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Hamburger, Clara; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 4. Abhandlung): Studien über Euglena Ehrenbergii, insbesondere über die Körperhülle — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37460#0016
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s

Clara, Hamburger :

vorkommenden G estaltsveränd erungen sehr charakteristisch
wieder.
Auf Querschnitten (Fig. 8a u. b) erscheint die Pelhcula als
eine relativ dicke, durchsichtige Haut, auf deren Oberfläche sich
die im Querschnitt kreisrund erscheinenden dunkleren Spiral-
streifen (S.) halbkreisförmig etwas erheben (s. Fig. 8b). Der Teil
der Flaut zwischen den Spiralsfreifen (die sogenannten Zwischen-
streifen [Z]), erscheint in der Flächenansicht zunächst vollständig
glashell und strukturlos. Bei starker Vergrößerung wird jedoch
auch in den Zwischenstreifen eine zarte Struktur sichtbar, näm-
lich eine zarte Querstrichelung (Fig. 7b); sie ist nach meiner
Vermutung wahrscheinlich ein Ausdruck der allgemein alveolären
Struktur der Haut.
Mir scheint, daß auch IvLEBS schon diese Struktur der
Zwischenstreifen beobachtet hat, daß sie nämlich das von ihm
beschriebene ,,zarte Querstreifensystem" ist, welches nach ihm
die Längsstreifen kreuzen soll, da ein den Spiral streifen ent-
sprechendes, sie kreuzendes zweites Streifensystem nach
meinen Beobachtungen sicher nicht existiert. An Flächenschnitten
durch die Haut, welche diese nicht immer in gleicher Höhe treffen,
läßt sich ferner zeigen, daß die Zwischenstreifen auch in einer
Höhe, in der die Spiralstreifen nicht mehr getroffen werden,
durch zarte dunkle Linien von einander getrennt werden (Fig. 8c,
x), die auch auf Querschnitten deutlich sichtbar sind (s. Fig. 8b
u. c, x).
Eine Abbildung von KÜNSTLER (89), Tafel 20, Fig. 1, gibt
gleichfalls ein meinen Beobachtungen ähnliches Bild, doch ist
seine Deutung der Verhältnisse, entsprechend seiner Anschauung
über die Struktur des Protoplasmas, auf die ich hier nicht näher
eingehen kann, eine von der Meinigen sehr abweichende, und
er selbst bemerkt zu dieser Figur, daß das Bild gewissermaßen
ein Negativ seiner Beobachtungen darstelle, indem die hell dar-
gestellten Partien eigentlich dunkel sein müßten und umgekehrt.
Wie aus seiner Schilderung, S. 430ff., hervorgeht., hält er die
Membran für dreischichtig. Die spiralige Streifung sei der Aus-
druck spiral angeordneter Balken, welche kleine, viereckige Höhlen
(der mittelsten Wandschicht) seitlich begrenzen, die ihrerseits
durch feine Ouerbälkchen von einander getrennt und selbst gleich-
falls spiralig angeordnet seien. (Siehe hierüber auch BüTScnLi,
1892, S. 119ff.) Seine Beschreibung der Haut von LArepn
 
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