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Arnold, Julius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 14. Abhandlung): Über die Resorption vitaler Farbstoffe im Magen und Darmkanal — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37464#0006
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Julius Arnold:

(eine Minute) des Farbstoffs wird dessen Überschuß durch kalk-
haltiges Wasser entfernt., dann erfolgt nach kurzer Entwässerung
durch absoluten Alkohol und Xylol Einbettung in dickem Canada.
Hämatoxylinpräparate differenziert man ganz kurze Zeit mit Salz-
säurealkohol (0,5 Salzsäure auf 100 Alkohol von 60 o/o). Für
Methylenblauobjckte weiß ich keine gute Kernfärbung vorzu-
schlagen; am brauchbarsten ist vielleicht noch Pikrokarmin.

Fütterungsversuche mit Neutralrot.
Fütterungsversuche mit Neutralrot hat schon HoBER ausge-
führt. Wenn er Larven in einer Lösung von 1:100,000 verweilen
ließ, so färbte sich der Darm, zunächst sein Anfangsteil, später auch
die übrigen Abschnitte, und die Epithelien waren vollgestopft mit
gefärbten Granula von wechselnder Größe. Weder Protoplasma,
noch Kern, noch Intercellularsubstanz erschienen deutlich gefärbt.
Die gleichen Befunde ergaben sich an der Darmschleimhaut er-
wachsener Tiere, welche mit Neutralrot gefüttert worden waren.
Da aus den Mitteilungen nicht immer zu ersehen ist, inwieweit
sie sich auf Versuche mit Neutralrot oder Methylenblau, bzw. auf
beide beziehen, behalte ich mir eine Verwertung derselben für
den nächsten Abschnitt vor.
Befunde am nicht fixierten Darm. Je nach der Phase
der Desorption nehmen die gefärbten Granula verschiedene Stellen
ein (Fig. 1 u. 2). — Am häufigsten liegen diese in wechselnder,
oft sehr großer Zahl zwischen dem ungefärbten Kern und dem
Cuticularsaum, der keine Spur von Färbung erkennen läßt.
Das Plasma zeigt keine oder eine nur geringe Tinktion. In
anderen Zellen nehmen die Granula die Seitenteile oder die
unteren Abschnitte ein. Von oben betrachtet umgeben die Gra-
nula den Kern, und die Zellen erscheinen durch lichte ungefärbte
Zwischenräume getrennt (Fig. 3). Manchmal rücken die Granula,
möglicherweise infolge des Drucks seitens des Deckglases, nach
der Peripherie. Es kann auf diese Weise eine netzförmige Zeich-
nung vorgetäuscht werden; ich will deshalb hervorheben, daß
ich am frischen Objekt eine Färbung der Zwischensubstanz
nicht wahrgenommen habe. An isolierten Zellen kann man oft
eine reihenförmige Aufstellung der Granula und deren Verbin-
dung durch meistens ungefärbte, seltener gefärbte Fäden nach-
 
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