Über die Schwimmbewegungea und die Statocysten der Gattung Pecten.
auf, wie auf S. 10 ausführlich erörtert worden ist (s. auch
Fig. 5). Die Neigungsänderung, welche die Muschel hierbei er-
fährt, ist offenbar bedingt durch das gegenseitige Verhältnis der
Kräfte A und S. Ist A sehr klein, so wird sich die Muschel
wieder der Horizontalen nähern; ist die Schwimmbewegung aber
kräftig, wie hei jedem normalen Tier, A also einigermaßen groß,
so ergibt sich aus V, A und S die Resultante Vi, welche die
Neigung der Muschel nach der ersten Schwimmbewegung angibt,
aus Vi, Ai und S resultiert Vg usw. Man sieht also, daß das Tier
sich um so schneller und um so mehr auf richten muß, je
kräftiger es, je größer also A ist. Nun hat aber die Aufrichtung
in Vg keineswegs ihr Ende erreicht. Der nächste Schwimmstoß,
mit gleicher Kraft ausgeführt, muß das Tier völlig senkrecht
stellen oder es sogar über die vertikale Lage hinaus drehen.
Was wird aber nun geschehen? Bisher wirkten beide Stato-
cysten auf den Mantelsaum der rechten Seite, jetzt, bei sym-
metrischer Stellung, verteilt sich ihr Einfluß auf beide Seiten
gleichmäßig; es resultiert somit eine symmetrische lediglich
nach vorn gerichtete Bewegung, welche also das Tier immer
weiter senkrecht nach oben führen muß. Läßt es sich dann zu
Boden fallen, so kommt es wieder in die nämliche Umgebung,
aus der es sich durch sein Schwimmen entfernen wollte. Auf
Kosten der Anschaulichkeit hätte man dies auch kürzer so aus-
drücken können, daß hei symmetrischer Ausbildung der Stato-
cysten die Muschel beim Schwimmen aus der asymmetrischen
rechtsseitigen Ruhelage in die symmetrische Stellung übergehen
muß, bei welcher sie eben senkrecht steht. Jedenfalls kommen
wir zu dem unzweifelhaften Resultat, da/i 7YcA?z d7e
der SYrdoc;?/,$7<3% eme 71c-
2Mr Fohye hahcM wd/?7c.
Bei Asymmetrie der Statocysten verläuft der Vorgang
wesentlich anders. Auch hier ist es freilich unvermeidlich, daß
die Muschel zunächst die Vertikale anstrebt, wovon man sich
durch direkte Beobachtung leicht überzeugen kann. Sobald aber
diese Lage erreicht bzw. die Richtung X Y (Fig. 6) überschritten
ist und demgemäß die Statocysten gegeneinander wirken, kon-
trahiert sich der linke Mantelsaum, welcher in dieser Lage dem
Einfluß der stärkeren linken Statocyste untersteht, stärker als
der rechte. Der Erfolg ist ein zwischen den Mantelsäumen ent-
weichender, nach links gerichteter Wassersfrom, dessen Rückstoß
auf, wie auf S. 10 ausführlich erörtert worden ist (s. auch
Fig. 5). Die Neigungsänderung, welche die Muschel hierbei er-
fährt, ist offenbar bedingt durch das gegenseitige Verhältnis der
Kräfte A und S. Ist A sehr klein, so wird sich die Muschel
wieder der Horizontalen nähern; ist die Schwimmbewegung aber
kräftig, wie hei jedem normalen Tier, A also einigermaßen groß,
so ergibt sich aus V, A und S die Resultante Vi, welche die
Neigung der Muschel nach der ersten Schwimmbewegung angibt,
aus Vi, Ai und S resultiert Vg usw. Man sieht also, daß das Tier
sich um so schneller und um so mehr auf richten muß, je
kräftiger es, je größer also A ist. Nun hat aber die Aufrichtung
in Vg keineswegs ihr Ende erreicht. Der nächste Schwimmstoß,
mit gleicher Kraft ausgeführt, muß das Tier völlig senkrecht
stellen oder es sogar über die vertikale Lage hinaus drehen.
Was wird aber nun geschehen? Bisher wirkten beide Stato-
cysten auf den Mantelsaum der rechten Seite, jetzt, bei sym-
metrischer Stellung, verteilt sich ihr Einfluß auf beide Seiten
gleichmäßig; es resultiert somit eine symmetrische lediglich
nach vorn gerichtete Bewegung, welche also das Tier immer
weiter senkrecht nach oben führen muß. Läßt es sich dann zu
Boden fallen, so kommt es wieder in die nämliche Umgebung,
aus der es sich durch sein Schwimmen entfernen wollte. Auf
Kosten der Anschaulichkeit hätte man dies auch kürzer so aus-
drücken können, daß hei symmetrischer Ausbildung der Stato-
cysten die Muschel beim Schwimmen aus der asymmetrischen
rechtsseitigen Ruhelage in die symmetrische Stellung übergehen
muß, bei welcher sie eben senkrecht steht. Jedenfalls kommen
wir zu dem unzweifelhaften Resultat, da/i 7YcA?z d7e
der SYrdoc;?/,$7<3% eme 71c-
2Mr Fohye hahcM wd/?7c.
Bei Asymmetrie der Statocysten verläuft der Vorgang
wesentlich anders. Auch hier ist es freilich unvermeidlich, daß
die Muschel zunächst die Vertikale anstrebt, wovon man sich
durch direkte Beobachtung leicht überzeugen kann. Sobald aber
diese Lage erreicht bzw. die Richtung X Y (Fig. 6) überschritten
ist und demgemäß die Statocysten gegeneinander wirken, kon-
trahiert sich der linke Mantelsaum, welcher in dieser Lage dem
Einfluß der stärkeren linken Statocyste untersteht, stärker als
der rechte. Der Erfolg ist ein zwischen den Mantelsäumen ent-
weichender, nach links gerichteter Wassersfrom, dessen Rückstoß