Konstante
die elektrische Doppelbrechung derart, daß es schwer ist, über
die Nebenerscheinungen aus den Versuchen etwas zu erfahren.
Ich habe deshalb Mischungen von Hexan und Äthylalkohol und
von Schwefelkohlenstoff mit Äthylalkohol untersucht.
i t c. pag. 27.