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Hamburger, Clara; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1911, 4. Abhandlung): Studien über Euglena Ehrenbergii, insbesondere über die Körperhülle — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37460#0018
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10

Clara, Hamburger:

Das Verfahren a hatte den Vorteil, daß die Eogtenen hei
dem raschen Verdunsten des Wassers auf dem Objektträger fest-
ktebten, dagegen, erschwerten ihre zahlreichen fnhaltskörper die
Beobachtung, während sich dieser Übelstand bei der Methode b
bedeutend vermindern ließ; liier war es jedoch störend, daß
die Euglenen nicht festlagen und bei dem recht spärlichen
Material, das Wiederfinden nach Einwirkung der Verdauungs-
Ittissigkeit daher recht schwierig war.
Die Wirkung beider Flüssigkeiten war im wesentlichen die
gleiche, nur trat die des Pankreatin etwas schneller ein.
Bei angetrockneten Euglenen hebt sich, nach 1—dstündiger
Einwirkung der Pankreatinlösung bei 40°, die Haut vom Plasma
ab; die Spiralstreifen erscheinen nicht mehr regelmäßig parallel,
sondern, eigentümlich verworren (Eig. 9 a). Nach einigen weiteren
Stunden umgeben die Streifen perückenartig die noch zusammen-
gelagerten Chromatophoren und Paramylonkörner, sowie den
noch erhaltenen Augenfleck; sie sind nun am vorderen und
hinteren Körperende miteinander verbunden, sonst aber völlig
isoliert. (Eig. 9b); bei noch weiterem Einwirken der Verdauungs-
flüssigkeit sind sie ganz voneinander getrennt.
Untersucht man diese Streifen mit starken Vergrößerungen
(am besten nach Färbung mit DELAEiELDS Haematoxylin, Gentiana-
violett, Dahlia etc.), so erkennt man, am ersten Tage der Ver-
dauung, stark gefärbte Fäden, welche schraubig von einem
schwächer gefärbten, aber deutlich sichtbaren Band umgeben
sind, aus dem sie nur an den Enden hervorragen (Eig. 13a u. b).
Die Frage, in welcher Weise die Verdauung vor sich geht und
welche Bestandteile der Haut zunächst verdaut werden, ist nicht
ganz leicht zu beantworten; man kann der Lösung dieser Frage
nur näher kommen, indem man die Verdauung möglichst oft
unterbricht und auf diese Weise recht viele verschiedene Ver-
dauungsstadien zu verfolgen vermag.
Nach meinen Erfahrungen scheint die Verdauung so vor
sich zu gehen, daß innerhalb der die Zwischenstreifen sondernden
dunkleren Grenzlinien, welche schon auf Seite 8 erwähnt wurden
(s. auch Flg. 8c, x) zuerst eine Auflösung eintritt (s. Fig. 8b,
Linie a—b). Auf diese Weise wird dann je ein SpiralstreH.cn mit
dem ihm einerseits anhängenden Zwischenstreifen isoliert.
Durch Queltung nimmt der Zwischenstreifen ovate Gestalt an,
so daß nun der optische Querschnitt eines solchen isolierten
 
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