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Dr. W. v. Buddenbrook :
unsere Versuche, da sie als die stärkere die Tätigkeit der
rechten Statocyste überall verdecken wird — besilzt also offen-
bar, was zunächst die Ausbreitung der Nerven auf ihr selbst
anlangt, zwei ungleich große Hälften, deren Grenzen durch die
Linien X Y und Z Y angegeben werden. Ferner wissen wir,
daß in den Lagen B bis F der rechte Mantelsaum sich kon-
trahiert, in G, H und A dagegen der linke. Hieraus folgt,
vorausgesetzt, daß unsere Annahme, daß die Statocysten diese
Kontraktionen des Mantelsaums bewirken, richtig ist: daß von
der größeren Hälfte der linken Statocyste aus Nerven zum
rechten Mantelsaume ziehen, von der kleineren Hälfte aus
zum linken Mantelsaume, wie dies die im Zentrum der
Fig. 6 eingezeichnete große Muschel zeigt. Mehr lehren die
Schwimmbewegungen nicht, vor allen Dingen erfahren wir
durch sie, wie oben motiviert wurde, absolut nichts über die
rechte Statocyste. Trotzdem ist es durchaus notwendig, .sich
auch von dem Verlauf der von dieser ausgehenden Nerven ein
ungefähres Bild zu machen, wenn man den Mechanismus der
Gleichgewichtsorgane der RecZeyz wirklich verstehen will. Hier
hilft .uns folgende Überlegung: Für einen jeden, der sich zur
Deszendenztheorie bekennt, ist es wohl ohne weiteres klar, daß
die von ursprünglich symmetrischen Formen abstammen.
Nun wissen wir genau, daß bei solchen die beiderseitigen
Statocysten und die von ihnen ausgehenden Nerven spiegelbild-
lich gleich verlaufen müßten, wie es auf Fig. 8 dargestellt ist.
Experimentell bewiesen ist dies freilich nur für die
podew, es ist indessen ohne weiteres erlaubt, dieses von
TscHACHOTiN gewonnene Resultat auch auf die übrigen Alol-
lusken zu übertragen, da eDae spüepeZMMPc/m
den symmetrischen Statocysten die Erfüllung der ihnen eigen-
tümlichen Aufgabe ermöglicht, in zur Schwerkraft symmetri-
schen Lagen ihre Wirkung auf beide Körperseiten zu verteilen,
in geneigten dagegen vereint je nach der Neigungsrichtung auf
die linke bzw. rechte Seite zu wirken. Ist dies aber erst be-
wiesen, so ist die Vorstellung unerläßlich, daß auch bei
die rechte Statocyste sich spiegelbildlich zur linken verhält, will
man nicht glauben, daß mit der Entstehung der Asymmetrie eine
völlige Verlagerung der Nerven Hand in Hand gingD)
p Meiner Vorstellung liegt also die Annahme zugrunde, daß die Asym-
metrie lediglich dadurch zustande kam, daß die physiologische Leistungsfähigkeit
Dr. W. v. Buddenbrook :
unsere Versuche, da sie als die stärkere die Tätigkeit der
rechten Statocyste überall verdecken wird — besilzt also offen-
bar, was zunächst die Ausbreitung der Nerven auf ihr selbst
anlangt, zwei ungleich große Hälften, deren Grenzen durch die
Linien X Y und Z Y angegeben werden. Ferner wissen wir,
daß in den Lagen B bis F der rechte Mantelsaum sich kon-
trahiert, in G, H und A dagegen der linke. Hieraus folgt,
vorausgesetzt, daß unsere Annahme, daß die Statocysten diese
Kontraktionen des Mantelsaums bewirken, richtig ist: daß von
der größeren Hälfte der linken Statocyste aus Nerven zum
rechten Mantelsaume ziehen, von der kleineren Hälfte aus
zum linken Mantelsaume, wie dies die im Zentrum der
Fig. 6 eingezeichnete große Muschel zeigt. Mehr lehren die
Schwimmbewegungen nicht, vor allen Dingen erfahren wir
durch sie, wie oben motiviert wurde, absolut nichts über die
rechte Statocyste. Trotzdem ist es durchaus notwendig, .sich
auch von dem Verlauf der von dieser ausgehenden Nerven ein
ungefähres Bild zu machen, wenn man den Mechanismus der
Gleichgewichtsorgane der RecZeyz wirklich verstehen will. Hier
hilft .uns folgende Überlegung: Für einen jeden, der sich zur
Deszendenztheorie bekennt, ist es wohl ohne weiteres klar, daß
die von ursprünglich symmetrischen Formen abstammen.
Nun wissen wir genau, daß bei solchen die beiderseitigen
Statocysten und die von ihnen ausgehenden Nerven spiegelbild-
lich gleich verlaufen müßten, wie es auf Fig. 8 dargestellt ist.
Experimentell bewiesen ist dies freilich nur für die
podew, es ist indessen ohne weiteres erlaubt, dieses von
TscHACHOTiN gewonnene Resultat auch auf die übrigen Alol-
lusken zu übertragen, da eDae spüepeZMMPc/m
den symmetrischen Statocysten die Erfüllung der ihnen eigen-
tümlichen Aufgabe ermöglicht, in zur Schwerkraft symmetri-
schen Lagen ihre Wirkung auf beide Körperseiten zu verteilen,
in geneigten dagegen vereint je nach der Neigungsrichtung auf
die linke bzw. rechte Seite zu wirken. Ist dies aber erst be-
wiesen, so ist die Vorstellung unerläßlich, daß auch bei
die rechte Statocyste sich spiegelbildlich zur linken verhält, will
man nicht glauben, daß mit der Entstehung der Asymmetrie eine
völlige Verlagerung der Nerven Hand in Hand gingD)
p Meiner Vorstellung liegt also die Annahme zugrunde, daß die Asym-
metrie lediglich dadurch zustande kam, daß die physiologische Leistungsfähigkeit